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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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abgesehen. Obwohl die Dateien einige
recht beunruhigende Meldungen von Begegnungen mit großen
und beweglichen Pflanzen enthalten, die eine eindeutig
feindselige Haltung an den Tag legten.«
»Killerpflanzen!« sagte Bonnie. »Wundervoll! Würde mir
bitte mal jemand erklären, was genau wir hier eigentlich tun?
Ich war völlig glücklich und hatte gerade die erste Hälfte einer
viertägigen Sauftour hinter mir, als mich eure Botschaft erreichte. Sie klang diesmal ganz vernünftig.«
»In dem Zustand, in dem du warst, hättest du dich sogar
freiwillig für einen Einsatz auf Shub gemeldet«, fand Mitternacht. »Wie kannst du deinen Körper nur so mißbrauchen?«
»Übung, Schatz, Übung.« Bonnie blinzelte der schwarzen
Kriegerin zu, aber diese wandte sich nur verärgert ab. Bonnie
lachte. »Kommt schon, jemand sollte mich ins Bild setzen.
Bekomme ich diesmal jemanden zu töten? Am besten eine
ganze Menge Jemande.«
»Wir sind in wohltätiger Mission hier«, erklärte ihr Owen
geduldig. »Die Oberste Mutter Beatrice Cristiana, besser bekannt als die Heilige von Technos III , hat die Leitung der reformierten Kirche niedergelegt, um hier eine Missionsstation
für die Leprakranken einzurichten. Und so, wie sie nun mal ist,
hat sie aus der Missionsstation sehr schnell einen gesellschaftlichen Treffpunkt und eine Kommunikationszentrale für den
ganzen Planeten gemacht und die verstreuten Siedlungen
schließlich zu einem Volk zusammengeschmiedet. Sie standen
tatsächlich im Begriff, sich zu einer lebensfähigen Kolonie zu
entwickeln, als die Hadenmänner angriffen. Vermutlich niemand anderes als dieses verdammte goldene Schiff. Jedenfalls
befindet sich jetzt eine Streitmacht von Hadenmännern dort
unten und konzentriert ihre Angriffe auf die Missionsstation
der Heiligen Bea. Wir sind hier, um die Mission und ihre Leute
zu verteidigen.«
»Warum wir?« fragte Bonnie. »Warum ist keine reguläre
Armee gekommen und verdient sich hier ihren Sold?«
»Weil die reguläre Armee einen Dreck auf eine Kolonie von
Leprakranken gibt. Jeder, an den Sankt Bea herangetreten ist,
hatte auf einmal anderswo zu tun. Schließlich wandte sie sich
direkt an mich, und …« Er lächelte reuevoll. »… es fällt mir
irgendwie schwer, einer Heiligen etwas abzuschlagen.«
»Frage nächstens mich«, sagte Bonnie. »Ich zeige dir, wie es
geht. Wo ich herkomme, Todtsteltzer, gibt es keine Heiligen.
Wir fressen sie auf.«
»Richtig«, warf Mitternacht ein. »Nachdem wir das Imperium gestürzt hatten, gehörte zu den ersten Dingen, die wir in
Angriff nahmen, die Auflösung der etablierten Kirche, um sie
durch den Mystischen Orden des Stahls zu ersetzen. Wir sind
Krieger und folgen dem Weg des Kriegers.«
»Manchmal frage ich mich, ob unsere Welten irgendwas miteinander gemeinsam haben, abgesehen vom Labyrinth des
Wahnsinns «, sagte Owen.
»Na ja, auf jeden Fall dich«, sagte Mitternacht und lächelte
ein wenig zu warmherzig für seinen Geschmack. »Wo immer
es eine Variante von mir gibt, findet man auch eine von dir.
Das Schicksal hat uns überall zusammengeführt.«
»Richtig«, bekräftigte Bonnie und zupfte sich dabei müßig
einen goldenen Ring, der durch etwas geführt war, das sich
Owen lieber nicht ansah. »Wir …«
»Na, das finde ich aber interessant«, meldete sich Mond, der
immer noch über die Steuerungspaneele gebeugt war. Alle
wandten sich rasch zu ihm um.
»Ich hasse es wirklich, wenn er das sagt«, gab Hazel von
sich. »Es bedeutet fast immer, daß etwas ganz Furchtbares im
Gang ist.«
»Nein, das ist wirklich interessant«, entgegnete Mond. »Ich
weiß nicht, was es bedeutet, aber es ist definitiv interessant.«
Owen gesellte sich zu ihm und musterte die Sensorenbildschirme. »Das ergibt überhaupt keinen Sinn«, fand er
schließlich. »Es sieht so aus, als würde etwas langsam … die Sonnenschreiter einhüllen. Eine Art organisches Material.«
»Jetzt mal langsam«, meldete sich Bonnie. »Willst du damit
sagen, daß etwas auf diesem gottverlassenen Planeten groß
genug ist, um ein Sternenschiff zu verschlucken ?«
»Nicht direkt«, erwiderte Mond. »Hier gibt es nur pflanzliches Leben, erinnert Ihr Euch?«
»Wir müssen aussteigen und es uns ansehen«, sagte Hazel.
»Mal sehen, was auf diesem verdammten Einsatz noch alles
schiefgehen kann.«
»Ihr solltet lieber auf das achten, was Ihr sagt, sobald Ihr
Sankt Bea gegenübersteht«, lächelte Owen. »Sie erlegt Euch
sonst noch eine Buße

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