Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
letztes Mal durch das Erdgeschoß. Sie ging gerade durch die Eingangshalle zur Treppe, als die Türglocke läutete. Für Gäste war es eigentlich noch zu früh, dachte sie, als sie sich umdrehte, um die Tür zu öffnen. Sie hoffte nicht, daß jetzt noch in letzter Minute etwas angeliefert wurde, um das sie sich dann noch kümmern mußte.
    Finn stand vor der Tür unter dem Dach des Vorbaus. Hinter ihm wurde es allmählich dunkel. Ein leichter Wind wehte, spielte mit seinen Haaren und trug seinen männlichen Duft und den Geruch der hereinbrechenden Nacht zu Deanna herüber. Er grinste sie an und ließ seinen Blick von den Spitzen ihrer Turnschuhe bis zu ihrem zerzausten Haar wandern.
    »Hallo! Sind Sie für das Ereignis heute abend zuständig?«
    »Sozusagen.« Er hatte sich rasiert, stellte sie fest. Und obwohl er sich nicht die Mühe gemacht hatte, eine Krawatte umzubinden, verlieh seine schiefergraue Jacke und die genauso gefärbte Hose seinem lässigen Erscheinungsbild doch eine gewisse Eleganz. »Sie sind früh dran.«
    »Auf besonderen Wunsch hin.« Er trat ein und schloß die Tür hinter sich. »Ihr Partykleid gefällt mir.«
    »Ich wollte mich eigentlich gerade umziehen.« Er brachte ihren Terminplan ganz durcheinander. Sie ertappte sich dabei,
wie sie mit ihrem Ohrring spielte, und ließ schnell die Hand fallen. »Warum kommen Sie nicht einfach ins Wohnzimmer und setzen sich erst mal? Ich sage Angela Bescheid, daß Sie hier sind.«
    »Warum die Eile?« fragte er, als er ihr ins Wohnzimmer folgte.
    »Ich habe es nicht eilig. Möchten Sie einen Drink? Der Barkeeper ist gerade in der Küche, aber etwas Einfaches bekomme ich auch zustande.«
    »Machen Sie sich keine Mühe.«
    Er setzte sich auf die Armlehne des Sofas und schaute sich forschend um. Deanna paßte genausowenig in die reichgeschmückte Weiblichkeit dieses Zimmers wie er, stellte Finn fest. Irgendwie fiel ihm bei ihrem Anblick die Feenkönigin Titania ein, und obwohl er dafür keinen Grund zu nennen wußte, assoziierte er mit Titania wilden Sex auf feuchtem Waldboden.
    »In den letzten sechs Monaten hat sich ja hier nicht viel verändert. Ich komme mir in diesem Haus immer vor wie bei einem Spaziergang durch den königlichen Garten.«
    Deannas Lippen zuckten; sie bezwang den Drang, zu lachen und Finn zuzustimmen. »Angela freut sich eben an Blumen. Ich werde sie holen.«
    »Überlassen wir sie doch einfach noch ein wenig sich selber.« Bevor sie aus dem Zimmer eilen konnte, schnappte sich Finn ihre Hand. »Das ist ihr bestimmt auch am liebsten. Kommen Sie eigentlich nie zur Ruhe und setzen sich mal hin?«
    »Natürlich setze ich mich manchmal hin.«
    »Ich meine jetzt nicht beim Autofahren oder wenn sie Texte verfassen.«
    Sie machte sich nicht die Mühe, ihre Hand loszureißen. »Gelegentlich setze ich mich beispielsweise zum Essen hin.«
    »Das ist interessant, denn ich mache das genauso. Vielleicht könnten wir das ja irgendwann einmal zusammen tun.«
    Deanna hob eine Braue und neigte den Kopf. »Mr. Riley, wollen Sie sich an mich heranmachen?«
    Er seufzte, aber das Lachen in seinen Augen blieb. »Miss Reynolds, ich war der Meinung, das auf ganz subtile Art zu tun.«
    »Das haben Sie aber nicht.«
    »Nein?«
    »Nein, Sie haben das nicht auf ganz subtile Art getan. Und außerdem bin ich auch nicht dafür zu haben.« Jetzt ließ sie ihre Hand aus seinen Fingern gleiten. »Das ist zwar ein durchaus verlockendes Angebot, aber ich bin bereits mit jemandem liiert.«
    Vielleicht , fügte sie insgeheim hinzu. »Und wenn ich das nicht wäre, hielte ich es für unklug, persönliche und berufliche Beziehungen miteinander zu vermischen.«
    »Das klingt ja sehr eindeutig. Sind Sie immer so eindeutig?«
    »Eindeutig ja«, antwortete sie, allerdings mit einem Lächeln.
    Angela blieb in der Tür stehen und biß die Zähne zusammen, um ihre Wut im Zaum zu halten. Zu sehen, wie sich ihr Liebhaber und ihr Günstling in ihrem Wohnzimmer anlächelten, ließ ihr die Galle hochkommen. Obwohl ihr dieser Anflug von Wut vertraut und sogar recht angenehm war, holte sie tief Luft und verzog die Lippen zu einem Lächeln.
    »Mein lieber Finn!« Einer wohlgeformten, von hellblauer Seide umschlossenen goldenen Blüte gleich sauste sie durch das Zimmer. Finn hatte sich gerade vom Sofa erhoben, als sie sich in seine Arme warf und ihren Mund besitzergreifend auf seinen legte. »Oh, ich habe dich vermißt«, murmelte sie, ließ ihre Finger nach oben wandern und in das dichte Gewirr

Weitere Kostenlose Bücher