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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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würdest du mich genauso drängen. Und wenn ich mich weigern würde, würdest du es übernehmen.«
    »Ich bin müde, ich bin nervös, und die Tatsache, dass du recht hast, löst in mir das Bedürfnis aus, dir eine runterzuhauen.«
    Mit einem zufriedenen Grinsen setzte sich O’Donnell wieder an den Schreibtisch.
     
    Es war eine Wohltat, endlich zu Hause zu sein, und Reena sehnte sich nur noch danach, sich richtig auszuschlafen. Drinnen im Haus hängte sie ihre Tasche ans Treppengeländer. Doch da ihr sofort der missbilligende Blick ihrer Mutter vor Augen stand, nahm sie sie wieder ab und verstaute sie im Schrank.
    »So, jetzt zufrieden?«
    Ohne auf das Blinken des Anrufbeantworters zu achten, ging sie schnurstracks in die Küche, warf die eingetroffene Post auf den Küchentisch und legte die Kopie der Akte, die sie aus dem Büro mitgebracht hatte, daneben. Erst eine Mütze voll Schlaf, sagte sie sich. Doch dann konnte sie der Versuchung einfach nicht widerstehen und drückte den Wiedergabeknopf des Anrufbeantworters.
    Als die Computerstimme vom Band verkündete, dass der Anruf um zehn nach zwei Uhr morgens eingegangen war, fing ihr Herz an zu klopfen.
    »Hat dir die Überraschung gefallen? Ich wette, schon, denn schließlich bist du noch dort. All das Feuer. Rot und golden und heiß und blau. Bestimmt bist du ganz feucht geworden und hättest dich am liebsten gleich von dem Jungen von nebenan rannehmen lassen, während es gebrannt hat. Aber ich kann es noch viel besser. Warte nur ab. Warte nur ab.«
    Ihr Atem ging zu laut und zu schnell. Reena hielt das Band an und schloss die Augen, bis sie sich wieder beruhigt hatte.
    Der Mann hatte sie beobachtet und gewusst, dass Bo bei ihr gewesen war. Er hatte sie am Fenster des Gebäudes gesehen.
    Obwohl er nah genug gestanden hatte, um jeden ihrer Schritte im Auge zu behalten, hatte sie ihn nicht bemerkt. Hatte er sich unter die Leute gemischt, die aus den angrenzenden Gebäuden herbeigeströmt waren? Am Steuer eines vorbeifahrenden Autos gesessen? Zwischen den Gesichtern in der Menge versteckt?
    Er hatte sie beobachtet. Sie und die Flammen.
    Reena erschauderte. Offenbar wollte er sie verrückt machen, und sie hatte keine Möglichkeit, seinem Treiben Einhalt zu gebieten. Doch auf ihre eigenen Reaktionen, auf die hatte sie Einfluss.
    Sie hörte die restlichen Nachrichten ab.
    Sein zweiter Anruf kam um halb acht.
    »Noch immer nicht zu Hause?« Er lachte auf und zog keuchend Luft ein. »Du bist wohl schwer beschäftigt.«
    »Jetzt wirst du übermütig, du Dreckskerl«, murmelte sie. »Und das hat meistens verhängnisvolle Folgen.«
    Um acht war der dritte Anruf eingegangen.
    »Reena.«
    Sie zuckte zusammen und atmete auf, als sie Bos Stimme erkannte. Ja, sie musste zugeben, dass der Mann es geschafft hatte, sie nervös zu machen.
    »Dein Auto steht nicht da. Offenbar arbeitest du noch. Ich muss heute ein Angebot schreiben und Material einkaufen. Verglichen mit dem Abenteuer von gestern Nacht, klingt das ziemlich harmlos. Ruf mich doch an, wenn du nach Hause kommst.«
    Eine Stunde später hatte sich Gina gemeldet. Sie wollte sich mit Reena treffen, um alles über den neuen Freund zu erfahren.
    »Da bist du leider zu spät dran.« Reena seufzte auf und schnippte mit den Fingern. »Husch, husch, und schon vorbei.«
    Sie runzelte die Stirn, als die tränenerstickte Stimme ihrer Schwester Bella aus dem Lautsprecher dröhnte. »Warum bist du nie zu Hause, wenn ich dich brauche?«
    Das war die letzte Nachricht. Reena griff nach dem Telefon, hielt aber mitten in der Bewegung inne. Manchmal musste sie wie eine Polizistin denken, nicht wie eine Schwester.
    Nachdem sie sämtliche Botschaften bis auf die ersten beiden gelöscht hatte, nahm sie die Kassette aus dem Gerät, verstaute sie in einer Tüte und legte eine neue ein.
    Anschließend rief sie O’Donnell an, um ihm alles zu berichten.
    »Also war er doch am Tatort.«
    »Aller Wahrscheinlichkeit nach ja. Es kann auch sein, dass er mein Haus beobachtet und gesehen hat, wie ich mit Bo losfuhr. Vielleicht ist er mir auch gefolgt. Allerdings habe ich, obwohl ich darauf geachtet habe, niemanden bemerkt.«
    »Am Vormittag führen wir eine zweite Befragung in der Nachbarschaft durch«, erwiderte O’Donnell. »Ich werde dafür sorgen, dass ein Streifenwagen heute Nacht dein Haus überwacht.«
    Eigentlich wollte sie schon widersprechen, verkniff sich aber die Bemerkung. »Gute Idee. Aber nimm lieber jemanden von unserer Abteilung. Beim

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