Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
Mater Mundi erhoben ihre vereinte Stimme zu einem
entsetzten Schrei, als sie erkannten, was ihr Feind plante. Sie
schlugen mit aller Kraft zu, aber ihr Angriff glitt harmlos am
Ziel ab; sie waren kein Gegner für die überlegenen Kräfte
übermenschlichen Bewusstseins. Dessen vereinter Wille sprach
mit einer Stimme , die unüberhörbar war und durch den ganzen
Untergeist donnerte und jedem Esper auf jedem Planeten des
Imperiums zurief: WACH AUF!
Und sie wachten auf. In diesem Augenblick wurden sich alle
Esper überall der Mater Mundi bewusst und dessen, was sie
war und was sie getan hatte. Sie begriffen und verziehen, und
mit einer augenblicklichen vernünftigen und mitfühlenden Entscheidung nahmen die Esper die Mater Mundi in sich auf und
wurden ihr Nachfolger, entwickelten sich dabei zu einem einzelnen, seiner selbst vollständig bewussten Gestaltdenken. Bewusst, wach, aufmerksam und entschlossen, Dinge in Ordnung
zu bringen. Die Archetypen der Mater Mundi verschwanden
augenblicklich, wurden nicht mehr gebraucht und nicht mehr
geduldet, und an ihre Stelle trat eine einzelne Form, die gleichzeitig männlich und weiblich war und so hell leuchtete, dass sie
einen normalen Menschen geblendet hätte. Der vereinte Wille,
der ihr entgegengestanden hatte, brach auseinander, und alle
fanden sich in den eigenen Köpfen wieder.
»Die Mater Mundi existiert nicht mehr«, sagte die leuchtende
Gestalt mit warmer, beruhigender Stimme. »Wir haben uns
darüber hinaus entwickelt.«
»Gut«, sagte Hazel. »Und was habt ihr jetzt vor?«
»Wir wissen nicht recht«, antwortete das Gestalt denken.
»Aber ihr habt uns viel gegeben, worüber wir nachdenken
müssen.« Es richtete den flammenden Blick auf Diana und ihre
Gefährten. »Ihr habt so viel für uns getan, aber wir können
nichts für euch tun. Ihr könnt niemals an dem teilhaben, was
aus uns geworden ist. Ihr seid in anderen Richtungen zu weit
fortgeschritten. Ihr seid nicht mehr bloße Esper.«
»Ach verdammt«, sagte Diana Vertue. »Ich hatte schon immer meinen eigenen Kopf.«
Das Gestaltdenken verschwand, und alle entspannten sich
etwas. Investigator Topas schniefte laut.
»Typisch. Wir dürfen zwar unser Volk ins gelobte Land führen, aber …«
»Du wüsstest ohnehin nicht, was du im Paradies tun solltest«,
behauptete Marie.
»Stimmt«, sagte Topas. »Zeit zu gehen, denke ich. Vorausgesetzt, Ihr seid mit uns fertig, Vertue. Auf einige von uns wartet
ein Beruf, wenn sie wieder wach werden.«
Und einer nach dem anderen verschwanden sie, kehrten zurück ins eigene Leben und die wache Welt, bis nur noch Diana
und die vier Überlebenden des Labyrinths auf der winzigen
Insel standen.
»Na ja«, sagte Diana. »Das war interessant. Vielleicht ist die
ganze Menschheit eines Tages Teil eines großen Gestaltbewusstseins. Vereint durch das Unterhirn und den Untergeist.
Vielleicht eines Tages sogar … alles Leben …«
»Vielleicht«, bestätigte Owen freundlich. Er blickte aufs
Meer hinaus. »Es ist … sehr friedlich hier. Ich wusste schon
immer von dieser Stätte, bin aber nie dazu gekommen, sie mal
zu besuchen. Immer war irgendetwas zu erledigen. Ihr wisst ja,
wie das ist. Aber hier … sind Möglichkeiten verborgen …«
»Stimmt«, pflichtete ihm Hazel bei. »Ich habe das Gefühl, als
existierte das Meer der Träume abseits der Zeit. Alle Zeiten
sind hier eins. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind für
Träume nur Richtungsangaben. Vielleicht würde es die Träume, die ich hatte, erklären, wenn ich diesen Ort durchquerte
…«
»Ich habe einen Plan, wie man Shub besiegen könnte«, warf
Diana zaghaft ein. »Die Idee ist mir just gekommen. Schließlich befinden wir uns hier an der Quelle aller Inspirationen. Ich
werde Eure alte Familienburg brauchen, Sir Todtsteltzer.«
»Meine Burg?«, fragte Owen. »Sie gehört Euch. Aber bittet
uns nicht um Hilfe. Hazel und ich müssen nach wie vor in die
Dunkelwüste zurückkehren.«
»Und auf Ruby und mich warten unerledigte Aufgaben«,
stellte Jakob Ohnesorg fest. »Später vielleicht …«
Sie schenkten sich gegenseitig ein kurzes Lächeln, dann waren die Labyrinthgestalten verschwunden. Diana seufzte. »Also, erneut gegen unmögliche Chancen. Aber diesmal habe ich
einen Plan.«
Und sie erwachte.
K APITEL F ÜNF
S
OGAR
L
EGENDEN
S
TERBEN
    Das mächtige Imperium der Menschheit hatte seine Saat über
Hunderte von Jahren auf Hunderten von Planeten ausgesät.
Groß und ruhmreich war es und

Weitere Kostenlose Bücher