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Toedliche Brautnacht - Odo und Lupus Kommissare Karls des Grossen - Erster Roman

Toedliche Brautnacht - Odo und Lupus Kommissare Karls des Grossen - Erster Roman

Titel: Toedliche Brautnacht - Odo und Lupus Kommissare Karls des Grossen - Erster Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordian Robert
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niederzumachen“, sagte der Graf, „sonst wäre der Bruder meiner Gemahlin ja noch am Leben. Ich selbst konnte leider an dem Brautzug nicht teilnehmen“, erklärte er Odo, „weil ich hier in der Burg zu tun hatte. Sonst wäre alles ganz anders gekommen! Sie haben ja nicht nur meine Tochter entführt, sondern noch mehrere vornehme Franken und Sachsen, die sie begleiteten. Eine unerhörte Herausforderung! Besonders ärgert mich, dass die Unsern den Anführer dieser Bande auch diesmal verfehlt haben. Du hast ihn doch deutlich erkannt, Wido …“
    „Jawohl, das habe ich! Es war Slawomir, dieser widerwärtige, greuliche Unhold. Dass ihn Saxnot verderbe!“
    „Fluche nicht bei deinen alten Götzen!“, wies Waratto den Sachsen zurecht und warf mir, dem Kirchenmann, einen flüchtigen Blick zu. „Slawomir war es also, der Schlimmste von allen. Dieser junge Verbrecher“ – er wandte sich wieder an Odo – „ist der Sohn des Ratibor, ihres Unterhäuptlings, der da drüben uns gegenübersitzt, 10, 15 Meilen hinter der Elbe. Wann immer sie uns belästigen und Schaden zufügen – er ist dabei. Aber ich konnte ihn noch nicht schnappen! Er selber riss meine Tochter vom Pferd und schleppte sie fort. Das hast du doch auch gesehen, Wido?“
    „Jawohl, er packte sie mit seinen ekelhaften, behaarten Krallen, und sie rannten zusammen davon, zum Ufer hinunter. Zu den Booten.“
    „Rannten zusammen davon?“, fragte Odo. „Sie rannte mit und wehrte sich nicht?“
    „Natürlich wehrte sie sich nach Kräften!“, antwortete der Graf an Widos Stelle unwirsch. „Verzweifelt wehrte sie sich! Aber was kann eine schwache Jungfrau gegen einen rohen, rücksichtslosen Entführer ausrichten? Er schleppte, zog und zerrte sie mit sich! Jedenfalls ist meine Tochter, die Tochter des mächtigsten Grafen weit und breit, augenblicklich in der Gewalt der Wenden, und wir wissen nicht, was ihr dort angetan wird. Ihr habt erlebt, wie ihre Mutter leidet, sie befürchtet das Schlimmste. Ich habe deshalb beschlossen, unverzüglich Maßnahmen zu ihrer Befreiung zu treffen – so wie ich es eben noch einmal am Grabe unseres Helden gelobt habe. Und diesmal werde ich keine Gnade kennen, meine Langmut ist erschöpft! Wenn ich Swinde nicht unversehrt zurückbekomme, werde ich mich nicht mehr damit begnügen, ab und zu eines ihrer Dörfer zu bestrafen. Dann wird ihre Burg, das Nest des Ratibor, ausgeräuchert – so gründlich, dass nur ein Häuflein Asche zurückbleibt!“
    „Ein gefährliches Ziel“, warf Odo ein. „Seid Ihr sicher, dass der Kaiser das billigen wird?“
    Waratto warf ihm einen empörten Blick zu.
    „Damit es von Anfang an klar ist, Mann“, sagte er schneidend. „Ich dulde nicht, dass die Leute meines Gefolges denken, frech das Maul aufreißen und an meinen Entschlüssen herummäkeln! Ich verlange die widerspruchslose Befolgung meiner Befehle! Wer bist du überhaupt? Du scheinst mir ein Streithahn zu sein. Irgendwie kommst du mir auch bekannt vor. Wie heißt du?“
    „Odo von Reims.“
    „Der Name sagt mir nichts. Reims? Etwa ein Pfaffenbastard?“
    „Alter Adel.“
    „Familie?“
    „Merowinger.“
    Waratto lachte kurz und verächtlich auf.
    „Merowinger? Großartig! Wenn ich eine besondere Sorte nicht leiden kann, Freundchen, dann sind es die Aufschneider! So etwas lernt man wohl bei Hofe … sich wichtigzumachen! Ich kenne euch … Burschen von zweifelhafter Herkunft, die sich zu Hunderten in den Pfalzen herumtreiben und auf ein beneficium hoffen. Königsvasallen – jetzt Kaiservasallen! Ich verwechsele dich aber wohl mit einem anderen, man kann sich ja nicht alle Namen und Gesichter merken.“
    „Wir haben einmal das Zelt geteilt“, sagte Odo, dessen Gesichtsmuskeln zuckten und der sich mühsam beherrschte. „Damals am Süntel.“
    „Tatsächlich? Das war ja schon fast vor Erschaffung der Welt. Es scheint, dass ich dich beeindruckt habe, sonst würdest du mich nicht wiedererkennen.“
    „Ja“, sagte Odo, „Ihr habt mich beeindruckt. Mit einer ungewöhnlichen Tat, die ich Euch nicht zugetraut hatte.“
    „Ich habe viele ungewöhnliche Taten vollbracht“, sagte Waratto, wobei ich ihn zum ersten Mal lächeln sah. „Man drängt mich, die Berichte davon zu sammeln und in einem Büchlein herauszugeben. Ich beschäftige einen Schreiber, der schon damit begonnen hat. Wende dich an ihn, er heißt Wiprecht, und erzähle ihm meine Tat, die dir so großen Eindruck gemacht hat.“
    „Das tue ich gern!“, sagte Odo mit

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