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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bereits zu Ohren gekommen. Viel zu viele Leute hatten bereits gehört, daß Angela als erste handgreiflich geworden war – darunter auch Leute, die sich nicht so einfach kaufen ließen. »Jetzt solltest du dich erst einmal entspannen. Wenn wir wieder nach Hause fliegen, mußt du einen sehr guten Eindruck machen.«
    »Entspannen?« fauchte sie ihn an. »Entspannen? Deanna Reynolds bekommt meine Presse, meine Einschaltquoten und jetzt auch noch meine Auszeichnungen.« Und Finn gab es ja auch noch. O nein, Finn würde sie ebenfalls nicht vergessen. »Wie zum Teufel kannst du mir da sagen, ich sollte mich entspannen?«
    »Weil du nichts gewinnst, wenn du wie ein grollender ausrangierter Star durch die Gegend läufst, der besseren Zeiten nachträumt.« Er sah, wie ihre Augen vor Wut aufblitzten und dann zu einem eisigen Leuchten abkühlten.
    »Wie kannst du es wagen, so mit mir zu sprechen? Und dann noch ausgerechnet heute nacht?«
    »Ich sage dir das um deinetwillen«, fuhr er fort. Als er sah, wie ihre Lippen bebten, wußte er, daß er weiterhin die Oberhand hatte. »Du mußt Würde, Reife und Zuversicht ausstrahlen.«
    »Sie ruiniert mir mein Leben. Das ist genauso wie in meiner Kindheit. Da gab es auch immer jemanden, der mir weggenommen hat, was ich haben wollte.«
    »Du bist kein Kind mehr, Angela. Und es gibt auch noch andere Auszeichnungen.«
    Sie hatte aber diesen Preis gewollt. Angela sprach das jedoch nicht mehr aus. Sein Widerwille gegen sie wurde dadurch nur noch größer, und er würde nur noch weiter von ihr abrücken. Sie brauchte ihn neben sich, war darauf angewiesen, daß er sie unterstützte und an sie glaubte. »Du hast recht. Absolut recht. Morgen, in der Öffentlichkeit, werde ich wieder wohlwollend, bescheiden und würdevoll auftreten.
Aber eines kannst du mir glauben: Deanna Reynolds wird nicht noch einmal einen Preis gewinnen, der eigentlich mir zusteht.« Mit einem gezwungenen Lächeln streckte sie eine Hand nach ihm aus und zog ihn neben sich. »Ich bin nur so enttäuscht, Dan. Es ist für uns beide so schade. Du hast genauso hart für diese Auszeichnung gearbeitet wie ich.«
    »Für die nächste arbeiten wir eben noch härter.« Erleichtert gab er ihr einen Kuß auf den Scheitel.
    »Manchmal ist mehr als nur Arbeit erforderlich. Die Erfahrung habe ich weiß Gott oft genug gemacht.« Sie seufzte und nahm wieder einen Schluck. Heute würde sie soviel trinken wie sie wollte, versprach sie sich. Das war sie sich nun wirklich schuldig. »Als kleines Mädchen habe ich immer die ganze Hausarbeit gemacht, weil es sonst bei uns ausgesehen hätte wie in einem Schweinestall. Mir hat es aber immer schon gefallen, wenn alles in Ordnung ist und nett aussieht und den vorteilhaftesten Eindruck macht. Dann fing ich an, für andere zu putzen. Habe ich dir das überhaupt jemals erzählt?«
    »Nein.« Überrascht darüber, daß sie es jetzt tat, stand er auf, holte die Flasche und schenkte ihr nach. »Du sprichst nicht gerne über deine Kindheit, und das kann ich gut verstehen.«
    »Jetzt bin ich gerade dazu aufgelegt.« Sie nahm wieder einen kleinen Schluck und deutete auf ihre Zigaretten. Entgegenkommend nahm Dan die Schachtel und zündete ihr eine Zigarette an. »Auf diese Weise verdiente ich mir ein Zubrot, so daß ich mir ein paar Sachen kaufen konnte. Sachen, die dann mir gehörten. Doch ich habe mehr als nur das Geld von der Arbeit mit nach Hause gebracht. Du weißt schon …« Nachdenklich zog sie an der Zigarette. »Es ist wirklich erstaunlich, was die Leute alles bei sich zu Hause herumliegen lassen, in Schubladen wegstecken oder in Schachteln und Kästchen wegschließen. Ich bin schon immer unheimlich neugierig gewesen und wollte über die Menschen, mit denen ich zu tun hatte, immer alles wissen. Darum bin ich vermutlich auch bei meinen Talk-Shows gelandet. Über die Leute, bei denen ich gearbeitet habe, fand ich immer sehr viel heraus,
darunter auch viele Dinge, die sie gerne für sich behielten. So ließ ich beispielsweise in Gegenwart einer verheirateten Frau den Namen eines Mannes fallen, der nicht ihr Ehemann war. Danach brachte ich meine Bewunderung für ein paar Ohrringe, ein Armband oder ein Kleid zum Ausdruck.« Durch den Dunstschleier des Zigarettenrauchs hindurch lächelte sie über die Erinnerungen. »Es grenzte an Zauberei, wie schnell die Sachen, die ich so bewunderte, auf einmal bei mir landeten. Und das nur für die kleine Gefälligkeit, eine Information für mich zu behalten.«
    »Du

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