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Toedliche Brautnacht - Odo und Lupus Kommissare Karls des Grossen - Erster Roman

Toedliche Brautnacht - Odo und Lupus Kommissare Karls des Grossen - Erster Roman

Titel: Toedliche Brautnacht - Odo und Lupus Kommissare Karls des Grossen - Erster Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordian Robert
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Tiere und unser Wagen müssen ja mit hinüber.“
    „Das wird sich machen lassen.“
    „Wie wäre es“, regte ich an, indem ich mich an Remmert wandte, „wenn uns Zelibor hinüberbrächte? Er soll ja auch Fährmann sein.“
    Mir entging nicht, dass der Sachse wieder den Blick des Grafen suchte und darin wohl etwas las, das ihm die Antwort eingab.
    „Auch das wäre möglich“, erwiderte er gedehnt. „Nur würdet Ihr einen Umweg machen, und es gibt nur einen schmalen Pfad durch den Sumpf …“
    „Ist es weit bis zu seinem Wirtshaus?“
    „Oh, etliche Meilen flussaufwärts. Wenn Ihr darauf besteht, dass Euch Zelibor übersetzt, können wir auch gleich in der Frühe einen Knecht zu ihm schicken. Zelibor wird dann morgen im Laufe des Tages mit seinem Floß die Elbe herabkommen.“
    „Das kostet Zeit“, fand Odo, an mich gewandt. „Wir sollten bei Sonnenaufgang schon unterwegs sein!“
    „Wie du meinst.“
    Später lagen wir nebeneinander in unserem Zelt unter dem Weidenbaum. Die Einladung des Grafen, in seinem sächsischen Haus auf der langen Pritsche mit seiner Familie und der halben Gefolgschaft zu nächtigen, hatten wir höflich abgelehnt. Fulk hielt draußen Wache, wir hörten den Sand unter seinen Schritten knirschen. Er hatte darauf bestanden, bis zum Morgengrauen allein zu wachen und sich erst dann von einem unserer Männer, die nicht sächsischer Herkunft waren, ablösen zu lassen. Er traute weder Waratto noch Remmert und wollte, nachdem sie uns eine gute Nacht gewünscht hatten, hinter unserem Rücken ein zufriedenes Grinsen der beiden bemerkt haben.
    Wir konnten beide nicht schlafen. Wir wälzten uns hin und her und wurden einander auf dem schmalen Lager recht lästig.
    „Wenn du mir noch einmal den Ellbogen ins Auge stößt“, drohte ich schließlich, „ramme ich dir mein Knie in den Bauch.“
    „Tu es nur“, raunzte Odo, „dann haben wir ein bisschen Vergnügen, solange wir noch lebendig sind.“
    „Ach, jetzt hast du wohl Angst?“, gab ich giftig zurück. „Aber vorhin musstest du ja den hochherzigen Befreier spielen.“
    „Kann ich zulassen, dass eine edle Fränkin bei den Filzhüten auf dem Opferaltar landet?“
    „So schlimm wird es schon nicht kommen. Aber es handelt sich ja um ein Weib, da kannst du nicht anders. Dafür stürzt du dich und uns in ein gefährliches Abenteuer.“
    „Als Gesandtschaft des großen Karl sind wir verpflichtet, dorthin zu gehen. Vergessen?“
    „Die Lage hat sich geändert. Der Überfall auf den Brautzug beweist es. Aus den Freunden sind Feinde geworden. Vielleicht machen sie uns gleich nieder, wenn wir drüben ans Ufer steigen. Besser wäre es, erst einmal Erkundigungen einzuziehen.“
    „Und wo? Vielleicht im Wirtshaus dieses Zelibor?“
    „Das halte ich für dringend geboten!“
    „Du komischer Heiliger kannst es wohl nicht erwarten, ins Paradies zu kommen.“
    „Was?“
    „Das würde nämlich zur Folge haben, dass man uns schon auf dem diesseitigen Ufer erledigt. Waratto und Remmert würden uns kaum Zeit lassen, die Schafe des Zelibor zu zählen.“
    „Du glaubst also auch, dass damit Gefangene gemeint sind. Obodriten!“
    „Was sonst?“
    „Sparuna sagte, hier in der Burg seien keine. Man hat sie wohl schon alle dorthin gebracht.“
    „Ja, man sammelt sie dort, weil der Schäfer erwartet wird. Dieser Bromios, damit hattest du recht.“
    „Wieder ein Menschenraub! Das war sie … die schlimmere Tat, die den Überfall auf den Brautzug zur Folge hatte.“
    „Und natürlich wissen sie jetzt, dass wir es wissen. Oder zumindest ahnen. Dank deiner Neugier und Fragerei, Vater. Wir können froh sein, wenn sie uns morgen noch zu den Obodriten entkommen lassen.“
    „Glaubst du wirklich, sie würden uns gleich hier …?“
    „Noch schützen uns die fünf Hundertschaften.“
    „Die es nicht gibt!“
    „Und das werden sie bald herauskriegen. Ich bin sicher, Warattos Kundschafter sind schon im Mondschein unterwegs. Wir tun gut daran, zu verschwinden, bevor sie zurück sind. Danach wird man uns nämlich, nicht ganz zu Unrecht, wie Schwindler behandeln. Trotz unserer schönen Ernennungsurkunde.“
    „Das heißt, wir haben nur die Wahl zwischen Scylla und Charybdis!“
    „Sehr fein und gebildet ausgedrückt. Hier droht der Untergang an beiden Ufern der Elbe.“
    „Und du siehst keinen Ausweg?“
    „Nur einen Aufschub. Unter Umständen! Waratto wird uns ziehen lassen, weil er hofft, dass wir ihm seine Tochter zurückbringen. Sparuna und Niklot

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