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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Verurteilung führen – nicht, wenn die Geschworenen Mitleid mit ihm haben und seine Anwälte dazu noch auf verminderte Schuldfähigkeit plädieren.«
    Er wartete, sah in die Gesichter seiner Gegenüber und trommelte, als ihm niemand widersprach, mit den Fingern auf die Tischplatte. »Sie sind das Zahlengenie, Feeney, der Computerfreak. Wie stünden unsere Chancen, wenn wir den Jungen morgen wegen Behinderung polizeilicher Ermittlungen und versuchter Bestechung vor Gericht bringen würden?«
    Feeney zuckte mit den Schultern. »Fifty-fifty«, erklärte er traurig. »Vor allem nach dem jüngsten Bericht dieses Idioten Morse.«
    »Das genügt nicht. Lassen Sie ihn gehen.«
    »Wir sollen ihn gehen lassen? Chief Tibble – «
    »Alles, was wir erreichen werden, wenn wir ihn tatsächlich wegen dieser Dinge vor Gericht bringen, sind eine schlechte Presse und öffentliches Mitgefühl für den Sohn einer Märtyrerin des öffentlichen Rechts. Lassen Sie ihn laufen, Lieutenant, und graben Sie tiefer. Setzen Sie jemanden auf ihn an«, befahl er Whitney. »Und auch auf seinen Daddy. Ich will, dass die beiden noch nicht mal furzen, ohne dass wir etwas davon erfahren. Und finden Sie heraus, wo die undichte Stelle bei uns ist«, fügte er hinzu, und der Blick aus seinen Augen wurde kalt. »Ich will wissen, welches Arschloch diesem Idioten Morse die Informationen zugeschoben hat.« Plötzlich verzog er das Gesicht zu dem berühmt berüchtigten Grinsen, das einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. »Und dann möchte ich persönlich ein Wörtchen mit ihm reden. Halten Sie Abstand zu den Angelinis, Jack. Dies ist nicht der rechte Zeitpunkt für die Pflege Ihrer Freundschaft.«
    »Ich hatte gehofft, ich könnte mit Mirina sprechen. Vielleicht könnte ich sie dazu überreden, keine weiteren Interviews zu geben.«
    »Für Schadensbegrenzung ist es wohl ein bisschen spät«, erklärte Tibble mit ruhiger Stimme. »Also, halten Sie sich auch ihr gegenüber bitte zurück. Ich habe hart dafür gearbeitet, den Gestank des Wortes Vertuschung aus diesem Büro zu vertreiben. Und ich will, dass er so schnell nicht wieder hier einzieht. Bringen Sie mir Blut. Und zwar, um Himmels willen, bevor noch jemandem die Kehle durchgeschnitten wird.«
    Mit dröhnender Stimme gab er weitere Befehle aus: »Feeney, vollbringen Sie ein paar von Ihren Zaubertricks. Gehen Sie noch einmal die Namen in den Adressbüchern aller drei Opfer durch und vergleichen Sie sie mit den Namen der Bekannten von Furst. Finden Sie noch jemanden, der ein Interesse an allen drei Damen gehabt haben könnte. Das ist für heute alles. Meine Herren.« Er erhob sich von seinem Platz. »Lieutenant Dallas, bitte bleiben Sie noch ganz kurz hier.«
    »Chief Tibble«, begann Whitney förmlich. »Als Lieutenant Dallas’ Vorgesetzter bin ich der Überzeugung, dass die bisherigen Ermittlungen geradezu vorbildlich von ihr geleitet worden sind und dass sie trotz widriger beruflicher und teilweise von mir verschuldeter persönlicher Umstände hervorragende Arbeit geleistet hat.«
    Tibble zog eine buschige Braue in die Höhe. »Lieutenant Dallas wird Ihre Beurteilung sicher zu schätzen wissen, Jack.« Mehr sagte er nicht, bis die beiden anderen Männer den Raum verlassen hatten.
    »Jack und ich, wir kennen uns bereits seit einer halben Ewigkeit«, begann er dann im Plauderton. »Und jetzt denkt er, dass ich, weil ich auf dem Platz sitze, auf dem zuvor das korrupte Schweinsgesicht Simpson seinen Hintern breitgedrückt hat, Sie als Sündenbock benutzen werde, um Sie den Bluthunden von der Presse zum Fraß vorzuwerfen.« Er sah Eve in die Augen. »Nun, Dallas, denken Sie das auch?«
    »Nein, Sir. Obwohl Sie das natürlich könnten.«
    »Ja.« Er kratzte sich am Nacken. »Obwohl ich das natürlich könnte. Haben Sie die Ermittlungen versaut, Lieutenant?«
    »Vielleicht.« Diese Frage war schwer zu verdauen. »Falls David Angelini unschuldig ist – «
    »Über Schuld und Unschuld entscheiden die Gerichte«, fiel er ihr ins Wort. »Sie sammeln lediglich Beweise. Sie haben ein paar hübsche Beweise zusammengetragen, vor allem den, dass der Kerl am Tatort war, als Kirski umgebracht wurde. Wenn er sie nicht getötet hat, hat der Bastard einfach tatenlos mit angesehen, wie eine Frau abgeschlachtet wurde, und fuhr, ohne irgendetwas zu unternehmen, gelassen nach Hause. Mit diesem Verhalten kann er bei mir nichts erreichen.«
    Tibble legte seine Finger gegeneinander und sah Eve ins Gesicht. »Wissen Sie,

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