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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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kämpfen, doch es ging nicht. Allein der Zorn hielt ihn
bei Bewußtsein; aber all seine Kraft hatte ihn verlassen. Der
Kapitän holte mit der Klinge zum tödlichen Schlag aus.
Kit sah, wie sein Freund getroffen wurde, und er verschwendete keine Zeit mit einem Wutschrei. Er erwischte Frosts
Schwert mit einer knappen Parade und trat ihr hart gegen die
Kniescheibe. Während sie um ihr Gleichgewicht kämpfte, riß
er sich den Umhang herunter und schleuderte ihn über ihren
Kopf. Er hätte sie nur allzu gerne in diesem Augenblick getötet, solange sie hilflos war, aber dazu war keine Zeit. Er rannte
zu Schwejksam hinüber und schrie den Kapitän an, um ihn von
David abzulenken. Schwejksam drehte sich rasch zu ihm um,
und Kid Death duckte sich unter der ausgestreckten Klinge
hindurch und rammte dem Kapitän die Schulter in den Magen.
Der Kapitän stolperte rückwärts und rang nach Luft, und Kit
rannte zu David und riß ihn auf die Beine. Ein einziger Blick
zeigte ihm, wie schwer David verwundet war; doch daran durfte Kit jetzt nicht denken. In der Festung würde man David helfen. Sie mußten ihm einfach helfen. Kit zerrte David mit sich,
und dann hörte er hinter sich Schritte. Er drehte sich um. Der
Kapitän war unglaublicherweise wieder auf den Beinen und
griff erneut an. Kit griff nach dem Disruptor an seiner Seite
und bemerkte, daß David schwer gegen die Waffe drückte. Der
Kapitän war fast heran. Dann ertönte das Geräusch eines Disruptorschusses, und Schwejksam sank in die Knie. Er war in
den Rücken getroffen worden. Kit blickte in die Richtung, aus
der der Schuß gekommen war, und sah den Sicherheitsoffizier.
Der Mann hielt die Waffe noch in der Hand, und in seinen Augen stand das nackte Entsetzen über seinen eigenen Fehler. Kit
winkte ihm rasch seinen Dank zu, zog David noch fester an
sich und führte ihn unter die Bäume davon.
Frost hatte sich gerade rechtzeitig aus dem Umhang befreit,
um Schwejksam fallen zu sehen. Sie ignorierte die fliehenden
Rebellen und den zitternden, stammelnden Stelmach und eilte
zu Schwejksam. Sie kniete neben ihm nieder und untersuchte
die Wunde. Der Energie-Strahl hatte den größten Teil seines
linken Rippenkäfigs weggerissen. Er hatte die Arme um den
Leib geschlungen, als könnte er durch reine Kraft seinen Körper zusammenhalten . Frost zog ihm sanft die Hände auseinander, um das ganze Ausmaß der Verwundung zu sehen . Schwarze Stummel, die Überreste der Rippen, waren deutlich
in der noch rauchenden Wunde zu sehen, halb kauterisiert von
der Hitze des Strahls. Hinter ihr stammelte Stelmach, daß er
einen Fehler begangen habe und daß es ihm leid täte, so unendlich leid; aber weder Frost noch Schwejksam hörten ihm zu.
Schwejksams Gesicht war kreideweiß, und er atmete in raschen, flachen Zügen. Jeder andere wäre längst tot gewesen.
Allein der Schock hätte dazu ausgereicht. Frost packte seine
Hand und drückte sie rauh.
»Kapitän, hört mir zu! Ihr werdet nicht sterben! In Euch ist
eine geheimnisvolle Macht. In uns beiden. Benutzt sie, Johan!
Verdammt, Ihr könnt Euch selbst heilen!«
Sie konzentrierte sich auf die Macht tief in ihrem Innern,
zwang sie an die Oberfläche und in Kapitän Johan Schwejksam. Er ächzte einmal laut auf, dann umklammerte seine Hand
die von Frost, und er versteifte sich mit weiten, überraschten
Augen.
Sie sahen beide auf die klaffende Wunde in seiner Seite und
beobachteten sprachlos, wie Fleisch und Haut und Knochen
sich vor ihren Augen nahtlos miteinander verbanden, bis noch
nicht einmal mehr die kleinste Spur der tödlichen Wunde zu
erkennen war.
Schwejksam nahm probehalber einen tiefen Atemzug, innerlich auf den Schmerz gefaßt, der niemals kam; dann grinste er
Frost an. Sie erwiderte sein Grinsen, und zusammen standen sie
auf. Stelmach stand bei ihnen und war sprachlos vor Staunen.
»Ich … ich wußte nicht, daß Ihr dazu in der Lage seid«,
meinte er nach einer ganzen Weile.
»Ich auch nicht«, entgegnete Schwejksam. »Man lernt doch
tatsächlich jeden Tag etwas Neues hinzu.«
»Es tut mir leid, Kapitän. Es tut mir wirklich unendlich leid
…«
Schwejksam hob die Hand, um ihn zu unterbrechen. »Eure
Entschuldigung ist angenommen, Kühnhold. Aber von heute an
wagt es ja nicht, mir helfen zu wollen, wenn wir wieder einmal
in einen Kampf verwickelt werden sollten.« Er drehte sich zu
Frost um. Ihr Lächeln war verschwunden, und sie war wieder
ganz der kühle, durch nichts aus der

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