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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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sprachlos und aus weit aufgerissenen Augen auf den Berufsrebellen, und plötzlich sprangen
alle wie ein Mann auf und drängten sich um Jung Jakob, schüttelten ihm die Hand, klopften ihm auf die Schultern und erzählten, wie überglücklich sie wären, daß er in der Stunde ihrer Not
gekommen sei, um sie zu retten. Ohnesorg lächelte und nickte
bescheiden, jeder Zoll ganz der Held und die geborene Legende. Owen wandte sich zu Hazel um.
»Ich könnte kotzen.«
»Das hast du bereits getan. Versuch wenigstens, mich nicht
zu treffen.«
Schließlich waren es die Ratsmitglieder überdrüssig , Ohnesorg immer und immer wieder zu erzählen, welch ein Retter er
in ihren Augen war, und ihn zu ständigem höflichem Nicken
und zurückhaltender Zustimmung zu nötigen. Sie führten ihn
zu dem großen runden Tisch, um ihm die Karte von Nebelhafen zu zeigen. Stahl zog Ohnesorg zu sich heran und erklärte
ihm die Lage. Owen und Hazel schoben sich auf die andere
Seite. Sie waren fest entschlossen, sich nicht einfach abschieben zu lassen. Stahl ignorierte sie trotzdem und konzentrierte
sich ganz und gar auf Ohnesorg.
»Genau, Jack. Diese Karte zeigt alle vier Viertel von Nebelhafen, von Stadtrand zu Stadtrand. Die Stadt ist von hohen
Mauern umgeben, aber sie werden nicht lange halten. Sie waren nie dazu gedacht, mehr als einheimische Raubtiere abzuhalten. Eine Kriegsmaschine geht wahrscheinlich einfach durch
sie hindurch. Und gegen Antigravschlitten oder Imperiale Barken sind sie sowieso nutzlos. Hier oben im Norden liegen
Händlerviertel und das Viertel der Gilden, und unten im Süden
befinden sich die beiden Viertel der Techniker und der Diebe.
Der Autumnusfluß fließt durch alle mit Ausnahme des Technikerviertels. Wir haben die Leichter auf dem Fluß eingesetzt,
um Menschen zu evakuieren und Nachrichten zu transportieren, weil unsere Kommunikationssysteme ausgefallen und die
Straßen von Menschen und Barrikaden verstopft sind. Einer
unserer wenigen Notfallpläne, der mehr als nur einen Dreck
wert ist. Alle anderen setzen Esper voraus, und unsere Esper
sind nicht mehr in der Lage, am Kampf teilzunehmen. Was
auch immer das Imperium einsetzt, es hat so gut wie jeden in
den Wahnsinn getrieben, der auch nur über eine Spur von ESP
verfügt. Ein paar unserer stärksten Telepathen halten noch
durch, aber niemand weiß, wie lange. Die Überreste der Espervereinigung haben sich den gegnerischen Luftstreitkräften entgegengeworfen, aber sie haben uns lediglich etwas mehr Zeit
verschafft, und das ist alles. Wir haben Läufer eingesetzt, die
uns pausenlos mit Informationen versorgen; aber wenn wir eine
Nachricht erhalten, ist meistens schon alles vorbei. Ich wünsche mir nichts sehnlicher als wenigstens ein einziges funktionierendes Kommunikationssystem, doch die Läufer sind alles,
was uns geblieben …«
»Nicht mehr!« sagte eine neue Stimme vom Eingang her. Alle Köpfe fuhren herum, und dort stand sie höchstpersönlich und
machte einen selbstzufriedenen Eindruck: Johana Wahn. In
ihrer Begleitung befanden sich Chance und ein gutes Dutzend
seiner Kinder aus dem Abraxus. Die Kinder waren wach und
standen mehr oder weniger sicher auf den Beinen, doch ihre
Augen waren wild und nervös.
Die meisten der Anwesenden erschauerten unwillkürlich
beim Anblick der wahnsinnigen Kinder in ihren schlecht sitzenden, heruntergekommenen Kleidern.
»Also schön«, sagte Magnus mit seiner kalten grauen Stimme. »Wer zur Hölle seid Ihr, Frau, und warum habt Ihr dieses
… Gesocks hergebracht?«
»Mein Name ist Johana Wahn, und ich bin die letzte Manifestation der Mater Mundi, der Weltenmutter . Also paßt auf, was
Ihr sagt, oder ich verwandle Euch in ein kleines hüpfendes Etwas. Diese Kinder hier sind möglicherweise die letzten Esper
von ganz Nebelhafen, die nicht durch die neue Waffe des Imperiums verrückt geworden sind – weil sie selbst unter normalen Bedingungen schon dem Wahnsinn verfallen sind. Die restlichen Kinder haben überall in der Stadt Stellung bezogen. Es
ist nicht ganz einfach, mit ihnen zu arbeiten, aber wenn Ihr
Euch daran gewöhnt habt, steht Euch wieder ein funktionierendes Kommunikationssystem zur Verfügung.
Ich selbst bin hier, um Euch zu schützen – für den Fall, daß
das Imperium herausfindet, wo Ihr seid. Ich besitze die Kräfte
der Mater Mundi, und ich bin ein mehr als ebenbürtiger Gegner
für alles, was das Imperium Euch entgegenwerfen kann. Fühlt
Ihr Euch nicht gleich alle ein

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