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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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wir überleben möchten, müssen wir selbst dafür sorgen.
Wir können sie aufhalten. Wir müssen einfach etwas … vorbereiten … was sie aus dem Konzept bringt.«
»Ich habe keine Angst vor den …«
»Wollt Ihr endlich aufhören, das zu sagen! Ihr täuscht damit
niemanden.«
»Mich am allerwenigsten«, sagte Owen Todtsteltzer.
Die beiden Aristokraten wirbelten herum, und da stand er
groß und einschüchternd unter der Tür, ein Schwert in der
Hand, als gehörte es dorthin und hätte es schon immer getan.
Er machte ein ernstes Gesicht, der Blick kalt und gleichmäßig,
und er wirkte vom Scheitel bis zu Sohle wie die eigene Legende. Hazel D’Ark war an seiner Seite und lehnte lässig am Türrahmen, eine große Projektilwaffe in der Hand. Allein bei ihrem Anblick spürte Athos Kartakis bereits, wie ihm das Blut in
den Adern gefror. Er hatte so viele Duelle bestritten, daß er sie
nicht mehr zählen konnte, hatte dabei dem Tod ins Gesicht
geblickt und ihm in die knöcherne Augenhöhle gespuckt, aber
nie zuvor so viel Angst um sein Leben verspürt wie jetzt. Er
hatte einen Disruptor unter den Kleidern stecken, aber er wuß
te, daß er schon den Versuch, ihn zu ziehen, nicht überleben
würde. Es sei denn, ihm fiel ein, wie er für Ablenkung …
»Nun, Silvestri«, sagte er so gelassen, wie er es nur hinbekam, »Ihr habt doch stets geäußert, Ihr könntet es mit dem
Todtsteltzer aufnehmen. Fühlt Euch frei, den Beweis anzutreten.«
Owen musterte den Silvestri interessiert. Der Aristokrat bedachte den Kartakis mit einem anklagenden Blick, und erwiderte dann Owens Blick mit Festigkeit.
»Ihr macht mir keine Angst«, sagte er laut. »Ich habe von
Euren übermenschlichen Kräften gehört, aber für mich klingen
sie nach etwas, hinter dem sich ein Feigling gut verstecken
kann. Wie steht es damit, Owen? Habt Ihr den Mumm, als
Mann gegen mich zu kämpfen, nicht als Monster? Denn ich
kann es mit Euch aufnehmen, Mann gegen Mann, Stahl gegen
Stahl, und tief im Herzen wißt Ihr es.«
»Na, der hört ja nicht mehr auf zu reden«, meinte Hazel.
»Sprich des richtige Wort, Owen, und ich schieße ihm die Augen weg.«
»Nein«, sagte Owen. »Ich könnte ein wenig Unterhaltung
gebrauchen.« Er sah den Kartakis an. »Mischt Euch ja nicht
ein! Das würde Hazel nicht gefallen.«
»Käme nicht mal im Traum auf die Idee«, versicherte ihm
der Kartakis aufrichtig. Er wich zurück, zeigte offen beide
Hände und dachte angestrengt nach.
Owen trat langsam in die große Halle hinaus und sah sich
dabei die diversen Schäden am Inventar seines alten Heims an.
Er sah nicht wütend oder auch nur aufgebracht aus; er wirkte
einfach etwas kälter und noch gefährlicher. Carlos Silvestri
kam ihm entgegen und bewegte sich dabei leichtfüßig auf den
Fußballen, ein schmales Messer in jeder Hand. Er sah auf seine
eigene Art ebenfalls gefährlich aus, aber es war nichts, verglichen mit der kalten Unerbittlichkeit des Todtsteltzers, und alle,
die zugegen waren, wußten es. Die beiden Männer kamen in
der Mitte des Saals zum Kampf zusammen, und alle wußten,
wie es enden würde.
Die beiden Männer umkreisten einander ohne Eile, die Klingen für jede Lücke bereitgehalten, die womöglich in der Verteidigung des anderen entstand. Theoretisch war es ein mehr
oder weniger ausgeglichener Kampf. Messer waren auf kurze
Distanzen ausgezeichnete Waffen, hatten aber keine Reichweite. Es sei denn, man warf sie und riskierte damit, sich selbst zu
entwaffnen. Das Schwert andererseits verfügte über eine ordentliche Reichweite, aber wenn es auf Tuchfühlung ging,
konnte man die lange Klinge nirgendwo mehr so rasch zur Geltung bringen wie ein Messer.
Der Silvestri startete den ersten Angriff und bewegte dabei
die rechte Hand so schnell, daß das menschliche Auge ihr
kaum folgen konnte. Owen parierte den Schlag und mußte
dann zurückspringen, als die linke des Silvestris mit tödlicher
Geschwindigkeit und Absicht aus dem Nichts heranschoß, auf
Owens ungeschützten Unterleib gezielt. Die blitzende Klinge
verfehlte Owens Bauch um weniger als einen Zentimeter.
Owen zog das eigene Schwert in einem raschen Rückhandschlag herum, der dicht über den Kopf des Silvestris zischte,
als sich dieser im letzten Augenblick duckte. Und dann umkreisten sie einander wieder, ruhig und gesammelt und tödlich
kalt.
Nachdem er Owen mit einer Finte zum Gegenangriff verlockt
hatte, warf der Silvestri das Messer in der Linken nach Owens
rechtem Auge. Das Schwert des Todtsteltzers war zu

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