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Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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das Beste, was es im Umkreis von fünfzig Meilen gibt.«
    »Sie meinen, seine Pommes frites, nicht wahr?« übersetzte die Frau. »Wir sind erst heute morgen aus Amerika gekommen«, vertraute sie Maggie an, »und ich fürchte, wir sind mit den hiesigen Sitten und Gebräuchen noch nicht allzu vertraut. Ist Kindern der Zutritt in den Bars – den Pubs erlaubt?«
    »Das hier ist Irland. Hier gibt es keinen Ort, an dem Kinder nicht willkommen sind. Das O’Malley’s ist da drüben.« Sie wies in Richtung des niedrigen, dunkel verputzten Gebäudes, das nicht weit von ihnen lag. »Ich bin selbst gerade auf dem Weg dorthin. Ich bin sicher, daß sie sich freuen würden, wenn sie Sie und Ihre Familie bei sich begrüßen dürften.«
    »Vielen Dank.« Der Mann strahlte, die Kinder starrten sich nach wie vor die Augen aus dem Kopf, und die Frau hatte immer noch die Kamera vor dem Gesicht. »Wir kommen bestimmt.«
    »Dann wünsche ich Ihnen einen netten Abend und noch einen angenehmen Aufenthalt in unserem Land.« Maggie machte kehrt, schob ihr Fahrrad die Straße hinab und stellte es vor dem Pub ab. Im Innern des Lokals war es dämmrig, rauchig, roch nach gebratenen Zwiebeln und Bier.
    »Hallo Tim, wie geht’s?« fragte Maggie und setzte sich an die Bar.
    »Ach nee, wen haben wir denn da?« Tim, der gerade ein Guinness zapfte, sah sie grinsend an. »Und wie geht’s dir, Maggie?«
    »Ich habe einen Bärenhunger.« Sie grüßte ein Paar an einem briefmarkengroßen Tisch und die beiden Männer, denen ihr Bier an der Theke serviert worden war. »Machst du mir eins deiner Steaksandwichs und einen Berg Pommes dazu? In der Zwischenzeit trinke ich dann schon mal ein Bier.«
    Der Eigentümer des Pubs schob den Kopf durch die Küchentür, gab ihre Bestellung auf und kehrte zu ihr zurück. »Und, wie war Dublin?« fragte er, während er ein Glas unter den Zapfhahn hielt.
    »Das kann ich dir sagen.« Während die amerikanische Familie den Pub betrat, stützte sie die Ellbogen auf die Theke und setzte zu einer Beschreibung ihrer Reise an.
    »Champagner und Gänseleber?« Tim schüttelte den Kopf. »Aber hallo. Und all die Leute sind nur gekommen, um dein Glas zu sehen. Dein Vater wäre stolz auf dich gewesen, Maggie. Stolz wie ein Pfau wäre er hier rumstolziert, jawohl.«
    »Das hoffe ich doch.« Sie atmete den Duft des Essens ein, das Tim vor ihr über den Tresen schob. »Aber ehrlich gesagt sind mir deine Steaksandwichs lieber als alle Gänseleber der Welt.«
    Er brach in herzliches Lachen aus. »Das ist unser Mädchen. So kennen wir sie.«
    »Zufällig habe ich herausbekommen, daß die Großmutter des Mannes, der mich managt, eine Freundin meiner Oma, Gran O’Reilly war.«
    »Ach.« Seufzend rieb sich Tim den Bauch. »Na ja, die Welt ist klein.«
    »So sieht’s aus«, stimmte Maggie ihm möglichst beiläufig zu. »Sie stammt aus Galway und kannte Gran, als sie noch ein junges Mädchen war. Und nachdem Gran hierhergezogen war, standen sie noch jahrelang in Briefkontakt.«
    »Das ist schön. Alte Freunde sind immer die besten, die man haben kann.«
    »Gran hat ihr von dem Hotel geschrieben, von der Familie und so. Sie hat erwähnt, daß meine Mutter viel gesungen hat.«
    »Oh, das ist inzwischen lange her.« Tim nahm ein Glas in die Hand und polierte versonnen daran herum. »Bevor du geboren warst. Aber tatsächlich, jetzt, wo ich darüber nachdenke, fällt mir ein, daß sie noch hier in diesem Pub aufgetreten ist, bevor sie die Singerei aufgegeben hat.«
    »Hier? Sie hat hier gesungen?«
    »Allerdings. Sie hatte eine wunderbare Stimme, unsere Maeve. Und sie hatte Auftritte im ganzen Land. Über zehn Jahre lang haben wir sie hier kaum zu sehen bekommen, aber dann kam sie zurück, weil die alte Missus O’Reilly gekränkelt hat. Also habe ich Maeve gefragt, ob sie nicht ein- oder zweimal bei mir singen will, auch wenn der Pub kein so großartiger Ort war wie ein paar der Hallen in Dublin und Cork und Donegal, in denen sie aufgetreten ist.«
    »Sie ist aufgetreten? Zehn Jahre lang?«
    »Tja, ich weiß nicht, ob sie am Anfang besonders erfolgreich war. Aber soweit ich mich erinnern kann, war Maeve schon immer ganz versessen drauf, was von der Welt zu sehen. Mit der Arbeit im Hotel deiner Großeltern in einem Nest wie dem unseren war sie nicht zufrieden, und das hat sie uns auch oft genug gesagt.« Um die Schärfe seines Tons ein wenig abzumildern, zwinkerte er Maggie zu. »Aber irgendwann hatte sie es tatsächlich geschafft und war eine

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