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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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die Dinge sich
ein wenig anders entwickelt hatten.
    Im selben Augenblick, da deutlich wurde, daß die Dinge aus
dem Ruder liefen, hatte Leutnant Ffolkes sich an Flyrm gewandt und ihm befohlen, seine Kamera einzuholen und abzuschalten. Die Liveübertragung war zu Ende, angeblich wegen
technischer Schwierigkeiten. Und um deutlich zu machen, wie
ernst diese technischen Schwierigkeiten waren, drückte Ffolkes
dem Kameramann eine Waffe in den Rücken und hielt sie dort,
bis das Gerät wieder sicher auf Flynns Schulter gelandet war.
Das einzelne rote Auge erlosch, und die Kamera war aus. Tobias protestierte, doch niemand hörte auf ihn. Er hatte nichts
anderes erwartet, aber er mußte protestieren, weil man sonst
vielleicht denken würde, er wäre mit den Jahren weich geworden. Weder Tobias noch Flynn zweifelten auch nur eine Sekunde daran, daß Ffolkes die Waffe benutzt hätte.
    Der Sicherheitsoffizier schäumte vor Wut über die Niederlage der Imperialen Sturmtruppen, und er erweckte ganz den
Eindruck, als würde er seine Wut an jedem abreagieren, der
dumm genug war, ihm in den Weg zu kommen.
    Und so kam es, daß Tobias und Flynn sich zusammen mit
den Sturmtruppen zurückzogen, bis Ffolkes den Befehl erhielt,
sich irgendwo anders unbeliebt zu machen. Nach seinem Verschwinden filmten sie ein paar großartige Szenen mit der abstürzenden Barke und mußten anschließend rennen wie die
Teufel, als geschmolzenes Metall wie glühender Hagel aus
dem Himmel fiel.
    Während sie durch den Schnee außerhalb der Stadtmauern in
vorübergehende Sicherheit trotteten, bemühten sich Tobias und
Flynn um einige Interviews von den geschlagenen Sturmtruppen, doch sie gaben ihr Vorhaben rasch wieder auf. Die negativen Antworten hatten sich rasch von obszönen Flüchen zu
Morddrohungen gesteigert.
»Ich frage mich, wohin sie uns als nächstes schicken«, sagte
    Flynn nach einer Weile.
»Irgendwohin, wo die Dinge sich ein ganzes Stück besser
entwickeln, sollte man jedenfalls meinen«, entgegnete Tobias.
»Immer vorausgesetzt, es gibt einen solchen Ort.«
»Den gibt’s bestimmt. Wenn du mich fragst, hatten die Verteidiger hier lediglich einen Haufen Glück, das ist alles.«
»Ich weiß nicht«, sagte Flynn. »Wie groß waren die Chancen, daß eine Imperiale Barke ausgerechnet auf die Imperialen
Kampfwagen stürzt?«
Tobias blickte Flynn an. »Was willst du damit andeuten?
Glaubst du, die Rebellen haben sie irgendwie zum Absturz
gebracht? Vergiß es. Die Rebellen besitzen keine Waffen, die
so etwas könnten. Und wenn du meinst, das sei das Werk von
Espern gewesen, dann laß dir sagen, daß selbst der berüchtigte
Esper Investigator Topas keine Barke zum Absturz bringen
könnte. Esper sind einfach nicht stark genug für so etwas.
Selbst ohne Legion, das sie nach und nach in den Wahnsinn
treibt.«
»Wir sind hier auf der Nebelwelt, und du redest über Nebelhafen«, widersprach Flynn. »Ich habe alles mögliche über Nebelhafen gehört. Freiwillig wäre ich niemals hierhergekommen . «
»Sicher, Nebelhafen steckt voller Überraschungen«, gestand
Tobias. »Hast du gesehen, wer die Rebellen angeführt hat? Es
war Jakob Ohnesorg, und er sah ganz genauso aus wie in den
alten Holos. Aber wenn das Jakob Ohnesorg sein soll, wen
haben wir dann als Anführer der Rebellen auf Technos III gesehen? Der Mann sah viel älter und mitgenommener aus. Ich
kann nicht glauben, daß er in so kurzer Zeit von Technos III
nach hier gekommen sein soll. Jedenfalls nicht, ohne daß das
Imperium Wind davon bekommen hätte.«
»Vielleicht ist einer von beiden ein Doppelgänger?« vermutete Flynn. »Oder ein Klon.« Er verzog das Gesicht. »Gleichgültig, wer oder was dieser Ohnesorg ist – es gibt eine Menge,
was man uns verschwiegen hat.«
»Was genaugenommen nichts Neues ist«, bemerkte Tobias.
»Wenn wir ihm wieder begegnen, können wir ihn vielleicht um
ein Interview bitten. Ich könnte jeden Preis dafür verlangen.
Garantiert beste Sendezeit.«
»Die herrschenden Schichten würden dir niemals gestatten,
so etwas auszustrahlen. Sonst wären sie bald nicht mehr die
herrschenden Schichten.«
Tobias grinste. »Wo es einen Geldbeutel gibt, da gibt es auch
einen Weg.«
    In der Schwarzdorn -Taverne, mitten im Gewirr der Straßen
und Gassen des Diebesviertels, bemühten sich Vertreter der
Espervereinigung nach besten Kräften, auf dem laufenden zu
bleiben. Ständig trafen neue Boten mit Nachrichten aus allen
Ecken der Stadt ein. Die Ratsmitglieder –

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