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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Spitzen.
    »Danke.« Neugierig musterte sie sein Gesicht. Sie konnte ihm ansehen, daß ihm die Schläfen schmerzten. »Sie haben Kopfschmerzen?«
    »Ja.« Er nickte.
    »Soll ich Ihnen eine Kopfschmerztablette besorgen?«
    »Das geht schon wieder weg.« Er zog sie näher zu sich heran, legte seine Wange gegen ihre. »Ist schon viel besser. Woher stammen Sie?«
    »Aus Topeka.« Fast hätte sie aufgeseufzt und die Augen geschlossen, doch unvermittelt fiel sie wieder in ihre gewohnte aufmerksame Haltung zurück. Er war einfach viel zu glatt, dachte sie, auch wenn dieses Wort ihr etwas seltsam vorkam, wenn sie eng an einen Körper gedrückt wurde, der hart wie Eisen war.
    »Warum Chicago?«
    »Meine Zimmergefährtin vom College hat sich nach ihrer Heirat hier niedergelassen und überredete mich zum Ortswechsel. Die Stelle bei der CBC machte den Umzug einfach.«
    Sie roch einfach toll, dachte er. Beim Duft ihrer Haare und ihrer Haut mußte er an einen kräftigen Wein und eine ruhige Zigarette denken. Sein See fiel ihm wieder ein, wie er vom Licht der Sterne besprenkelt wurde, dazu das melodische Zirpen der Grillen im hohen Gras  … »Angeln Sie gerne?«
    »Wie bitte?«
    »Angeln Sie gerne?«
    Sie rückte von ihm ab, um sein Gesicht zu sehen. »Keine Ahnung. Welche Art von Fisch meinen Sie denn?«
    Er lächelte. Nicht nur die Verwirrung in ihrem Blick ließ seine Mundwinkel nach oben wandern. Es belustigte ihn, daß sie seine Frage offensichtlich genauso ernst nahm wie eine Frage zur Weltpolitik.
    »Mit Ihrem Umzug haben Sie jedenfalls genau das Richtige getan, Kansas. Ihre Neugier wird Sie in unserer Branche
noch ganz nach oben bringen. Und Sie haben weiß Gott auch das richtige Gesicht dazu.«
    »Ich bin eher der Meinung, dafür die entsprechende Intelligenz zu besitzen.«
    »Wenn Sie das tun, dann wissen Sie ja, daß es bei den Fernsehnachrichten durchaus auf ein entsprechendes Äußeres ankommt. Der Öffentlichkeit gefällt es einfach, wenn Tod, Zerstörung und schmutzige Politik von einer attraktiven Sprecherin vermittelt werden. Und warum zum Teufel auch nicht?«
    »Wie lange hat es gedauert, um so zynisch zu werden?«
    »Nachdem ich beim dritten Sender in Tulsa meine erste Livesendung untergebracht hatte, dauerte es ungefähr fünf Minuten.« Finns Gedanken wandten sich wieder dem zu, was so greifbar vor ihm lag. Nur ein paar Zentimeter trennten ihn davon, ihren vollen, aufreizenden und ernsten Mund zu kosten. »Die beiden Mitbewerber habe ich nur deshalb geschlagen, weil ich vor der Kamera ein besseres Bild abgab.«
    »Und Ihre Arbeit hat nichts damit zu tun?«
    »Mittlerweile schon.« Er spielte mit den Spitzen der Haare, die ihr über die Schultern fielen.
    Seine Finger fühlten sich einfach gut auf ihrer Haut an, stellte Deanna fest. »Woher haben Sie denn diese Narbe?«
    »Welche?«
    »Die da.« Sie führte die Hand vor seine Brust und drehte die Narbe nach oben.
    »Ach, die! Das war bei einer Schlägerei in einer Kneipe in …« Seine Augen schlossen sich, als er versuchte, sich an den Ort zu erinnern. »… Belfast. Es war eine entzückende kleine Kneipe, die die IRA mit Essen und Trinken versorgte.«
    »Aha!« Aus Vorsicht hielt sie seine Hand weiterhin fest. Wie intim diese Geste auch immer wirken mochte, sie verhinderte, daß er sie berührte. »Meinen Sie nicht, daß es eines berühmten Fernsehkorrespondenten unwürdig ist, sich in Kneipen zu schlagen?«
    »Ich habe doch auch Anspruch auf Unterhaltung, aber das ist schon lange her.« Der narbige Daumen strich sanft an ihrem Daumen entlang nach unten auf ihr Handgelenk zu, wo
ihr Puls immer unregelmäßiger wurde. »Mittlerweile ist mein Auftreten viel würdevoller.« Mit einem Lächeln zog er sie näher an sich heran.
    Jeder Muskel in ihrem Körper schmolz dahin und schien sich in Wasser zu verwandeln. »Den Eindruck habe ich nicht.«
    »Probieren Sie es doch aus.« Auf diese leise gemurmelte Herausforderung wußte sie nichts mehr zu sagen. »Da sucht Sie übrigens jemand.«
    Sich aus ihrer Stimmung reißend, blickte sie sich über die Schulter um und erspähte Marshall. Als sich ihre Blicke trafen, lächelte er und hielt zwei Gläser Champagner in die Höhe.
    »Ich denke, das ist für mich das Signal, Sie loszulassen.« Was Finn auch tat, aber nicht ohne ein letztes Mal ihre Hand einzufangen. »Wie ernsthaft ist Ihre Beziehung zu diesem Mann?«
    Sie zögerte und schaute auf ihre Hand hinunter, die in seiner ruhte. Das Verlangen, die Finger miteinander

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