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Toedliche Blumen

Toedliche Blumen

Titel: Toedliche Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wahlberg
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schienen bei der Arbeit zu sein. Da erklang ein Pfiff aus der Richtung der Müllcontainer, woraufhin Lundin zu Benny lief und fragte: »Hast du etwas gefunden?«
    »Das hier«, sagte Benny und ließ eine ziemlich mitgenommene Faschingsmaske am Finger hin- und herbaumeln.
    Er hielt sie an einem dünnen Gummiband. Sie sah aus wie eine tote Ratte.
    »Aha«, lautete Lundins Reaktion. »Und?«
    »Schau sie dir genauer an!«
    Dazu hatte Lundin nicht gerade besondere Lust. Sie schien einmal weiß gewesen zu sein, doch jetzt wirkte sie ziemlich ramponiert und roch muffig.
    »Ich nehme sie mit«, sagte Benny und kramte einen Plastikbeutel hervor.
    »Tu das«, entgegnete Lundin, als spräche er mit einem Kind, das Regenwürmer aufsammelte.
    »Wie hieß noch der Typ, der irgendetwas von einem Kostümfest faselte?«, wollte Benny wissen.
    »Keine Ahnung. Ich glaube, Peter Berg hat ihn verhört, aber das können wir ja leicht nachprüfen, wenn wir im Präsidium sind.«
    Sie gingen in den Hof zurück und sahen eine schmale Frau und einen Mann mit schwarzer Lederjacke und verschlissenen Jeans am Türgriff der Werkstatt rütteln. Die Tür war immer noch abgeschlossen.
    »Sie ist noch nicht da«, sagte Benny Grahn erklärend.
    Das Pärchen schaute ihn misstrauisch an, und die beiden Polizisten schauten genauso fragend zurück.
    »Dann gehen wir wieder«, sagte der Mann, woraufhin die Frau nickte.
    »Können wir etwas ausrichten?«, wollte Lundin wissen.
    »Nein. Wir kommen ein anderes Mal wieder. Ich kenne sie«, sagte der Mann in der Lederjacke. Dann verließen sie den Hof.
    Sie wirkten irgendwie nervös. Kurz darauf hörten Lundin und Grahn ein Auto starten.
    »Wer die beiden wohl sein mögen?«, fragte Lundin seinen Kollegen.
    »Jedenfalls scheint keiner von beiden mit Antiquitäten zu tun zu haben«, entgegnete Benny Grahn.
    »Und wenn, dann schon eher mit gestohlenen«, mutmaßte Lundin.
    Das leichte Quietschen eines Fahrrades, das sich näherte, beendete ihre Unterhaltung. Endlich tauchte die Inhaberin der Möbelwerkstatt auf, eine Frau um die fünfzig. Janne Lundin und Benny Grahn stellten sich vor und standen kurze Zeit später zwischen allerhand Möbeln, wo sie von einem angenehmen Duft umgeben waren: einer Mischung aus frischem Holz, Terpentin, verschiedenen Ölen und altem trockenem Holzstaub.
    Rita Olsson hatte sie äußerst wohlwollend hereingebeten. Sie wusste inzwischen, was geschehen war.
    »Ich habe nicht besonders viel mit dem übrigen Gebäude zu tun«, sagte sie einleitend.
    Sie bestätigte ebenso, dass sie die Werkstatt am Freitag recht früh geschlossen hatte, und gab als Zeitpunkt fünfzehn Uhr an, vermutlich einige Stunden bevor der Überfall stattfand. Jedenfalls nach dem zu urteilen, was die Polizei im Augenblick annahm. Seitdem hatte sie die Räume noch nicht wieder betreten. Am Wochenende war sie unterwegs gewesen, genauer gesagt, zusammen mit ihrem Mann in Småland herumgefahren, um sich alte Möbel anzuschauen.
    »Als freie Unternehmerin muss man solche Fahrten auf das Wochenende legen. Sonst geht man unter!«
    »Haben Sie Kontakt zu den Eigentümern der Wohnungen?«, fragte Janne Lundin und ergriff die Lehne eines Bauernstuhls und testete seine Stabilität, indem er ihn vorsichtig vor- und zurückbewegte.
    »Das hält er aus«, lächelte sie. »Auch wenn er noch einmal geleimt werden muss. Ich kenne die Leute hier eigentlich nicht besonders gut. Manche erkenne ich wieder, wenn sie mich grüßen. Und mit dem einen oder anderen habe ich mich schon bei einer Tasse Kaffee im Garten unterhalten, wenn das Wetter danach war. Aber das ist auch schon alles. Ich weiß zum Beispiel nicht ihre Namen. Nur den des Vorsitzenden, Sigurd Gustavsson.«
    Lundin notierte ihre Privatadresse in einem Mietshaus weiter südlich im Långängsvägen. Er hatte sie zwar unlängst im Telefonbuch gefunden, doch das erwähnte er ebenso wenig wie die Tatsache, dass er bereits dort gewesen war und geklingelt hatte.
    »Fühlen Sie sich wohl hier?«
    »Ja. Die Werkstatt liegt günstig«, erklärte sie.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich ein wenig umsehe?«, wollte Technik-Benny wissen.
    »Nein. Keinesfalls. Schauen Sie sich nur um.«
    Sie blieb an einer Hobelbank stehen, während die Männer sich vorsichtig durch die Räumlichkeiten bewegten. Von außen hatten weder die Türen noch die Fenster aufgebrochen ausgesehen, wie sie schon am ersten Tag festgestellt hatten. Von innen ebenfalls nicht.
    »Besitzt außer Ihnen noch jemand

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