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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Auge. Wenn dir jemand zu neugierig erscheint, würde ich das
gerne wissen. Wir suchen nach einem erwachsenen Mann ohne Begleitung, der sich vermutlich ebenso für mich interessiert wie für das Feuer. Kannst du das übernehmen?«
    »Ja.«
    Bis jetzt kannte Bo Polizeieinsätze nur aus Filmen. Alles lief unglaublich schnell ab und war laut und bunt und bewegt. Bo fühlte sich an eine Art Sportveranstaltung erinnert, als die Löschzüge vorfuhren und die Feuerwehrleute sich an die Arbeit machten.
    Die konzentrierte und gut eingespielte Teamarbeit war mit dem Baseballspiel des heutigen Abends vergleichbar. Nur dass hier anstelle von Baseballschlägern und Bällen Schläuche, Äxte, Sauerstoffflaschen und Schutzmasken zum Einsatz kamen.
    Das waren die Leute, die sich den Flammen entgegenwarfen, während der Rest der Welt die Flucht ergriff. Ausgerüstet mit Helmen, die im Licht der Scheinwerfer funkelten, wagten sie sich mitten in Qualm und Hitze hinein.
    Während Bo zuschaute, brachen Feuerwehrleute in voller Montur die Tür auf und betraten das Gebäude. Unterdessen spritzten ihre Kollegen gewaltige Wasserfontänen aus ihren Schläuchen auf das Haus.
    Die Polizei errichtete rasch Absperrungen, um die Schaulustigen vom Brandort fernzuhalten. Wie Reena ihn gebeten hatte, musterte Bo die Gesichter, um den Mann zu finden, den sie suchte. Er sah, wie sich die Flammen in entsetzt aufgerissenen Augen spiegelten und wie die Haut der Menschen im Feuerschein rötlich schimmerte. Vermutlich gab er ein ganz ähnliches Bild ab. Es waren Paare, Einzelpersonen, Familien mit Kindern im Arm und barfüßige Anwohner im Nachthemd dabei. Aus den Autos, die überall in der Straße angehalten hatten, stiegen weitere, allerdings formell gekleidete Menschen.
    Eintritt frei, dachte Bo mit einem Blick auf das Gebäude. Und es war wirklich etwas geboten.
    Aus dem Dach schossen – golden leuchtend und gefolgt von Qualmwolken – Flammensäulen, die rasch größer wurden. Gischtende Wasserfontänen schlugen mit solcher Wucht gegen das Gebäude, dass Bo sich wunderte, warum es nicht einstürzte.
    Als er Glas splittern hörte, blickte er auf und sah, wie sich die Scherben eines zerplatzten Fensters auf die Straße ergossen. In der Menschenmenge stieß jemand einen Schrei aus.
    Obwohl er in sicherer Entfernung stand, konnte er die unbeschreibliche Hitze spüren. Wie hielten die Feuerwehrleute das nur aus?, fragte er sich. Die Gewalt der Flammen, den Feuersturm, den Geruch nach Rauch?
    Leitern wurden ausgefahren. Die Männer darauf wirkten winzig, als sie ihre Schläuche zückten, sodass weitere Wassermassen auf das Gebäude niederregneten.
    Ein Mann drängte sich durch die Menge. Bo wollte schon auf ihn zutreten, als er eine Dienstmarke aufblitzen sah und bemerkte, dass die übrigen Polizisten und die Feuerwehrleute den Neuankömmling mit einem Nicken begrüßten. Kräftig gebaut, wie Bo feststellte. Breite Schultern, ziemlich viel Bauch, ein finsteres irisches Gesicht. Der Mann steuerte geradewegs auf Reena zu.
    O’Donnell, sagte sich Bo und beruhigte sich ein wenig.
    Doch schon im nächsten Moment war es aus und vorbei mit seiner Gelassenheit, denn er sah, dass der Mann Reena beim Anlegen einer Ausrüstung half. Er bahnte sich einen Weg durch die Zuschauer und rüttelte an der Barrikade, wurde aber von uniformierten Polizisten zurückgehalten.
    »Verdammt, Reena!«
    Sie blickte in seine Richtung, während sie die Sauerstoffflaschen umschnallte. Bo stellte fest, dass kurz ein ärgerlicher Ausdruck über ihr Gesicht huschte. Doch dann wechselte sie ein paar Worte mit ihrem Partner, der
daraufhin auf Bo zukam. »Er gehört zu uns«, meinte er zu dem Uniformierten. »Goodnight? Ich bin O’Donnell.«
    »Ja, gut. Was zum Teufel treibt sie da? Was hast du vor?«, wollte er von Reena wissen und musste wegen des Rauchs die Augen zusammenkneifen.
    »Ich gehe rein. Ich bin dafür ausgebildet.« Sie rückte ihren Helm zurecht.
    »Für eine Polizistin kommt sie mit dem Qualm ganz gut klar«, bestätigte ein Feuerwehrmann, was ihm ein Lächeln von Reena einbrachte.
    »Schmeichler. Bo, ich erkläre dir alles später. Jetzt habe ich keine Zeit.«
    Bevor Bo Gelegenheit hatte, etwas zu erwidern, legte O’Donnell ihm eine schwere Hand auf die Schulter. »Sie weiß, was sie tut«, sagte er und wies mit dem Kinn auf Reena, die mit zwei Kollegen auf das Gebäude zusteuerte. »Es gehört zu ihrem Beruf.«
    »Aber es ist doch schon mindestens ein Dutzend Leute im

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