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Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition)

Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition)

Titel: Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon de Winter
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wollten heiraten. Ich habe solche Angst, solch entsetzliche Angst."
    Brian griff durch das Gitter und berührte Marcellas Gesicht. "Wir werden Ihnen helfen", versprach er. "Meinen Sie, daß es Ihnen möglich sein wird, einen Bauplan dieses Hauses zu besorgen? Vielleicht gibt es hier eine Bibliothek mit alten Büchern. Vor allen Dingen, wo befindet sich der Schlüssel zu dieser Tür?"
    "Wenn es einen Schlüssel gibt, hat ihn meine Großmutter. Ich habe schon überall danach gesucht, weil ich hoffte, durch diese Tür fliehen zu können." Wieder legte Marcella eine Hand auf ihren Leib. "Aber ich werde nach Bauplänen suchen. In der Bibliothek meiner Großmutter gibt es viele alte Bücher, Chroniken und dergleichen. Ganz sicher wird es auch Aufzeichnungen über den Bau des Hauses geben. Können Sie am Abend wiederkommen? Nach dem Essen gehe ich immer noch etwas im Hof spazieren. Niemandem wird es auffallen, wenn ich in den Keller gehe." Sie nannte die Uhrzeit.
    "Wir werden am Abend hier sein", versprach Cynthia.
    "Danke." Marcella schenkte ihnen ein Lächeln. "Aber jetzt muß ich gehen. Meine Großmutter und Alfonso werden sicher bald zurück sein."
    "In Ordnung", meinte Brian. "Lebt außer Ihnen, Ihrer Großmutter und Alfonso noch jemand im Haus?"
    "Eine alte Köchin, die seit ihrer Kindheit unserer Familie dient, und deren Nichte. Das Mädchen ist stumm."
    Nachdem sie sich von Marcella verabschiedet hatten, schlossen sie die Türklappe wieder und stiegen schweigend die Kellertreppe hinauf. In der Halle fragte Cynthia: "Wie willst du die Tür aufbekommen?"
    "Ich werde mir ein Brecheisen besorgen", erwiderte ihr Freund mit einer Selbstverständlichkeit, als würde das zu seinen gewöhnlichen Aufgaben gehören. "Es gibt hier genug Baustellen." Er grinste. "Das laß nur meine Sorge sein." Zärtlich nahm er sie in die Arme. "Wir werden es schon schaffen, Cynthia, verlaß dich darauf."
    "Wäre es nicht besser, wir würden uns an die Behörden wenden?"
    Er schüttelte den Kopf. "Wir haben keine Beweise. Die Familie deMurillo ist überall angesehen. Man wird nicht einfach auf unser Wort hin gegen Dona Teresa vorgehen und das Haus durchsuchen. Erst wenn wir beweisen können, daß dein Bruder hier gefangengehalten wird, können wir etwas Derartiges unternehmen." Brian küßte sie auf die Wange. "Dein Bruder wird schon bald wieder bei dir sein."
    Die junge Frau lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Sie spürte, daß ihr Brian keine leeren Versprechungen machte. "Ich bin so froh, daß du bei mir bist", bekannte sie.
    "Ja, das ist ein Wort", meinte er und zog sie an sich.
     
    10. Kapitel
     
    Es war kurz vor Mitternacht, als die jungen Leute das Hotel verließen und durch die stillen Straßen zum Anwesen der deMurillos gingen. Um diese Zeit lagen die meisten Menschen schon im Bett, und so begegnete ihnen nur hin und wieder ein Passant. Schweigend betraten sie das verlassene Haus und stiegen in den Keller hinunter. Obwohl sich Cynthia vorgenommen hatte, die Ratten zu ignorieren, schrie sie leise auf, als direkt vor ihnen eine durch den Gang huschte.
    Brian McArthur hatte bereits in der vergangenen Nacht ein Brecheisen besorgt. Er hatte vor, es am nächsten Tag auf die Baustelle zurückzubringen. Es war das erstemal in seinem Leben g ewesen, daß er einfach etwas genommen hatte, aber er fand, daß er in diesem Fall dazu berechtigt war. Immerhin ging es um ein Menschenleben, im Grunde genommen sogar um drei. Marcella und ihr Kind brauchten genau wie Cedric Hilfe.
    Stundenlang hatte er mit Cynthia über den Bauplänen gesessen, die ihnen Marcella am vergangenen Abend durch das vergitterte Fenster gereicht hatte.
    Es gab mehrere Möglichkeiten, wo Cedric gefangengehalten werden konnte, aber Brian war davon überzeugt, daß Dona Teresa Cynthias Bruder in dem halb verfallenen Haus eingesperrt hatte, das an das Hauptgebäude grenzte. Marcella hatte ihnen gesagt, daß das obere Stockwerk und der Turm des Hauses überhaupt nicht mehr betreten werden konnten, da Einsturzgefahr bestand. Aus den Bauplänen ging jedoch hervor, daß gerade dieses Gebäude scheinbar für die Ewigkeit errichtet worden war.
    Schneller als erwartet gelang es dem jungen Kunsthistoriker, die schwere Tür aufzubrechen. Minutenlang hielten sie den Atem an, weil sie befürchteten, der Krach, der dabei entstand, müßte meilenweit zu hören sein, doch als sich der Staub gelegt hatte und alles ruhig blieb, atmeten sie auf. Marcella hatte ihnen gesagt, daß die Zimmer von

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