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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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ohne Albert Magnus
– brüteten noch immer über der großen Karte von Nebelhafen.
Ihre Mienen wurden immer düsterer. Selten kamen gute Nachrichten.
    Esper markierten die Positionen der Antigravbarken und
Schlitten als kleine schwarze Schatten, die über der Karte
schwebten. Fliegende Verteidiger wurden als hellrote Punkte
dargestellt, die stets nach kurzer Zeit und ohne Vorwarnung
verschwanden. Niemand mußte nach dem Grund dafür fragen.
    An den Stadtgrenzen, wo die Imperialen Streitkräfte die
Mauer eingerissen hatten, tauchten weitere Schatten auf. Sie
bewegten sich unaufhaltsam auf das Zentrum zu, trotz der verzweifelten Anstrengungen der Verteidiger, sie aufzuhalten oder
wenigstens den Vormarsch zu verlangsamen. Einzig und allein
in der südwestlichen Ecke der Karte kamen die Schatten nicht
voran, und nach und nach erreichten Neuigkeiten über einen
unerwarteten Sieg den Rat.
    Chances Kinder lagen zusammengekauert auf Decken in einer Ecke des Raums. Sie plapperten leise vor sich hin, während
Chance zwischen ihnen umherging und sie versorgte. Er beruhigte die Kinder, gab ihnen hier und da Bonbons, und wenn er
eines von ihnen zu lange vernachlässigte, neigte es dazu, in
Alpträume zu versinken und laut und erbärmlich zu schreien
oder zu weinen.
    Die Repräsentanten der Espervereinigung gaben sich die
größte Mühe, die Position des Schwarzdorns und der darin versammelten Menschen mittels ihrer überlegenen mentalen Fähigkeiten zu verschleiern; doch selbst ihre Macht reichte nicht
aus, um die Kinder von Abraxus vor dem nicht enden wollenden, entsetzlichen Schrei Legions zu schützen. Es nagte an ihren Seelen wie ein Hund am Knochen. Niemand wußte, wie die
Kinder es verkrafteten, doch der Ausdruck in ihren kleinen
Gesichtern, ihr verzweifeltes Weinen und die ausgemergelten , verkrümmten Körper auf den schmutzigen Decken waren Antwort genug auf die nicht gestellte Frage. Chance flehte den Rat
um Erlaubnis an, den Kindern Beruhigungsmittel verabreichen
zu dürfen, doch er wurde immer und immer wieder abgewiesen. Die Kinder wurden gebraucht.
    Einige Esper teleportierten mit wichtigen Nachrichten herein
und waren gleich wieder verschwunden, und die Luft strömte
jedesmal mit einem Knall in das dabei entstehende Vakuum.
Statische Entladungen zuckten über die Körper der Esper und
entluden sich schmerzhaft am nächsten Metall. Mit jedem
Sprung riskierten sie ihr Leben. Legions Schrei störte sie in
ihrer Konzentration. Einige verschwanden auf Nimmerwiedersehen, nachdem sie sich entmateralisiert hatten. Manche kamen
in Stücken in der Taverne an, andere entsetzlich verstümmelt.
Einer hatte sich halb in der Wand materialisiert. Er war noch
immer dort. Niemand wußte, wie man ihn befreien konnte,
ohne die Wand einzureißen. Zum Glück war er bereits tot, also
legte man lediglich ein Tuch über sein Gesicht, um das Starren
der blinden Augen und den verzerrten Mund zu verbergen, und
ignorierte ihn.
    Ein Mann materialisierte mitten in der Luft und krachte in einem Gewirr heraushängender Eingeweide zu Boden. Sein
Sprung hatte ihn von innen nach außen gestülpt. Zum Entsetzen aller schien er nicht einmal sterben zu wollen. Donald
Royal schlug ihm mit einem erlösenden Hieb den Kopf ab.
    Die Ratsmitglieder und die Repräsentanten der Espervereinigung bemühten sich nach Kräften, eine planvolle Verteidigung
auf die Beine zu stellen, doch alles geschah so rasch, daß ihnen
nichts anderes übrigblieb, als auf die Aktionen des Imperiums
zu reagieren und Schadensbegrenzung zu betreiben. Nach und
nach wurden alle heiser vom ständigen Brüllen, und die Müdigkeit stand jedem ins Gesicht geschrieben. Cyder sorgte dafür, daß stets frischer Kaffee und heißes Würzbier bereitstand
und leitete alles an Informationen weiter, was sie von ihren
eigenen Verbindungsleuten hereinbekam. Sie bemühte sich,
nicht an Katze zu denken und was aus ihm geworden sein
mochte. Über ihr ließ das Donnern vorbeifliegender Barken die
Taverne in den Grundmauern erzittern. Die Imperialen hatten
keine Ahnung, wie nah sie dem Zentrum des Rebellenwiderstands gekommen waren.
    Kast und Morgan zerrten ihren Gefangenen durch das Chaos der
Schlacht zu Investigator Razor, der gedankenverloren in den
Trümmern dessen stand, was einmal die nordöstliche Stadtbefestigung gewesen war. Er beobachtete, wie seine Truppen tiefer
und tiefer in die brennende Stadt vordrangen und jeden Widerstand erstickten. Razor

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