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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Testdurchgang.«
Er führte eine letzte Manipulation am Kupferdraht aus, und
die vier abgetrennten Köpfe stöhnten laut im Gleichklang. Eine
Woge übersinnlicher Kraft schloss sich wie eine Klemme um
Hazels Verstand und drückte immer fester zu, bis sie glaubte,
sie würde unter dem Druck gleich aufschreien. Und dann erschien Scours Narbengesicht über ihrem Gesicht, und ein Stachel reiner, verstärkter Gedanken bohrte sich in Hazels Hinterkopf, in ihr Unterhirn, und übernahm die Steuerung der Tür,
die sie benutzte, um ihre anderen Versionen herbeizurufen.
Hazel kämpfte darum, diesen Durchgang geschlossen zu halten, aber sie war hilflos gegen den wachsenden Druck. Sie
brachte nicht mehr zustande, als auf dem verdammten Wagen
zu liegen, sich schwach unter den Lederriemen zu winden und
entsetzt zu verfolgen, wie eine andere Hazel in der steinernen
Zelle auftauchte.
Diese Hazel trug eine barbarische Kluft aus weißen Pelzen
und Leder sowie die Skalplocke einer Söldnerin. Sie fand kaum
Zeit, sich in der neuen Umgebung umzusehen, da trat schon
eine kopflose Gestalt vor und schlug sie mit einer gewaltigen
Faust von hinten. Das Genick brach in der Stille entsetzlich
laut. Hazel D’Ark schrie vor Wut und Entsetzen hilflos auf, als
sie sah, wie ihr anderes Selbst leblos zusammenbrach. Scour
beugte sich über die Leiche und stieß sie hier und da nachdenklich an.
»Eine Schande, eine solch potenziell nützliche Versuchsperson zu vergeuden, aber ich benötige eine Leiche, um sie zu
sezieren. Vielleicht finde ich heraus, welche körperlichen Veränderungen das Labyrinth herbeigeführt hat. Ich kann nicht
riskieren, das jetzt schon mit Euch zu tun. So, jetzt noch eine
andere Version, denke ich. Diesmal etwas exotischer.«
Er zog sich zu den abgetrennten Köpfen zurück, während
zwei Kopflose vortraten und die tote Hazel wegzerrten, außer
Sichtweite Hazel D’Arks. Sie hatte die Fäuste geballt, so fest,
dass ihr die Finger wehtaten, und sie konnte nichts tun, überhaupt nichts. Scours verstärkter Befehl drang wieder in ihr Bewusstsein vor, und Hazel schrie laut auf, als erneut eine Version ihrer selbst in dem Steingemach auftauchte. Diese Frau war
über zwei Meter groß und fast unmenschlich schlank. Sie trug
einen schwarzen Overall, der auch Hals und Gesicht bedeckte.
Das lange goldene Haar war stark mit grauen Strähnen durchsetzt. Metallnägel bildeten auf dem schwarzen Overall glänzende Wirbel und Muster, und sie blinkten auch auf der
schwarzen Gesichtsmaske. Die Frau hielt bösartige Wurfsterne
in beiden Händen und trug eine Pistole an jeder Hüfte, aber sie
erhielt nicht die Chance, auch nur eine dieser Waffen einzusetzen. Zwei kopflose Gestalten traten vor und packten sie im
selben Moment, in dem sie stofflich wurde, von beiden Seiten
und drückten ihr die Arme an die Flanken. Sie wehrte sich lautlos, aber der Griff der Kopflosen war so fest, dass sie langsam,
gegen ihren Willen, die Finger öffnete, die allmählich taub
wurden, und die Wurfsterne fallen ließ.
Energie knisterte und prasselte plötzlich rings um sie, und
Scour wich überrascht einen Schritt zurück. Eine Spannung lag
auf einmal in der Luft, und dann wurden die beiden kopflosen
Gestalten von der Frau weg geschleudert und brachen leblos
zusammen. Scour führte rasch eine Handbewegung aus, und
schimmernde Kraftfelder entstanden um Hazels Variante.
Scour winkte erneut, und die Kraftfelder rammten aneinander
und zerdrückten die Frau zwischen sich. Ihre Knochen brachen
laut, aber sie gab keinen Laut vor sich, bis sie das Bewusstsein
verlor. Die schimmernden Kraftfelder verschwanden, und die
schwarz gekleidete Frau stürzte zu Boden. Scour stieg über den
Körper hinweg und trat sie dabei einmal.
»Na ja, diesen Fehler werde ich nicht wiederholen. Keine
künftige Variante, die ich mich zu rufen entscheide, wird die
Fähigkeit zur Energiemanipulation haben.« Er kniete neben der
Frau nieder und zupfte versuchsweise am schwarzen Overall.
»Interessant! Der Anzug ist mit den Metallnägeln am Körper
befestigt, ebenso die Maske am Gesicht – direkt in Fleisch und
Knochen verschraubt. Weder Maske noch Overall sollten je
ausgezogen werden. Ich frage mich, warum.«
Er hielt plötzlich ein langes Skalpell in der Hand und machte
sich mit geübter Geschicklichkeit daran, den Overall herunterzuschneiden. Der Stoff widerstand der Klinge jedoch, und
Scour grunzte, als er mehr Kraft hineinlegte. Blut lief am

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