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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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eine zusammengerollte Decke legte und vom Echo des Artilleriedonners in den Schlaf gewiegt wurde.
    Heute abend sehnte er sich nach einem Bett und danach, alles hinter sich zu lassen. Unglücklicherweise gab es da aber noch ein paar unerledigte Sachen. Er war vielleicht ein Mann, der Regeln ignorierte, aber über Probleme sah er nie hinweg.
    »So, das waren die letzten.« Angela stürmte ins Wohnzimmer
zurück und sah genauso frisch und schön aus wie Stunden zuvor. »Alle waren so froh, dich wiederzusehen!« Sie schlang ihre Arme um ihn und schmiegte den Kopf unter seine Schulter.
    Seine Hand hob sich, um mit gewohnter Geste ihre Haare zu streicheln. Wie weich sie sich anfühlt, dachte er. Ihm war, als hätte er sich in einer duftenden Kletterranke verfangen. Knipste er nicht die Spitzen der Ranken ab, würde ihn die Pflanze mit Sicherheit ersticken.
    »Laß uns noch ein wenig hinsetzen. Wir müssen miteinander reden.«
    »Ich weiß, es ist nur schwer zu glauben, aber ich habe heute soviel geredet, ich kann jetzt einfach nicht mehr.« Sie ließ eine Hand unter sein Hemd gleiten, zog sie wieder zurück. Dann fuhr die Hand nach oben, um mit seinem obersten Hemdknopf zu spielen. »Und ich habe den ganzen Abend darauf gewartet, endlich mit dir allein zu sein, damit ich dich noch einmal richtig zu Hause willkommen heißen kann.« Sie beugte sich vor, um ihn zu küssen. Als er sie von sich fernhielt, blitzten ihre Augen in einem stechenden Kobaltblau auf.
    »Angela, es tut mir leid, aber ich habe kein Interesse daran, dort wieder anzufangen, wo wir vor sechs Monaten aufgehört haben.« Seine beiden Hände blieben fest auf ihren Schultern liegen. »Die Sache fand ein schlimmes Ende, und das finde ich bedauerlich, aber wir haben sie beendet.«
    »Du willst mich doch nicht dafür bestrafen, daß meine Gefühle mit mir durchgingen und ich in der Hitze des Gefechts dir alles mögliche gesagt habe, was besser ungesagt geblieben wäre. Finn, dafür bedeuteten wir uns doch viel zuviel.«
    »Wir hatten eine Affäre«, korrigierte er. »Wir hatten tollen Sex. Und wir hatten eine Art merkwürdiger Freundschaft. Wenn wir den Rest außen vor halten, läßt sich die Freundschaft vielleicht retten.«
    »Du bist grausam.«
    »Ich bin ehrlich.«
    »Du willst mich also nicht?« Sie warf ihren Kopf zurück und lachte. Ihre Stimme klang verschwommen, ihre Augen
waren glasig. »Ich kenne dich. Ich kann es spüren.« Ihre Haut glühte, als sie wieder auf ihn zuging. Mit leicht geöffnetem Mund beobachtete sie, wie sich sein Blick auf ihre geschwungenen Lippen senkte und dort verweilte. »Du weißt, was ich bei dir alles anstellen kann, Finn, und was ich dich bei mir tun lasse. Du willst mich doch genauso stark wie ich dich.«
    »Ich nehme mir nicht alles, was ich will.«
    »Aber du hast mich genommen – das erste Mal genau an dieser Stelle und auf diesem Fußboden. Erinnerst du dich noch?« Ohne auch nur einen Moment ihren Blick von seinen Augen abzuwenden, ließ sie ihre Hände an seiner Brust hochgleiten und erbebte triumphierend, als sie das unregelmäßige Pochen seines Herzens unter ihrer Handfläche spürte. »Ich habe dich verrückt gemacht, und du hast mir die Kleider vom Leib gerissen. Weißt du noch, wie es war?« Ihre Stimme senkte sich und glitt durch seinen Körper wie vergifteter Honig.
    Er erinnerte sich noch genau, und die Erinnerungen machten ihn ganz schwach vor Verlangen. Er spürte wieder ihre Fingernägel, die sich in seinen Rücken bohrten, ihre Zähne in seiner Schulter. Sie hatte Blut geleckt, und ihm war alles egal gewesen.
    »Ich will, daß du mich wieder nimmst, Finn.« Sie beobachtete sein Gesicht, als ihre Hand langsam nach unten kroch.
    Seine Finger krümmten sich und gruben sich in die Seide auf ihrem Rücken. Er wußte genau, wie es sein würde, und sehnte sich für einen kurzen Moment verzweifelt nach diesem Augenblick leidenschaftlicher Sinnenfreuden. Doch er erinnerte sich nicht nur an den hitzigen Sex und die verblüffenden Phantasien, sondern auch an vieles andere.
    »Es wird nicht ein weiteres Mal dazu kommen, Angela.« Er ließ seine Hände von ihrem Rücken sinken. Sie war schnell. Eigentlich hätte er darauf vorbereitet sein sollen, aber ihr tückischer Schlag mit dem Handrücken ließ ihn zwei Schritte nach hinten stolpern.
    Seine Augen blitzten gefährlich auf, doch er hob nur seine Hand und wischte sich gelassen das Blut von der Lippe. »Wie ich sehe, hat sich auch sonst genausowenig verändert wie

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