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Toedliche Blumen

Toedliche Blumen

Titel: Toedliche Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wahlberg
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Polizist aussehen. Peter Berg. Nicht wahnsinnig gut, aber immerhin ansehnlich. Das Wichtigste war jedoch, dass er zuhören konnte. Und sie verstehen. Sie würde, sooft sie wollte, von ihren Eindrücken berichten können. Ein ums andere Mal, bis sie die Sache mit Doris nicht mehr so stark bedrückte.
    Wie gewöhnlich kam sie recht früh am Morgen in die Abteilung. Doch sie fühlte sich keineswegs so wie immer, und das sah man ihr auch an. Sie war stiller als sonst und ziemlich blass um die Nase. Und so geheimnisvoll, meinte Rose, die sofort nach einer Erklärung verlangte. Nur ein paar Andeutungen würden schon reichen. Aber natürlich brach die ganze Geschichte aus ihr heraus wie ein Sturzbach nach der Schneeschmelze.
    »Also bist du die Nachbarin, von der die Zeitungen berichten, dass sie sie gefunden hat«, stellte Rose fest und war ziemlich beeindruckt.
    »Ja, das bin ich«, gestand sie.
    Die Abteilungsleiterin, die für alle Sekretärinnen zuständig war, entschied, nachdem sie mitbekommen hatte, wie es um ihre Mitarbeiterin Astrid Hård stand, dass sie am heutigen Tag auf keinen Fall an der Kasse sitzen sollte. Diese Aufgabe sollte Rose für sie übernehmen, auch wenn diese schon mehrfach darauf hingewiesen worden war, dass sie nicht freundlich genug auftrat. Denn alle Sekretärinnen hinter der Glasfront repräsentierten schließlich das Ansehen der Klinik in der Öffentlichkeit, hatte die Abteilungsleiterin ihnen wieder und wieder eingebläut, bis ihnen fast die Ohren abfielen. Also war es wichtig, dass sie sich nett und freundlich gaben und immer fleißig lächelten. Wie an der Kasse bei Konsum. Sie hatten sogar diverse Kurse besucht, in deren Verlauf sie gelernt hatten, ihr Gegenüber mit einem strahlenden Lächeln zu begrüßen. Wenn man es genügend übe, komme es irgendwann von selbst, hatte die Abteilungsleiterin versprochen. Doch Rose, die ziemlich selbstsicher und auch ein wenig stur war, wofür Astrid sie manchmal bewunderte, pfiff geradezu auf das ganze Getue mit dem aufgesetzten Lächeln. Wenn sie schlechte Laune hatte, dann konnte sie es eben nicht ändern. Und da sie für das Entblößen einer einwandfreien Zahnreihe, die sie sowieso nicht besaß, auch kein höheres Gehalt bekam, hatte sie sich dafür entschieden, nur dann zu lächeln, wenn ihr auch danach war. Und an diesem frühen Montagmorgen war ihr definitiv nicht nach Kassendienst und schon gar nicht nach Lächeln zumute, wie sie mitteilte, während sie ihre Haarspangen zurechtrückte. Aber, okay, sie würde nicht länger murren und sich an die Kasse setzen.
    Astrid wurde stattdessen für die Terminvergabe eingeteilt, was an und für sich nicht schlecht war, weil das Telefon sie die ganze Zeit auf Trab hielt und sie auf diese Weise zwang, an etwas anderes zu denken.
    Sie setzte sich das Headset auf und schaltete die Telefonleitung frei. Die Kollegin, die hinter ihr saß, war recht neu und unerfahren, unterbrach sie aber nur selten mit ihren Fragen. Sie war dabei, diktierte Berichte für die Krankenakten über Kopfhörer ins Reine zu schreiben. Ein paar Mal benötigte sie Astrids Hilfe beim Verstehen des Kauderwelschs, das der neue Doktor sprach. Ein fürchterliches Schwedisch, wie sie fand. Sie setzten abwechselnd die Kopfhörer auf und spulten das Band immer wieder zurück, doch bei manchen Passagen konnten sie nicht einmal erraten, was er gemeint haben könnte, obwohl sie beide eine lebhafte Fantasie besaßen. Astrid fand, dass die Kollegin sich nicht weiter den Kopf zerbrechen und die Abschrift des Berichtes, mit einer Reihe von roten Fragezeichen versehen, in sein Fach legen sollte. Sodass er sich in Zukunft ein wenig mehr bemühte! Doch der Neuen tat er eher ein bisschen leid. Astrid war jedoch nicht bereit, sich auf irgendwelche Gefühle einzulassen. Die Berichte mussten korrekt sein, und das war vorrangig.
    Das Telefon klingelte, und eine Frau, die unbedingt einen sofortigen Termin bekommen wollte, meldete sich. Das wollten natürlich alle, und Astrid Hård war inzwischen routiniert genug zu erwidern, dass es in den nächsten vierzehn Tagen keine freien Termine gebe. Am liebsten hätte sie die fordernde Person in der Leitung noch darüber aufgeklärt, dass es sich dabei, verglichen mit der Situation in Stockholm, keineswegs um eine besonders lange Wartezeit handelte. Aber zwei Wochen erschienen der Frau, wie freundlich und bestimmt Astrid auch klang, definitiv zu lang. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als die Patientin an die

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