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Tödliche Ernte

Tödliche Ernte

Titel: Tödliche Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicky Stiefel
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das B im Nachnamen weggelassen.«
    »Ihr beide seid großartig.«
    Beim Mittagessen an meinem Platz überflog ich Moiras Bericht. Nicht viel Neues, aber dann –
    »Heilige Scheiße.«
    Moiras Trauerfeier war von McArdle durchgeführt worden.

17
    McArdle hatte Moiras Leichnam vom Kummerladen abgeholt und die Trauerfeier abgehalten.
    Da stand es – schwarz auf weiß. Genau das, was mein Unterbewusstsein mir zugebrüllt hatte, was ich aber wegen der Scherereien um Blessing nicht gehört hatte.
    Was zum Teufel ging hier vor sich? Bestattungsunternehmen in Roxbury führten einfach keine Trauerfeiern für irische Mädchen aus dem Südteil der Stadt durch.
    Ich gab McArdles Namen in die Datenbank des Kummerladens ein und hielt den Atem an.
    Dellas Name erschien, was klar war. Genau wie Moiras. Und dann eine Elizabeth Flynn, bei deren Namen ein Alarmglöckchen in mir zu schrillen begann. Der Eintrag in die Datenbank war zwei Jahre alt.
    Nur drei Namen? Drei Beerdigungen reichten nicht mal für die Wasserrechnung.
    Aber schließlich war McArdles Firma ja auch nur eine Fassade, wie Haywood gesagt hatte. Ein Schwindel.
    Und trotzdem …
    Warum schien mir der Name Elizabeth Flynn etwas zu sagen? Ich fragte Gert. »Ihre Überreste wurden auf einem Feld gefunden, zerstückelt.« Gerts Stimme überschlug sich vor Zorn.
    Natürlich. Flynns Ermordung hatte einen wahren Medienrummel ausgelöst. Ihr Mörder war nie gefunden worden.
    »Ich hatte mit ihrem Vater zu tun«, sagte Gert. »Chief Petty Officer Henry Flynn, ein Unteroffizier der Marine. Ein mürrischer alter Seebär. War total fertig, weil er nicht da war, als seine Tochter ermordet wurde.«
    »Und wer hat dann Elizabeths Leichnam an McArdle übergeben?« – »Frag Andy. Es war sein Fall.«
    Andy kam herein und rückte erst einmal den Knoten seiner Krawatte zurecht. Als ob es mir darauf angekommen wäre. Er bürstete den Stuhl wegen eventueller Hundehaare ab und setzte sich.
    »Wie wär’s, wenn du dir das hier mal ansiehst?« Ich reichte ihm den Bericht über Elizabeth Flynns Angehörige, den ich noch einmal durchgesehen hatte. Er begann zu lesen.
    Obwohl er schon Anfang dreißig war, sah Andy noch immer wie ein Kind aus, und er versuchte, seine jugendliche Erscheinung dadurch zu kaschieren, dass er Vatermörder, blaue Anzüge und den ewig gleichen feierlichen Gesichtsausdruck trug. Von allen meinen therapeutischen Beratern hatte Andy am wenigsten Einfühlungsvermögen gegenüber den Angehörigen. Ich wurde das Gefühl nie ganz los, dass seine Anstrengungen beim mgap nur Futter für die Doktorarbeit waren, die er immer noch nicht geschrieben hatte.
    Als er die Mappe schloss, sagte ich: »Deine Notizen besagen, dass Sven Gunderson der Onkel von Elizabeth ist. Er hat die Überreste identifiziert. Aber wie ging es dann weiter? Du bist doch so toll darin, den Überlebenden dabei zu helfen, sich durch haiverseuchte Gewässer zu kämpfen.«
    »Gunderson war nicht nach Schwimmen zumute. Er hat sich gedrückt. Ihr Vater … Mit ihrem Vater konnten wir keinen Kontakt herstellen. Wir konnten ihn nicht finden.«
    »Hatte Flynn denn keine anderen Angehörigen?«, fragte ich. »Keine beste Freundin? Keinen Freund? Keinen Arbeitgeber?«
    »Korrekt. Nur Gunderson. Der hat alles geregelt.«
    Auch Chesa und Della waren in dieser Hinsicht ungewöhnlich. Genau wie Moira, die nur ihren Dad hatte. Und jetzt Elizabeth Flynn, bei deren Tod nur ihr Onkel aufgetaucht war.
    »Also haben wir da den Onkel«, sagte ich. »Derjenige, der all die schrecklichen Emotionen nach ihrem Tod durch Ermordung durchleben musste. Es schien ihn nicht sonderlich berührt zu haben.«
    »Es war irgendwie seltsam. Er wirkte so erstarrt. Du weißt schon. Aber er war gut organisiert. Hatte alles aufgelistet. Den Bestatter, die Feier, die Beerdigung. Das war, als hätte er …«
    »… das alles schon einmal durchgemacht?«
    »Genau.«
    »Und hatte er das?«
    »Ich weiß nicht. Er hat sich – pfft – in Luft aufgelöst, verstehst du? Hat mich nie zurückgerufen. Nie auf meine Briefe geantwortet. Mehr kann ich wirklich nicht tun, Tal.«
    »In deinem Bericht steht nichts über den Namen des Bestatters.«
    Sein Blick ging zur Wand. »Den hatte ich auch nie.«
    »Warum?«
    Er zuckte die Achseln. »Gunderson hat mich nicht um Hilfe gebeten. Ich hab’s vergessen.«
    Ich nickte. »Danke, dass du das noch mal mit mir durchgegangen bist.«
    Als er weg war, streckte ich die Beine auf dem Sofa aus. Andy verbarg etwas.
    Die

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