Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)
nicht gerade. Ja, ich bin mir sicher, dass das was damit zu tun hat. Aber auch nur damit zu tun, ich habe bei keiner von beiden Beklemmung gespürt. Die warnt mich sonst immer. Die Kleine kam mir zwar komisch vor, aber nicht bösartig“
„Bloß nicht noch so ein krankes Abenteuer … das Letzte hat mir schon gereicht“, stöhnte Dascha auf. Emily lächelte sie aufmunternd an. „Vielleicht passiert ja auch gar nichts, wodurch wir wieder in irgendetwas hineingezogen werden. Am besten wir machen ab Morgen wieder ganz normal unsere Schule, hängen mit unseren Freunden ab und halten einfach nur die Augen ein bisschen weiter offen als sonst. Wird schon gut gehen! Wir gehen einfach jeder Art von Ärger aus dem Weg“, versuchte sie ihre Freundin zu beruhigen. Obwohl sie sich schon sicher war, dass etwas brodelte. Etwas, was sie sehr wohl mit hineinziehen würde. Aber Dascha lächelte nur und ging dann los, zurück zum Internat. Immerhin wartete ihr Freund Kyle dort auf sie. Der Schulschwarm, den eigentlich alle Schülerinnen toll fanden, mit dem sie zusammen war, seit sie ihn erfolgreich aus den Fängen der Sirene befreien konnte.
Kapitel 1: Neue Mitschüler
Gähnend verließen Emily und Dascha am Morgen des ersten Schultages den Wohntrakt und gingen zum Schulgebäude hinüber. Emily beobachtete die anderen Schüler und musste lächeln. Die meisten waren müde und schlurften unwillig übers Gelände, aber es waren auch fröhliche dazwischen, die lachten und sich gegenseitig erzählten, was sie in den Ferien erlebt hatten. Der Morgen war wie eigentlich jeder; sonnig und wolkenlos. Plötzlich legte jemand von hinten Dascha die Hände über die Augen.
„Schatz?“, fragte sie lachend und drehte sich um. Hinter ihr stand tatsächlich ihr Freund, Kyle Magna. Kyle war zwar nicht sehr groß, hatte aber einen wunderschön schlanken und gleichzeitig muskulösen Körper. Seine Haut war braun gebrannt, in seinem glatten lächelnden Gesicht leuchteten braune Augen. Eingerahmt war es von mittellangen hellblonden Haaren. Er zog Dascha an sich heran und gab ihr ein Küsschen auf die Stirn. Dascha kicherte und wurde rot.
„Ich will euch nicht stören, aber kennt ihr das Mädchen da vorne?“, fragte Emily und zeigte zum Schuleingang. Dort neben dem Eingang stand ein Mädchen in einer etwas zu kleinen Schuluniform. Das Mädchen war riesig, deutlich über einen Meter achtzig. Zwei lange braune Zöpfe fielen ihr über die Schultern. Sie trug eine Sonnenbrille und stand total ratlos und unruhig vor dem Gebäude. Es schien, als wolle sie die an ihr vorbeigehenden Schüler etwas fragen, sie tat es aber nicht. Dascha und Kyle schüttelten den Kopf.
„Kenn ich nicht. Aber sie scheint neu zu sein und Hilfe gebrauchen zu können“, stellte Dascha fest, nahm Kyles Hand und ging auf das Mädchen zu.
„Hey du, bist du neu? Brauchst du bei etwas Hilfe oder so?“, fragte Emily das Mädchen und lächelte freundlich. Das Mädchen drehte sich erschrocken um und schaute die drei ratlos an.
„Ich bin Tara. Tara Blackwood“, sagte sie dann und hielt Emily die Hand hin. Emily gab ihr die ihre und schüttelte sie. Taras Hand war kalt, obwohl es total warm war. Blass war sie auch.
„Warum geht denn du nicht einfach rein? Hast du Angst, den Weg nicht zu finden?“, fragte Dascha. Tara überlegte kurz und schaute dann an dem Schulgebäude hinauf.
„Also … ich weiß nicht so recht, ob ich hier willkommen bin“, sagte sie dann.
„Ach, natürlich! Wir können ja gemeinsam reingehen, wenn du magst! In welche Klasse musst du denn?“, fragte Dascha weiter.
„In die 11A“, gab Tara Auskunft und lächelte, während sie auf die Stufen zum Eingang trat.
„Das ist unsere Klasse, komm einfach mit!“, sagte Dascha und ging neben Tara. Kyle verabschiedete sich, weil er in ein anderes Stockwerk musste. Emily ging hinter Tara und Dascha her und starrte dem großen Mädchen nachdenklich in den Rücken. Irgendetwas stimmte mit ihr nicht, da war sie sich sicher. Als die Mädchen den Klassenraum betraten, fiel plötzlich etwas in Emilys Rücken. Sie fühlte eine heiße Flüssigkeit ihren Rücken herunterlaufen und schrie schmerzerfüllt auf. Dann drehte sie sich um und sah ein betroffen dreinblickendes Mädchen dort stehen. Der Kaffeebecher in ihrer Hand war wohl die Quelle der heißen Flüssigkeit, die inzwischen an Emilys Beinen herunterlief und sich in ihre weißen Kniestrümpfe sog. Emily schaute sie wütend an.
„Du Tollpatsch! Das tut
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