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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Artikel erschienen ist, hätte ich das auch schon in einem Dutzend Interviews tun können. Genaugenommen sogar in zwei Dutzend«, verbesserte sie sich mit einem grimmigen Lächeln. »Ich ziehe es jedoch vor, das auf diese Weise, eben auf meine Weise in meiner Show zu tun.«
    »Du weißt auch, daß das ein gefundenes Fressen für die Presse sein wird?«
    »Ja, weiß ich.« Deanna war jetzt ganz ruhig und völlig gefaßt. »Darum werden wir diese Sendung auch in die Zeit der Marktanalysen im Mai legen.«
    »Herrje, Dee …«
    »Ich will das wirklich öffentlich machen, Fran, und ich hoffe bei Gott, daß es wenigstens eine Zuschauerin gibt, der ich damit helfen kann.« Mit den Handballen rieb sie sich die Feuchtigkeit von den Wangen. »Und dabei geht es mir nicht um den Wettlauf bei den Einschaltquoten.«
     
    Kurz vor Beginn der Show hatte Deanna Nerven aus Stahl. Auf ihre penible Art ging sie noch einmal die vorformulierten
Fragekarten durch, während Marcie ihrem Make-up den letzten Schliff gab. Gut vorbereitet und sogar ein wenig ungeduldig auf die Sendung, drehte sie sich in ihrem Stuhl zu Loren Bach herum.
    »Sind Sie jetzt hierhergekommen, um die Sendung zu verfolgen, oder wollen Sie mir noch einen guten Rat geben?«
    »Von beidem etwas.« Er faltete die langen, weißen Finger. »Wie Sie wissen, ist es nicht gerade meine Angewohnheit, mich in die inhaltliche Gestaltung der Talk-Shows einzumischen.«
    »Das weiß ich und das schätze ich sehr.«
    »Aber ich habe mir angewöhnt, meine Leute zu schützen.« Schweigend saß er einen Augenblick da und sammelte seine Gedanken, während er einen Blick durch den ordentlichen Raum warf, in dem sich die neuesten Zeitungen und Zeitschriften stapelten. Auf einem Regal warteten sorgfältig gekennzeichnete Videobänder darauf, in den Videorecorder geschoben und angesehen zu werden. Der Raum war vom leichten Geruch nach Kosmetika erfüllt. Ein femininer Raum, dachte er, aber alles darin gehört zu ihrem Handwerkszeug. Die Garderobe war genauso ihr Arbeitsplatz wie das Büro. »Es ist doch bestimmt möglich, diese Sendung zu machen und sie in hervorragender Weise zu gestalten, ohne daß Sie Ihre persönliche Erfahrung mit einbringen, oder?«
    »Das ist möglich, ja.« Sie stand auf, um die Tür zu schließen, die Marcie offengelassen hatte. »Möchten Sie, das ich das tue, Loren?«
    »Nein. Ich will es Ihnen nur ins Gedächtnis zurückrufen.«
    »Dann möchte ich Sie daran erinnern, daß ich nicht nur die Talkmasterin bin, sondern wesentlicher Bestandteil der Sendung, und zwar ein ganz intimer Bestandteil, was zudem der Grund dafür ist, daß die Sache für mich und, wie ich denke, auch für das Publikum und die Zuschauer funktioniert.«
    Er lächelte, sein Blick blieb aber weiter durchdringend. Sie wirkt elegant und ausgeglichen, dachte er. »Das will ich auch gar nicht bestreiten, Deanna. Falls Sie jedoch irgendwelche Zweifel an dem haben sollten, was Sie da tun, müssen Sie nicht damit weitermachen.«
    »Ich habe keine Zweifel, Loren. Ich habe Ängste und zumindest die Hoffnung, daß es am besten ist, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Vielleicht befürchten Sie ja, daß Jamie Thomas als Vergeltung irgendwelche rechtlichen Schritte einleiten könnte, aber …«
    Loren tat das mit einer Handbewegung ab. »Ich verfüge über die Rechtsanwälte, die sich mit so etwas auseinandersetzen können. Die ganze Publicity scheint für ihn übrigens nach hinten losgegangen zu sein. Momentan befindet er sich auf einem ausgedehnten Europaurlaub.«
    »Ah ja.« Sie holte tief Luft. »Ich muß jetzt gehen.«
    »Es stört Sie doch nicht, wenn ich dableibe und mir die Show ansehe, oder?« Zusammen mit ihr stand er auf.
    »Das würde ich sogar sehr schätzen.« Einem plötzlichen Impuls folgend, beugte sie sich vor und gab ihm einen Kuß auf die Wange. Als er überrascht und verständnislos dreinblickte, lächelte sie. »Der Kuß galt nicht meinem Geschäftspartner, sondern Ihrer Unterstützung.«
    Als sie die Tür öffnete, fand sie sich plötzlich in Finns Armen wieder.
    »Nanu, ich dachte, du wärest in Moskau.«
    »Ich bin wieder zurück.« Er hatte alles darangesetzt, um rechtzeitig zu Beginn ihrer Sendung in Chicago zu sein. »Du siehst gut aus, Kansas. Wie fühlst du dich?«
    »Ziemlich wacklig.« Sie preßte eine Hand auf ihren Magen. »Und bereit.«
    »Wird schon klappen.« Er legte einen Arm um ihre Schultern und nickte Loren zu. »Schön, Sie zu sehen.«
    »Ebenfalls. Sie können

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