Tödliche Liebe: Roman (German Edition)
Funken sprühte, hörte das Rascheln, als Finn sich sein eigenes Hemd und die Stiefel auszog. Dann lag er neben ihr, streichelte sanft ihr Gesicht, bis sie die Augen aufschlug und ihn ansah.
»Seit ich dich gesehen habe, wollte ich dich.«
Sie lächelte, versuchte sich zu entspannen, wollte diese kleinen Schauder des Zweifelns zurückdrängen. »Das ist fast ein Jahr her.«
»Länger.« Seine Lippen spielten mit ihren, wärmten sie, warteten darauf, daß sie ihm antworteten. »Du kamst in den Nachrichtenraum gerannt, liefst direkt auf deinen Schreibtisch zu, hattest die Haare mit diesem roten Band hinter dem Kopf zusammengebunden und setztest dich direkt an deinen Text. Das war wenige Tage vor meiner Abreise nach London.« Er strich mit der Hand über die Seide, die ihn noch von ihrem Körper trennte, berührte sie kaum, deutete nur an, was sein könnte. »Es traf mich wie ein Schlag, und ich habe dich noch eine Weile beobachtet. Und viele Monate später sah ich dich dann im Regen auf der Rollbahn stehen.«
»Und da hast du mich geküßt.«
»Das hatte ich mir sechs Monate lang aufgespart.«
»Danach hast du mir meine Story geklaut.«
Er grinste, senkte seinen Mund auf die Wölbung ihrer Lippen. »Und jetzt habe ich dich.«
Unwillkürlich versteifte sie sich, als seine Hand unter die Seide schlüpfte. Doch er betastete sie nicht weiter, drängte nicht. Wenige Augenblicke später löste die leichte Liebkosung ihrer Haut durch seine Finger die Spannung in ihren Muskeln. Als die Finger nach oben wanderten und ihre Brüste umkreisten, bog sich ihr Körper ihnen entgegen, um sie willkommen zu heißen.
Diese sinnliche Freude war wie ein warmer Regen, sanft, ruhig und tröstend. Sie nahm sie an, nahm sie auf, und als er sie langsam weiter auszog, fühlte sie ein fast schmerzhaftes Verlangen danach.
Die Hitze vom Feuer strahlte herüber, doch sie fühlte nur seine Hände, die sie sanft, forschend, erregend kneteten. Mal verweilte seine Berührung an einer Stelle, dann wanderten die Hände weiter, entzündeten Flammen in ihr, in denen die winzigen Regentropfen ihrer Freude aufzischten. Als sie jetzt zitterte, war die Hitze der Grund. Ihre Kehle war wie zugeschnürt.
Finn hatte nicht länger das Gefühl, innerlich von einem Untier zerrissen zu werden. Er verspürte Süße und eine große Kraft. Als seine Lippen von ihrem Mund nach unten zur Wölbung ihrer Brüste wanderten, wußte er, daß Deanna ihm gehörte, so vollständig und uneingeschränkt, als wären sie schon viele Jahre ein Liebespaar.
Ihr Körper war in seinen Händen wie Wasser, hob und senkte sich mit den Gezeiten der Wonne, die sie einander bereiteten. Er hörte, wie der Wind an den Fenstern kratzte, das Spucken und Fauchen des Feuers im Kamin. Und den Klang seines von ihren Lippen geflüsterten Namens.
Er wußte, daß er sie dahinschweben lassen konnte, genauso dahinschweben wie im Augenblick. Ihre Augen waren wie Rauch, ihre Muskeln wie angewärmtes Wachs. Und er wußte auch, daß er sie nur noch ein kleines bißchen höher bringen mußte, um miterleben zu können, wie sie durch die Wolken hindurchbrach und in den Sturm hineinstieß.
Sie spürte, wie seine Zähne über ihre Hüfte wanderten,
und die Hand, die durch sein Haar strich, spannte sich an. Hitze wand sich wie eine Schlange in ihrem Bauch, als seine Zunge über sie hinwegstreifte. Sie schüttelte den Kopf, um sich dem plötzlichen, unkontrollierbaren Beben ihres Körpers zu entziehen, es mit ihrer Willenskraft aufzulösen. Doch ihr Verlangen wurde immer stärker. Sie wand sich hin und her, rang damit, sich ihm zu nähern, bemühte sich im nächsten Moment, ihm zu entgehen. Sie versuchte, Finn etwas zuzurufen, ihm zu sagen, er sollte warten und ihr einen Augenblick der Vorbereitung geben. Doch die wilde Freude durchströmte sie wie ein Geysir, jagte schmelzflüssige Glut durch ihren Körper.
Finn sah den Moment ihrer verzweifelten Verweigerung, die Panik, die sie überkam, die blinde Freude, und alles, was sie fühlte, hatte in ihm seinen Widerhall. Genauso atemlos wie sie legte er sich auf sie, ließ seine Küsse auf ihr glühendes Gesicht hinabregnen, bis sie sich ganz um ihn geschlungen hatte, ihre Bewegungen rasend wurden und sein eigenes, in ihm hochwallendes Verlangen endlich freie Bahn haben wollte.
»Schau mich an.« Nur mit Mühe brachte er die Worte aus seiner brennenden Kehle hervor. »Schau mich an.«
Und als sie es tat, als sich ihre Blicke trafen und ineinander versenkten,
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