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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gut«, meinte sie zu ihm. Seit sie vor drei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen worden war, hatte sie ihm das schon mehrmals gesagt. »Finn, du willst doch nur ein paar Sachen aus dem Laden holen und läßt mich hier nicht zurück, damit ich die Festung gegen Plünderer verteidige. Außerdem …« Sie beugte sich, um die Ohren des Hundes zu kraulen. »… habe ich hier doch einen siegreichen Kämpfer.«
    »Im Kampf ist der doch eher eine Niete.« Er nahm Deannas Gesicht in die Hände. »Laß mir doch einfach meine Sorgen, ja? Für mich ist es immer noch eine neue Erfahrung, mir überhaupt Sorgen zu machen.« Er grinste. »Mir macht es Spaß, mich um dich zu sorgen, Deanna.«
    »Solange du dir nicht so viele Sorgen um mich machst, daß du vergißt, mir diese Schokoriegel mitzubringen, soll es mir recht sein.«
    Er küßte sie und war ganz erleichtert, als er merkte, wie sich ihre Lippen ihm sanft und süß entgegenwölbten. Er wußte, das Entsetzen, das ihr noch in den Knochen steckte, hatte sich durch den Tag, den er sie jetzt hier in dem Blockhaus bei sich gehabt hatte, ein wenig abgeschwächt, doch immer noch schlief sie schlecht und fuhr bei jedem unerwarteten Geräusch zusammen. »Warum machst du nicht einfach ein Nickerchen, Kansas?«
    »Warum holst du mir nicht die Schokoriegel?« Sie zog sich zurück, ihr Lächeln wirkte unerschütterlich. »Danach kannst du ja mit mir zusammen ein Nickerchen machen.«
    »Das hört sich nach einer hervorragenden Idee an. Ich bin gleich wieder da!«
    Stimmt, dachte sie, als sie beobachtete, wie er zum Wagen ging, er würde gleich wieder da sein. Er ließ sie nur äußerst ungern allein. Was er jedoch bei ihr erwartete, wenn sie länger für sich blieb, konnte sie nicht nachvollziehen. Dachte er, sie würde hysterisch werden und zusammenbrechen? fragte sie sich und winkte Finn zu, der gerade die Auffahrt entlangging. Oder nahm er an, sie würde schreiend aus dem Haus laufen?
    Seufzend kauerte sie sich hin, um den winselnden Hund zu streicheln, der an der Tür kratzte. Cronkite fuhr unheimlich gerne mit dem Auto mit, doch Finn hatte ihn hiergelassen, damit er auf sie aufpassen konnte.
    Natürlich konnte sie Finn zu diesem Zeitpunkt nicht den Vorwurf machen, sich zuviel um sie zu kümmern. Immerhin war sie im Studio ganz allein mit einem Mörder in einem Raum gewesen, einem Mörder, der sie genauso schnell und grausam hätte töten können wie Angela. Alle machen sich
Sorgen um die arme Deanna, dachte sie. Ihre Eltern, Fran, Simon, Jeff, Margaret, Cassie, Roger und Joe und viele andere aus der Nachrichtenredaktion. Sogar Loren und Barlow hatten angerufen, ihre Besorgnis zum Ausdruck gebracht und Hilfe angeboten.
    »Nehmen Sie sich alle Zeit, die Sie brauchen«, hatte ihr Loren gesagt, ohne auch nur ein einziges Wort über Einschaltquoten oder Unkosten verloren zu haben. »Spielen Sie nicht mit dem Gedanken, zurückzukommen, bevor Sie nicht wieder gut bei Kräften sind.«
    Doch eigentlich war sie gar nicht schwach, stellte Deanna fest. Sie fühlte sich sehr lebendig.
    Niemand hatte versucht, sie umzubringen. Diese einfache Tatsache mußte doch jeder verstehen. Gut, sie war mit einem Mörder allein gewesen, aber sie lebte.
    Deanna erhob sich wieder und wanderte im Blockhaus umher, schaffte noch ein wenig Ordnung, wo bereits gekonnt aufgeräumt worden war. Sie machte sich einen Tee, den sie eigentlich gar nicht trinken wollte, wanderte mit der die Hände wärmenden Tasse in der Hand weiter durch die Räume, stocherte im fröhlich flackernden Feuer herum.
    Sie starrte aus dem Fenster, setzte sich auf die Couch.
    Sie hatte das verzweifelte Bedürfnis danach zu arbeiten.
    Das war nicht eines der Wochenenden, die Finn und sie sich ergattert hatten und die mit Lachen, Lieben und Debatten über die Leitartikel diverser Zeitungen gefüllt waren. Nicht eine einzige Zeitung befand sich momentan im Blockhaus, dachte sie frustriert. Und auch der Fernseher lief nicht, wofür laut Finn irgendein Defekt am Kabel verantwortlich war.
    Er tat sein Bestes, um die Außenwelt möglichst nicht bis zu ihr vordringen zu lassen und sie mit einer schützenden Luftblase zu umgeben, in der nichts und niemand ihr Kummer bereiten konnte.
    Und sie ließ es zu, denn die Geschehnisse in Chicago waren viel zu entsetzlich gewesen, um weiter darüber nachzudenken. Sie gestattete Finn, dies alles für sie beiseitezuschieben.
    Doch mittlerweile mußte sie wieder irgendwie aktiv werden.
    »Wir gehen zurück nach

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