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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ausschließen. Ihr müsst euch auch darauf gefasst machen. Diesmal ist er ganz
simpel vorgegangen. Ich denke, das war nur ein Testballon. So, als ob man einer Frau wie zufällig den Arm um die Schulter legt, um zu sehen, wie sie reagiert. Er will wissen, was ich als Nächstes tue. Hat das Feuer an der östlichen Wand im ersten Stock angefangen?«
    »Ja.« Gribley nickte. »In diesem Bereich hatte der Funkensprung bereits stattgefunden, als wir hochkamen. Ein Teil der Wand war aufgehackt worden, in der Decke befanden sich Belüftungslöcher.«
    »Im Erdgeschoss sah es genauso aus«, fuhr Reena fort. »Er hat sich also Zeit gelassen. Wir haben vier Streichholzbriefchen sichergestellt. Eines davon hat nicht gebrannt.«
    »Im ersten Stock waren bis hinunter zum Erdgeschoss Feuerbrücken gelegt.« Sands, der Mann, der Reena gegenübersaß, griff nach seiner Kaffeetasse. »Hatte noch nicht richtig Feuer gefangen, als wir kamen. Schlampige Arbeit, wenn du mich fragst.«
    »Ja.« Aber war es wirklich Nachlässigkeit gewesen – oder ein Trick?
     
    »Es sah fast nach einem Jungenstreich aus.« Reena setzte sich und kippte ihren Stuhl zurück. O’Donnell nahm dieselbe Sitzhaltung ein. »Benzin, Papier und Streichhölzer, Dinge, mit denen die lieben Kleinen eben so spielen. Wenn man die eigens geschlagenen Luftlöcher außer Acht lässt, könnte man es für Amateurarbeit halten. Streichholzbriefchen, die nicht Feuer fangen, sodass wir sie finden. Hat er wirklich geglaubt, dass wir die Luftlöcher nicht entdecken, oder wollte er sogar, dass wir sie sehen?«
    »Wenn du ihn schon unbedingt analysieren willst, würde ich sagen, dass du diejenige bist, die darauf stoßen sollte. Wir anderen sind nur Statisten.«
    »Danke für deine beruhigenden Worte.« Reena setzte sich mit einem Seufzer auf. »Wo? Warum? Wo haben sich
unsere Wege gekreuzt? Oder spielt sich das alles nur in seinem Kopf ab?«
    »Also gehen wir die alten Fälle noch einmal durch und reden mit den Beteiligten. Vielleicht ist es ja ein Typ, den wir in den Knast gebracht haben. Oder einer, der uns entwischt ist. Möglicherweise auch ein Kerl, mit dem du mal was hattest und der sich mit der Trennung nicht abfinden will.«
    Reena schüttelte den Kopf. »Ich hatte schon lange keine feste Beziehung mehr. Nicht seit…« Ihre Stimme erstarb, und sie rieb sich den Nacken, während O’Donnell sie weiter forschend musterte. »Du kennst dich doch in meinem Privatleben aus, O’Donnell, und weißt, dass ich seit der Sache mit Luke keine Lust mehr auf traute Zweisamkeit hatte.«
    »Eine ganz schön lange Zeit.«
    »Mag sein, aber mir gefällt es so. Und Luke kannst du als Verdächtigen streichen. Der würde sich niemals um ein altes Schulgebäude herumdrücken und sich den Designeranzug schmutzig machen.«
    »Vielleicht hatte er ja Freizeitsachen an. Ist er eigentlich noch in New York?«
    »Soweit ich weiß, schon. Okay.« Sie hob die Hände. »Ich überprüfe das. Doch ich finde es zum Kotzen, dass es überhaupt nötig ist.«
    »Hast du schon vergessen, wie übel dieser Kerl dir damals mitgespielt hat?«
    »Herrje, er hat mir ein paar blaue Flecke verpasst. Beim Football ist mir schon Schlimmeres passiert.«
    »Ich rede nicht von deinem Gesicht, Hale, sondern von der seelischen Misshandlung. Es hat ihm Spaß gemacht, deinen guten Ruf zu schädigen. Ich hole mir einen Kaffee.« O’Donnell stand auf und ging hinaus, um Reena Zeit zum Nachdenken zu geben.
    Doch sie fluchte nur vor sich hin und schaltete dann den
Computer ein, um Luke Chambers’ aktuelle Daten aufzurufen.
    Als O’Donnell mit einer Kaffeetasse zurückkehrte, war Reenas Tonfall kühl. »Luke Chambers wohnt in New York und arbeitet noch für dieselbe Maklerfirma, die ihn an die Wall Street geholt hat. Im Dezember 2000 hat er eine gewisse Janine Grady geheiratet. Keine Kinder. Er ist Witwer, seit seine Frau bei dem Anschlag am elften September getötet wurde. Sie war im fünfundsechzigsten Stock von Turm eins beschäftigt.«
    »Durch so eine Tragödie kann ein Mann den Verstand verlieren. Möglicherweise denkt er sich jetzt, dass das alles niemals geschehen wäre, wenn du damals mitgemacht hättest.«
    »Mein Gott, bist du aber hartnäckig. Gut, ich setze mich mit der New Yorker Polizei in Verbindung und bitte um eine Bestätigung, dass Luke gestern Nacht tatsächlich in New York war.«
    O’Donnell zog eine Dose Cola light aus der Hosentasche und stellte sie vor Reena auf den Schreibtisch. »Im umgekehrten Fall

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