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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ab und setzte sich vor den Kamin, in dem das Feuer prasselte und heiß und hell hinter ihr aufloderte. »Ich fühle mich wie in einem ständigen Belagerungszustand, Fran. Dieser Blödsinn, den die Skandalblätter über den heftigen Streit zwischen Angela und mir im Damensalon bei der Emmy-Verleihung schreiben, setzt mir einfach zu.«
    »Ach, meine Liebe, größtenteils ist doch da wieder Ruhe eingekehrt, und außerdem weiß jeder, daß das Blödsinn ist.«
    »Fast jeder.« Unruhig stand Deanna wieder auf und lief im Zimmer auf und ab. »All diese hinterhältigen Presseberichte, in denen behauptet wird, daß Angela unerschütterlich zu mir gehalten und mich unterstützt hat, nachdem ich angeblich die Freundschaft, die sie mir anbot, ausgeschlagen hatte. Freundschaft, wenn ich das schon aus dieser Richtung höre!« Sie schob die Hände in die Taschen, zog sie kurz darauf wieder heraus, um mit ihnen zu gestikulieren. »Und dieser fiese, schadenfrohe Unterton in manchen Artikeln: ›Handgemenge zwischen Talk-Show Diven!‹, ›Im Damensalon zeigen sie ihre Krallen.‹ Und es war immer nah genug an der Wahrheit, um uns als Vollidioten hinzustellen. Loren könnte natürlich nicht glücklicher sein. Seit der Preisverleihung sind die Einschaltquoten sprunghaft angestiegen, und es gibt kein Anzeichen dafür, daß sie wieder zurückgehen. Leute, denen der Inhalt meiner Sendung eigentlich völlig gleichgültig ist, schalten sie ein, um zu sehen, ob ich die Beherrschung verliere und einen Gast ohrfeige.«
    Fran kicherte, fing dann aber Deannas wütenden Blick auf. »Entschuldige.«
    »Ich wünschte mir, ich könnte es auch so lustig finden.« Deanna griff sich den Schürhaken und stocherte mit heftigen Bewegungen zwischen den brennenden Holzscheiten herum. »Zunächst fand ich es ja auch selber lustig, aber dann bekam ich diese Briefe, und da hörte für mich der Spaß auf.«
    »Ach, Dee, die Mehrzahl dieser Briefe war doch eher aufmunternd, manchmal sogar ziemlich schmeichlerisch.«
    »Dann bin ich eben pervers.« Deannas Schultern zuckten. Sie konnte es nicht ertragen, so ein Idiot gewesen zu sein. Noch schlimmer fand sie es, nicht aufhören zu können, ständig an diesen häßlichen Vorfall zu denken. »Mir sind vor allem die anderen Briefe im Gedächtnis geblieben. Von ›Sie sollten sich schämen!‹ bis zu ›Man sollte dich für deinen Mangel an Dankbarkeit gegenüber einer so zarten kleinen Blume wie Angela Perkins auspeitschen‹, war alles dabei.« Aus ihren zusammengekniffenen Augen loderte die Wut wie
die Flammen im Kamin. »Eine Tollkirsche sieht wahrscheinlich auch aus wie eine zarte Blume.«
    Fran legte das Baby an ihre Schulter. »Aber auch dieser Rummel hat sich doch inzwischen größtenteils wieder gelegt. Warum erzählst du mir nicht, was dich wirklich die ganze Zeit beschäftigt?«
    Ein letztes Mal stieß Deanna mit dem Schürhaken in die Flammen. »Ich habe Angst«, sagte sie ruhig, als ihr ein weiterer eisiger Schauer das Rückgrat hochkroch. »Ich habe wieder einen dieser speziellen Briefe bekommen.«
    »O Gott. Wann war das?«
    »Am Freitag, direkt nach meinem Vortrag vor dem Forum zur Förderung des Lesens und Schreibens im Drake.«
    »Da war Cassie bei dir, nicht wahr?«
    »Ja.« Deanna rieb sich die dumpf schmerzende Stelle an ihrem Nacken. »Mittlerweile hat es den Anschein, als ob ich nirgendwo mehr allein hingehe. Immer komme ich mit Gefolge.«
    »Cassie kann man wohl kaum als Gefolge bezeichnen.« Der rasche Themenwechsel war Fran jedoch nicht entgangen. »Erzähl mir, was mit diesem Brief war, Dee.«
    »Der Fototermin nach meinem Vortrag hatte sich noch ein wenig hingezogen, und danach war Cassie deshalb gegangen. Sie hatte vor dem Wochenende im Büro noch ein paar Sachen zum Abschluß bringen wollen.«
    Deanna ließ den Abend in ihrer Erinnerung noch einmal lebendig werden. So deutlich, als ob vor ihrem inneren Auge ein Film abgespult wurde, sah sie die Szene wieder vor sich. Immer wieder Händeschütteln, immer wieder das Klicken vom Verschluß eines Fotoapparates. Um sie herum drängten sich die Menschen, um einen Blick auf sie werfen oder ein Wort mit ihr sprechen zu können.
    »Nur noch ein Foto, Deanna, bitte. Sie und die Frau des Bürgermeisters.«
    »Nur noch ein Foto!« Liebenswürdig lächelnd, äußerte sich Cassie laut und deutlich und mit fester Stimme. »Miss Reynolds kommt zu ihrem nächsten Termin bereits schon jetzt zu spät.«
    Deanna erinnerte sich daran, wie sehr sie Cassies

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