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Toedliche Blumen

Toedliche Blumen

Titel: Toedliche Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wahlberg
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ziemlich gleich aus, aber es handelte sich um einen weißen Kastenwagen.«
    »Und was für einen Eindruck machte sie? Also das Mädchen. Sah sie aus, als stiege sie aus eigenem Antrieb ein?«
    »Ja, auf jeden Fall. Sie stieg selbst ein, setzte sich auf den Beifahrersitz und zog die Tür zu, und dann sind sie losgefahren. Ihre Bewegungen wirkten … wie soll ich sagen … energisch. Als hätte sie sich gefreut einzusteigen. Aber ich kann mich natürlich auch täuschen.«
    Jesper Gren notierte die Hinweise des Mannes und bat ihn, erreichbar zu bleiben. Dann nahm er das Formular und reichte es an Brandt weiter, der nach einer endlosen Nacht immer noch die Stellung hielt, wie lange auch immer er noch durchhalten würde. Brandt nahm wiederum Kontakt zum Einsatzchef vor Ort auf, und sie einigten sich darauf, einen Kollegen zu dem Mann nach Hause zu schicken, um einen Blick aus dem erwähnten Fenster zu werfen und eventuell bei diversen Nachbarn zusätzliche Erkundigungen einzuholen. Außerdem sollte erneut ein Hundeführer in die Kikebogatan abkommandiert werden. Man hatte den Bereich bereits am frühen Morgen durchsucht, würde es aber ein weiteres Mal tun. Es war durchaus möglich, dass sie beim ersten Mal etwas übersehen hatten.
    Es gingen noch einige weitere Zeugenaussagen ein, die bestätigten, dass ein Mädchen, auf welches die Personenbeschreibung Viktorias passte, in der Kikebogatan in einen weißen Kastenwagen gestiegen war. Unter anderen von einer Dame, die ihren Hund ausführte und nach eigenen Angaben nur ein paar Meter von dem Mädchen entfernt gewesen war.
    Man begann sich auf diese Straße zu konzentrieren. Mit anderen Worten: Das Gebiet wurde immer erfolgversprechender.
    Wenn nun das Mädchen in einem Auto weggefahren war, stellte sich natürlich die Frage, ob es sich um eine Bekannte handelte, die sie aufgelesen hatte. Und warum hatte die Person in diesem Fall noch nichts von sich hören lassen? Oder war das Mädchen doch mitgelockt worden? Und was hatte das wiederum zu bedeuten?
    Nach kurzer Zeit tauchte Conny Larsson im Präsidium auf. Er sah übermüdet aus, strahlte aber dennoch sowohl Optimismus als auch Besonnenheit aus. Er hätte sich selbst auch nichts anderes gestattet, was wahrscheinlich auch für die darauf folgenden Stunden galt.
    Gren und Larsson unterhielten sich über die aktuell eingegangenen Hinweise. Gren fragte, was sie unternehmen sollten, wenn diese nun nirgendwohin führten.
    »An einer anderen Stelle weitersuchen«, antwortete Larsson folgerichtig.
    »Die Eltern tun einem am meisten leid«, bemerkte Gren.
    »Stimmt«, bestätigte Larsson. »Der Mutter geht es so schlecht, dass ich Jönsson, also Lena Jönsson, du weißt schon, die kecke Aspirantin, bitten musste, sie zum Arzt zu bringen.«
    »Und was haben sie mit ihr angestellt?«, fragte Gren skeptisch.
    »Doktor Björk hat mit ihr gesprochen.«
    »Und? Konnte er ihr helfen?«
    »Nein. Nicht einmal der gute Doktor Björk kann das Mädchen wieder hervorzaubern, auch wenn er es sicher gerne getan hätte. Aber er konnte ihr zumindest ein Schlafmittel verschreiben.«
    »Ach so. Aber schlafen wird sie vermutlich dennoch nicht können. So würde es mir jedenfalls gehen.«
    »Nein. Höchstwahrscheinlich nicht. Nicht bevor wir sie gefunden haben.«
    »Aber noch haben wir die Hoffnung nicht aufgegeben, oder?«, vergewisserte sich Gren.
    Er schaute Conny Larsson von der Seite an und erforschte seine Reaktion.
     
    Louise Jasinski und Peter Berg saßen sich gegenüber. Zwischen ihnen befand sich Louises Schreibtisch, der ungewöhnlicherweise aufgeräumt war. Sämtliche Akten und Mappen waren wegsortiert. Die beiden hatten im Lauf der Jahre schon ziemlich oft in dieser Weise zusammengesessen.
    Louises Töchter schauten ihnen aus roten Bilderrahmen von der Fensterbank aus fröhlich entgegen. Die beiden Mädchen hatten glänzendes schwarzes Haar, lächelten geniert und waren ziemlich süß. Peter Berg warf einen Blick auf die Fotos.
    »Wie geht es ihnen?«
    Sie sah ihn fragend an.
    »Deinen Mädchen«, verdeutlichte er.
    »Ach so, denen! Danke, es geht ihnen gut. Sie sind bei Janos an diesem Wochenende«, erläuterte sie, wobei ihr Ton knapp genug war, um Peter Berg davon abzuhalten, weitere Fragen in dieser Richtung zu stellen.
    Ihm war in den Sinn gekommen, dass man als Elternteil möglicherweise besonders beunruhigt war, wenn ein Mädchen im Schulalter verschwand, und dachte einen Augenblick darüber nach. Aber was wusste er schon? Er hatte

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