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Tödliche Ernte

Tödliche Ernte

Titel: Tödliche Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicky Stiefel
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dass die anscheinend endlose Diskussion dann schneller abflauen würde.
    fbi -Unterlagen zufolge hatte ich vor neun Jahren einen gewissen James Harvey Britowsky betreut. Ein Schock, und Lauria zeigte mir das Bild des damals dünnen Zweiundzwanzigjähren mit Akne, was eine vage Erinnerung auslöste.
    Ich glaubte nicht an Zufälle.
    Britowsky hatte in den Jahren seither ganz offiziell seinen Namen geändert. Das fbi vertrat die Annahme, dass es mein erstes Treffen mit McArdle/Britt im Bestattungsunternehmen war, das McArdle/Britt dazu veranlasst hatte, mir nachzustellen.
    »Also war Blessing nur Britts Spielfigur?«, fragte ich und wurde überhört.
    Alle stimmten darin überein, dass Britt der Täter war, insbesondere, wenn man die augenfällige Ähnlichkeit zu McArdle in Betracht zog. Einer der Agenten hielt Jakes Zeichnung von McArdle neben Britts Foto aus der Zeitschrift. Die Ähnlichkeit war geradezu unheimlich.
    »Dann schnappen wir ihn jetzt«, sagte Lauria und suchte den Blick ihrer Kollegen.
    »Moment noch«, kam die körperlose Stimme aus dem Lautsprecher des Telefons.
    »Wie bitte, Sir?«, fragte Kathleen.
    »Ich habe nicht das Gefühl, dass wir genug Beweismaterial gegen diesen Britt haben, um ihn festzunageln.«
    »Aber, Sir«, sagte Lauria. »Wir können …«
    »Nein, Special Agent Lauria«, sagte der Bass. »Stellen Sie ihm eine Falle. Ist Miss Whyte nicht genau deshalb da?«
    Blicke nagelten mich am Kopfteil des Bettes fest. Bevor ich etwas sagen konnte, fuhr die tiefe Stimme fort.
    »Wenn sie einverstanden ist, verwenden wir eine Standardszenerie. Sind die Staatsanwaltschaft und die Polizei dafür offen?«
    »Ich denke doch«, sagte Lauria. »Aber …«
    »Auf jeden Fall«, fiel ein anderer Agent ihr ins Wort.
    Lauria beugte sich vor zum Telefon. »Ich bin ganz und gar nicht der Meinung, dass wir so vorgehen sollten, Sir.«
    »Jarvis?«, sagte die tiefe Stimme.
    Jarvis schlug die Augen nieder, während er sich mit dem Finger bedächtig über die Lippen fuhr. Er seufzte, sah zu mir und dann zum Mikrofon. »Ja, Sir. Ich fürchte, ich stimme Ihnen zu.«
    »Kathleen?«, kam die Stimme aus dem Lautsprecher.
    Lauria legte die Stirn in Falten.
    »Wenn Miss Whyte zustimmt. Tally?« Ihr Blick war mild und offen, als sie meinen Namen aussprach. Sie flüsterte: »Denken Sie noch mal nach.«
    Sie hatte recht. Ich sollte mir das Ganze noch mal durch den Kopf gehen lassen. Aber wozu, zum Teufel?
    »Klar. Das Spiel kann beginnen.« Die Ironie dieser Worte gefiel mir.
    Ich hoffte nur, nicht das Opferlamm zu sein.
    * * *
    Am Dienstagmorgen gegen zehn legte ich bei Magazine Media Resources eine Pause ein. Ich war verkabelt und trug ein Mikrofon am Leib.
    Wir hatten angefangen, das Netz für den Schnitter auszuwerfen. Zu den zusätzlichen Fängern gehörten Dutzende von fbi -Agenten, Beamte der Bostoner Polizei und State Cops. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, um Harv Britt zu Hause in seinem Büro anzurufen.
    Ich erzählte ihm, dass ich nicht nur noch einmal darüber nachgedacht hätte, mich von ihm fotografieren zu lassen, sondern dass ich einem Redakteur bei der Harvard Post eine Geschichte schmackhaft gemacht hätte und mich nun fragte, ob ich ihn vielleicht dafür interviewen könnte. Und meine eigenen Fotoarbeiten könnte ich dann ja auch mitbringen.
    »Super, Emma. Wir könnten uns heute Nachmittag nach der Arbeit treffen, hier bei mir im Fotostudio.«
    Perfekt. Sein Haus war genau der Ort, wo alle mich haben wollten. Allerdings war heute zu früh. Ich befolgte den Ablauf, den ich mit Kathleen besprochen hatte.
    »Heute kann ich nicht«, sagte ich und klang bewusst enttäuscht. »Wäre morgen auch okay?«
    »Moment mal.«
    Ich wartete gedankenverloren, während um mich her das geschäftige Treiben im Büro weiterging.
    »Emma?«, sagte Britt. »Ich habe morgen ein Fotoshooting in einer Scheune bei Acton. Gegen vier müsste ich eigentlich fertig sein. Wenn Sie früher von der Arbeit wegkämen, könnten wir uns da treffen. Dann habe ich auch mein Material aufgebaut und kann sie dort vor Ort fotografieren.«
    »Klar«, sagte ich. »Und anschließend lade ich Sie zum Essen ein, dann können wir auch währenddessen das Interview machen.«
    »Äh, nein, zum Essen bleiben kann ich nicht. Aber das mit dem Artikel kriegen wir schon hin.«
    »Klasse!« Ich schäumte geradezu vor Begeisterung. »Was ich Ihnen noch sagen wollte – ich habe einen Zeitschriftenartikel von letztem Jahr, und auf den Fotos bin ich auch dabei.

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