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Tödliche Ernte

Tödliche Ernte

Titel: Tödliche Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicky Stiefel
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zwei Freunde verloren.
    »Verdammte Scheiße, wir kommen nicht voran!«, sagte einer der Detectives von der Bostoner Polizei.
    Ich hatte mir so meine Gedanken gemacht. Hatte ihnen freien Lauf gelassen, während ich die Web- und Telefonabschriften durchgegangen war. Mein morgendlicher Durchhänger hatte sich noch verstärkt. Ich fühlte mich leer und hoffnungslos.
    Und dennoch … »Da ist etwas, hier bei den Webanfragen.«
    »Was denn?«, schnauzte derselbe Detective. Fünfzehn Augenpaare richteten sich auf mich.
    »Ich … ich weiß auch nicht«, sagte ich und kam mir dumm vor.
    »Ich aber«, sagte Gert leise. »Glaube ich wenigstens.«
    Jetzt richteten sich alle Augen auf sie.
    Sie formte eine Kaugummiblase. »Ich glaube«, sie machte eine Pause und sah sich am Tisch um. »Ich glaube, dass …«
    Da kam Jarvis herein.
    Er hielt ein vergrößertes Abbild des Anhängers in der Hand, genau wie den eingetüteten Anhänger selbst und fing an zu dozieren.
    Jarvis spekulierte darüber, dass es sich bei dem Talisman um das »Abzeichen« des Schnitters handelte. Oh Mann, was für eine Erkenntnis. Weiter ging die Leier: Dass der Schnitter etwas an sich nahm und dafür den Talisman zurückließ, um Erfüllung zu finden. Dass es sich um eine Art Austausch handelte. Er erhielt einen wertvollen und perfekten Körperteil und hinterließ im Gegenzug einen Goldanhänger, der die Person darstellte, die er umgebracht hatte.
    »Dahinter steckt noch mehr«, platzte ich heraus.
    Jarvis Brille rutschte ihm fast von der fleischigen Nase, als er mich stirnrunzelnd über die Ränder hinweg ansah. »Wie meinen, Miss Whyte?«
    »Ich wollte Ihnen nicht ins Wort fallen«, sagte ich. »Aber er hat doch nur wenige von den Talismanen hinterlassen. Bei Della. Und jetzt bei Reen. Der Mann, den ich in dem VW gesehen habe.«
    Jarvis nickte. »Und?«
    »Mein Bauchgefühl sagt mir, dass Ihre Theorie, verzeihen Sie mir, nicht ganz zutrifft. Zuallererst hat er Reen den Anhänger gegeben. Als sie noch lebte. Und dann ist da noch etwas, aber … Ich wünschte, ich wüsste, was.«
    Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Ich verwahre mich nie gegen Bauchgefühle. So unzuverlässig sie auch sein mögen, basieren sie in der Regel doch auf einem unterschwelligen Wissen, das sich weigert, ans Tageslicht zu kommen. Ich werde Ihre Worte berücksichtigen.«
    Jarvis fuhr fort, über den Ohrring zu reden.
    Gert beugte sich zu mir. »Della war in einer Zeitschrift zu sehen.«
    »Und woher hast du das?«
    »Aus den Webunterlagen.« Sie blätterte in dem Papierstapel. »Siehst du?«
    Der Talentsucher einer Agentur hatte Dellas Gesicht von einem Fotoshooting für potenzielle Models wiedererkannt.
    »Klasse, G. Della hat vor Jahren gemodelt. Ich vermute …« Ich stützte das Gesicht in die Hände. »Warte mal. Da hab ich was … Genau!« Ich wühlte in Angelas Karton, häufte Sachen auf den Tisch und zog eine gerahmte Seite aus einer Zeitschrift hervor. Sie zeigte Angela mit anderen Collegemädchen. Auf der Seite war auch ein Kopfbild von Angela, und darunter stand etwas über ihre bemerkenswerten Augen. Die Seite war vor drei Jahren in der Zeitschrift Glamour erschienen.
    Ich legte das Bild beiseite, schob den Rest der Sachen aus dem Weg und zog Elizabeth Flynns Kiste zu mir. Ich hob alle Unterlagen heraus, bis ich zu den Fotoalben kam. Da, im zweiten. Ein Artikel mit Fotos von Elizabeth, erschienen in der Zeitschrift Shape.
    »Zeitschriften!«, rief ich.
    »Sind Sie mit Ihren Ausführungen am Ende, Miss Whyte?«, sagte Jarvis.
    »So wählt er sie aus. Darauf wette ich. Nachdem Fotos von ihnen in einer Zeitschrift veröffentlicht wurden, egal ob sie landesweit oder nur regional erscheint. Ihm gefällt, was er sieht, und dann treibt er sie auf.«
    Hastig schleifte Agent Lauria mich zusammen mit Jarvis und Gert in ein kleines Besprechungszimmer.
    Lauria ging auf und ab. Jarvis und ich saßen uns an einem runden Tisch gegenüber. »Sie scheinen sich der Sache mit den Zeitschriften sehr sicher zu sein.«
    »Bin ich nicht«, sagte ich. »Sicher, meine ich. Aber das ist das erste Mal, dass etwas einen Sinn ergibt.«
    Jarvis nickte mit seinem großen Kopf. »Ja. Es fühlt sich richtig an, wie unsere Miss Whyte hier sagen würde.« Er schenkte mir ein Lächeln. »Verstehen Sie doch, Kathleen, es funktioniert. Und bitte setzen Sie sich, um Himmels willen. Sie machen mich noch ganz nervös.«
    Lauria lachte, zog sich dann einen Stuhl heran und setzte sich mit der Lehne

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