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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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eigentliche Ziel des Täters. Vielleicht ist sie es immer noch. Wir müssen sie finden.«
    »Ist das deine Art, die Oper zu umgehen?«
    Eve streckte die Beine aus. »Nein, dass dadurch die Oper ausfällt, ist einfach eine angenehme Begleiterscheinung. Lass uns an ihrer Wohnung vorbeifahren, ja? Sie wohnt in den Achtzigsten zwischen der Zweiten und der Dritten.«
    »Also gut. Aber der Cocktailparty morgen Abend entkommst du nicht.«
    »Cocktailparty? Welcher Cocktailparty?«
    »Der, zu der ich bereits vor einem vollen Monat eingeladen habe«, erinnerte er sie und schob sich neben ihr auf seinen Sitz. »Zur Eröffnung der Spendensammlung für das Kunstinstitut auf Raumstation Grimaldi. Der Cocktailparty, auf der du, wie du mir versprochen hast, als Hausherrin an meiner Seite Smalltalk halten wirst.«
    Es fiel ihr wieder ein. Er hatte sogar bereits irgendein elegantes Kleid mitgebracht, das sie dort tragen sollte. »War ich nicht betrunken, als ich das versprochen habe? Das Wort einer Betrunkenen ist völlig wertlos.«
    »Nein, du warst nicht betrunken.« Lächelnd lenkte er den Wagen vom Parkplatz auf die Straße. »Du warst nackt, hast vernehmlich gekeucht und standest, wie ich glaube, kurz davor, um Gnade zu winseln.«
    »Schwein.« Sie kreuzte die Arme vor der Brust. Vielleicht stimmte es, was er sagte. Die Erinnerung an jenen Abend war einfach nicht ganz klar. »Okay, okay, ich werde dort sein, in einem Kleid herumstehen, für das du, gemessen an der Menge des verwendeten Materials, viel zu viel bezahlt hast, und möglichst dümmlich lächeln. Außer… es kommt etwas dazwischen.«
    »Und was soll das bitte sein?«
    Ihr entfuhr ein Seufzer. Er bat sie nur dann, an diesen dämlichen Empfängen teilzunehmen, wenn es ihm wirklich wichtig war. »Etwas, was mit dem Fall zu tun hat. Aber nur, wenn es wirklich wichtig ist. Andernfalls halte ich bis zum bitteren Ende durch.«
    »Ich nehme nicht an, dass du versuchen könntest, ein wenig Spaß dabei zu haben?«
    »Vielleicht.« Sie drehte ihren Kopf und hob eine Hand an seine Wange. »Ein ganz kleines bisschen.«

18
    I n Nadines Wohnung öffnete niemand, und als Eve bei ihr anrief, erklärte die Stimme des automatischen Anrufbeantworters mit freundlicher Stimme, dass sie, falls sie eine Nachricht hinterließe, schnellstmöglich zurückgerufen würde.
    »Vielleicht sitzt sie da drin und grübelt«, überlegte Eve und wippte nachdenklich auf ihren Fersen auf und ab. »Oder sie ist in irgendeinem luxuriösen Hotel. Schließlich hat sie ihre Überwacher in den letzten paar Tagen öfter abgehängt. Unsere gute Nadine ist wirklich ziemlich gewitzt.«
    »Aber dir ginge es wesentlich besser, wenn du wüsstest, wo sie ist.«
    »Ja.« Mit gerunzelter Stirn erwog Eve, ob sie ihren offiziellen Notfallcode verwenden sollte, um die Sicherheitsschlösser an der Tür zu knacken. Doch dazu gab es keinen ausreichenden Grund. Sie ballte frustriert die Fäuste in den Taschen ihrer Jeans.
    »Ethik«, meinte Roarke. »Es ist immer wieder lehrreich mit anzusehen, wie du mit deiner Ethik ringst. Lass mich dir helfen.« Er zog ein kleines Messer aus der Tasche und öffnete die kleine metallene Platte an der Wand.
    »Himmel, Roarke, wenn du erwischt wirst, kriegst du dafür mindestens sechs Monate Hausarrest.«
    »Um-hmm.« Gelassen studierte er die hinter der Platte verlaufenden Kabel. »Ich bin ein bisschen aus der Übung. Weißt du, dieses Modell wird in einer meiner Firmen hergestellt.«
    »Setz das verdammte Ding wieder zusammen und wag es ja nicht – «
    Doch er schloss die Kabel bereits kurz und zwar mit einem solchen Tempo und Geschick, dass sie beim bloßen Zusehen zusammenfuhr.
    »Das nennst du außer Übung«, murmelte sie erschüttert, als das rote Licht erlosch und durch ein grünes ersetzt wurde.
    »Ich hatte immer schon ein gewisses Talent für diese Dinge.« Die Tür glitt lautlos auf, und er zog sie über die Schwelle.
    »Manipulation des Sicherheitscodes, Einbruch und unbefugtes Betreten einer privaten Wohnung. Oh, da kommt einiges zusammen.«
    »Aber du wirst auf mich warten, oder etwa nicht?« Immer noch eine Hand auf ihrem Arm, betrachtete er das Wohnzimmer. Die Einrichtung war sauber, kühl und spärlich, zeugte jedoch von teurem, erlesenem Geschmack.
    »Sie lebt nicht gerade schlecht«, stellte er beim Anblick des schimmernden Parketts und der wenigen, auf durchsichtigen Glaspodesten aufgebauten Kunstgegenstände fest. »Aber sie scheint nicht allzu oft zu Hause zu

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