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Tödliche Jagd

Tödliche Jagd

Titel: Tödliche Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Schwierigkeiten, alles so richtig zu
begreifen, da ich mich wieder sehr müde fühlte. Der Schock
war doch zu groß gewesen.
    »Aber was soll das alles?« fragte ich Vaughan.
      »Wir wollen keine Möglichkeit außer
acht lassen. St. Claire ist ein wichtiger Mann. Unmittelbar
verantwortlich für alle geheimdienstlichen Aktivitäten
innerhalb der NATO, hat außerdem ganz spezielle Kenntnisse
über den Fernen Osten, insbesondere China. Bei den
Vietnam-Friedensgesprächen in Paris hat er hinter den Kulissen
eine wesentliche Rolle gespielt.«
    »Und du glaubst, irgendwer hat sich ihn geschnappt?«
      »Meiner Ansicht nach ist es die plausibelste
Erklärung für das, was geschehen ist. Die einzig
mögliche.« Er holte ein zweites Foto aus seinem Aktenkoffer
und reichte es mir.
    »Kennst du den?«
    Es war Oberst Chen-Kuen.
      »Den werde ich in meinem ganzen Leben nicht
vergessen. St. Claire und ich haben ihn aus Hunderten von Fotos
herausgefunden, die uns die CIA nach unserer Flucht vorgelegt
hat.«
      »Ich weiß.« Er legte das Foto
zurück in den Koffer. »Er ist der Chef der Abteilung C des
chinesischen Geheimdiensts, zuständig für Westeuropa,
operiert seit nun gut einem Jahr von Tirana aus.«
    »Und du glaubst, daß er Max geschnappt hat?«
      Er zuckte mit den Schultern. »Möglich ist
alles. Im Moment tappen wir noch völlig im dunkeln.«
      Sean O'Hara kam mir zuvor und stellte die Frage, die
mir auf der Zunge lag. »Wenn sie General St. Claire
entführen wollten, warum haben sie es dann nicht einfach getan?
Warum dieses ganze Theater mit Ellis?«
      »Sie müssen die Sache so sehen: Wenn sie
St. Claire einfach gekidnappt hätten, wäre das innerhalb
weniger Stunden bekanntgeworden, und es hätte riesigen Stunk
gegeben. Diskussionen in der UNO und was sonst nicht alles. Aber wenn
sie es so hinbekommen, daß es aussieht, als wäre er tot
…«
    »Dann hat also die Ward für sie gearbeitet?«
    »Muß wohl so gewesen sein.«
      »Und trotzdem haben sie sie umgebracht«, setzte Helen leise hinzu.
      »So sind sie eben. Alles ist erlaubt, wenn es
ihrer Sache dient. Ich würde gerne wissen, wer als Double für
Ihren Bruder herhalten mußte. Wahrscheinlich irgendein armer
Schlucker, den sie sich sorgfältig ausgesucht haben.«
      »Aber wie sind sie überhaupt so ohne
weiteres in das Sperrgebiet um Foulness gekommen? Ich muß
jedesmal einen Passierschein vorweisen«, bemerkte Sean.
    Vaughan hatte auch hierfür eine
Erklärung parat. »Wer es unbedingt will, könnte es
leicht von der Flußmündung her schaffen.«
      Ich schüttelte den Kopf, der inzwischen noch
stärker schmerzte. »Aber sie müssen doch gewußt
haben, daß es kaum eine Chance gab, damit durchzukommen. Mit der
falschen Leiche.«
      »Warum nicht? General St. Claire wurde gesehen,
als er in das Sperrgebiet fuhr. Passierte den Kontrollpunkt und gab
dein Häuschen als Ziel an. Nach Sheila Wards Telefonat mit Dr.
O'Hara, in dem sie dir Wahnsinn attestierte, standen die Chancen nicht
schlecht, würde ich sagen, daß besagte Leiche automatisch
als die des Generals identifiziert werden würde.«
    »Und Sheila?«
      »Glaubte wahrscheinlich, sie würde für
eine dich belastende Zeugenaussage gebraucht. Aber so, wie es geplant
war, solltest du ja auch dran glauben.«
      Die Schmerzen waren nun unerträglich. Ich
schloß die Augen, drehte mich um und lehnte den Kopf an Helens
Schulter. »Ellis, was ist mit dir?« erkundigte sich Sean
besorgt.
    Ich sagte es ihm, worauf er sofort den Raum verließ.
      Helen schilderte mir ihre Pläne. »Ich
bleibe die nächsten Tage im Dorf, um in deiner Nähe zu sein.
Im Gasthaus war zwar kein Zimmer mehr frei, doch der Wirt
läßt mich freundlicherweise in dem Häuschen neben der
alten Mühle unten an der Brücke wohnen, das er im Sommer
immer an Feriengäste vermietet.«
      Wahrscheinlich redete sie nur auf mich ein, um zu
verhindern, daß ich gleich umkippte. Jedenfalls kam Sean nach
einigen Minuten wieder und gab mir eine Spritze.
      »So, die sollte dafür sorgen, daß du
schlafen kannst. Wie ich schon sagte, wirst du dich leider in den
nächsten Tagen noch mit einigen recht unangenehmen Nachwirkungen
abfinden müssen.«
    »Was wird mit Max?« fragte ich Vaughan.
    »Wir werden tun, was wir
können, aber wir sind in einer unheimlich schwierigen Situation.
Wir haben keinerlei Anhalts punkte. Du mußt offiziell weiter in
Gewahrsam bleiben, doch ich hoffe, nicht mehr allzu lange.«
      Ich

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