Tödliche Liebe: Roman (German Edition)
aber genauso fade. »Gute Stimme, gutes Gesicht. Aber sie kapiert meine Witze nicht.«
»Rog, deine Witze kapiert sowieso niemand.«
»Du hast sie verstanden.«
»Nein.« Sie tätschelte seine Wange. »Ich habe nur so getan, weil ich dich einfach in mein Herz geschlossen habe.«
Roger verspürte ein leichtes Kneifen in der Brustgegend. »In der Nachrichtenredaktion vermissen wir dich immer noch.«
»Ich vermisse dich auch, Roger. Tut mir leid mit dir und Debbie.«
Er zuckte mit den Achseln, doch die Wunden seiner gar nicht weit zurückliegenden Scheidung waren noch nicht verheilt.
»Was geschehen ist, läßt sich nicht mehr rückgängig machen, Dee. Vielleicht versuche ich es ja mal mit dieser Partnersuche per Computer.«
Ihr Lachen war nur ein verächtliches Schnauben. Deanna drückte seine Hand. »Da kann ich dir nur den guten Rat geben: Laß es bleiben!«
»Nun, da Finn ständig auf dem ganzen Globus herumschwirrt, hast du ja vielleicht Interesse an einem soliden, etwas älteren Mann.«
Sie hätte beinahe wieder aufgelacht, war sich aber nicht sicher, ob er Witze machte oder nicht. »Zufälligerweise gibt es ja diesen soliden, etwas älteren Mann, dessen Freundschaft mir viel bedeutet.«
»Hallo, Dee!«
»Jeff!«
»Ich sah gerade, daß du kein Glas hast, und da dachte ich, du willst vielleicht etwas Champagner.«
»Danke. Dir entgeht aber auch wirklich nichts. Der Nachrichtenredaktion Jeff auszuspannen war wirklich das Beste, was ich machen konnte. Ohne ihn könnten wir mit Deannas Stunde nie auf Sendung gehen.«
Jeff strahlte. »Ich mache eigentlich nur, was gerade anfällt.«
»Und machst daraus ein Meisterwerk.«
»Entschuldigen Sie mich, bitte.« Barlow James glitt hinter Deanna und legte ihr seinen Arm um die Taille. »Ich muß Ihnen den Star für einen Augenblick entführen, meine Herren. Sie scheinen ja wieder fit zu sein, Roger.«
»Danke, Mr. James.« Mit einem dünnen Lächeln hielt Roger eine weitere Karotte hoch. »Ich arbeite aber auch daran.«
»Ich werde sie nicht lange bei mir behalten«, versprach Barlow und führte Deanna zu den offenstehenden Türen, die auf die Terrasse führten. »Sie sehen mehr als fit aus«, meinte er. »Sie leuchten geradezu.«
Sie lachte. »Ich arbeite auch daran.«
»Ich glaube, ich habe etwas für Sie, was Sie noch ein wenig mehr leuchten läßt. Heute morgen hat Finn mit mir Kontakt aufgenommen.«
Die Erleichterung kam einen Herzschlag vor der Freude. »Wie geht es ihm?«
»Er ist ganz in seinem Element.«
»Ja.« Sie blickte auf den See hinaus und sah zu, wie das Wasser von den sich vorsichtig hinter den Wolken hervorschiebenden Mondstrahlen gestreichelt wurde. Die Silhouetten der Boote schaukelten sanft auf den Wellen. »Das kann ich mir vorstellen.«
»Wissen Sie, unter uns gesagt, könnten wir genug Druck auf ihn ausüben, um ihn zu überzeugen, dieses Nachrichtenmagazin zu übernehmen und seinen Hintern hier in Chicago zu lassen.«
»Ich kann das nicht.« Allerdings wünschte sie sich, es zu können. »Er muß das tun, was ihn am meisten zufriedenstellt.«
»Das gilt für uns alle«, meinte Barlow seufzend. »Nun, einiges von diesem Leuchten scheine ich ja nun getrübt zu haben, aber das hier sollte ausreichen, um es wieder zurückzubringen.« Er holte ein langes, schmales Kästchen aus der Innentasche seiner Jacke. »Finn bat mich, Ihnen das mitzubringen. Darin ist etwas, das er noch vor seiner Abberufung in Auftrag gab. Ich soll Ihnen sagen, daß es ihm leid tut, es Ihnen nicht selbst übergeben zu können.«
Sie sagte nichts, als sie das Kästchen öffnete und hineinschaute.
Das Armband bestand aus feinen, ovalen goldenen Kettengliedern, die so beschaffen waren, daß sich das Licht in ihnen verfing. Darauf glänzte ein Regenbogen aus vielfarbigen Edelsteinen – Smaragde, Saphire, Rubine und Turmaline –, die im Mondlicht glänzten und blitzten. In der Mitte flankierten ein filigrangeschmücktes D und R ein prächtiges Ensemble aus glitzernden Diamanten, die einen Stern bildeten.
»Ich glaube, der Stern bedarf keiner weiteren Erklärungen«, meinte Barlow. »Er soll euer erstes Jahr feiern. Wir sind überzeugt davon, daß noch viele folgen werden.«
»Das ist ja wunderschön.«
»Wie die Frau, für die es gemacht wurde«, sagte Barlow und ließ das Armband aus dem Kästchen gleiten, um es an
ihrem Handgelenk zu befestigen. »Zweifellos hat der Junge Geschmack. Wissen Sie, Deanna, wir brauchen ein Zugpferd für die
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