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Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition)

Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition)

Titel: Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon de Winter
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begegnet sind."
    "Vor was haben Sie Angst?" fragte er.
    "Sie können verdammt hartnäckig sein."
    "Mein schottischer Dickschädel." Sein Lachen klang etwas gezwungen.
    Dennoch stimmte Cynthia in sein lachen ein. "Ich bin ein Mensch, der seine Freiheit über alles liebt", sagte sie.
    "Und Sie meinen, wenn Sie meine Einladung annehmen, dann wäre es mit Ihrer Freiheit vorbei?  Bitte, glauben Sie mir, Miß Moore, ich bin kein Mensch, der einen anderen so mit Beschlag belegen würde, daß diesem kaum noch die Luft zum Atmen bleibt. Auch ich schätze meine Freiheit. Wie Sie sehen, besteht für Sie also nicht der geringste Grund, meine Einladung auszuschlagen."
    Cynthia zögerte. Sie war in Versuchung, ihre Prinzipien über Bord zu werfen, doch sie widerstand. "Ich habe wirklich eine Menge zu tun, Mister McArthur", erwiderte sie bedauernd.
    Er seufzte laut auf. "Gut, das muß ich akzeptieren, Miß Moore. Ich werde in einigen Tagen nach Spanien fliegen. Darf ich mich, wenn ich wieder in England bin, bei Ihnen melden?"
    "Selbstverständlich, Mister McArthur", gestattete sie und wünschte ihm eine gute Reise.
    "Danke, Miß Moore. Sie wird auf jeden Fall sehr interessant werden. Ich sagte Ihnen ja, daß ich auf dem Kontinent alle Stätten aufsuchen möchte, die kunsthistorisch von Belang sind. Vielleicht rufe ich Sie im Laufe meiner Reise an. Wäre das nicht eine gute Idee?"
    "Warten wir es ab", meinte sie und ertappte sich bei dem Wunsch, daß er es wirklich tun würde. Sie wechselten noch ein paar Worte, dann legte sie auf.
    Das Leben ist wirklich seltsam, dachte Cynthia, als sie an ihren Arbeitstisch zurückkehrte. Auch Cedric hielt sich ja in Spanien auf. Vielleicht begegneten sich die beiden Männer sogar. Brian McArthur würde ganz sicher auch nach Granada fliegen.
    Die junge Frau preßte erbittert die Lippen zusammen. Warum meldete sich Cedric nicht? Konnte er sich nicht vorstellen, daß sie sich um ihn sorgte? Mehrmals hatte sie bereits in dem Hotel angerufen, in dem er hatte absteigen wollen, doch ihr Bruder war dort niemals angekommen. Höchstwahrscheinlich hatte er seine Pläne wie so oft im letzten Augenblick geändert. Oder er lebte bei den deMurillos. Auf jeden Fall konnte er sich melden. Es war rüc ksichtslos, es nicht zu tun.
     
    4. Kapitel
     
    "Das macht ein Pfund zwei Schilling, Sir." Die Zeitungsverkäuferin reichte Brian McArthur eine zusammengerollte Zeitschrift.
    "Danke." Brian legte den geforderten Betrag auf den Tresen. Er nahm die Zeitschrift und setzte sich mit ihr in einen der bequemen Sessel, die in der Abflughalle standen. Er hatte noch über eine Stunde Zeit, bis sein Flug nach Malaga aufgerufen werden würde, doch statt sich in die Zeitschrift zu vertiefen, dachte er an Cynthia Moore. Brian bedauerte, daß er die junge Frau vor seinem Abflug nicht mehr hatte sehen können. Selten zuvor war ihm ein Mädchen begegnet, das ihm von der ersten Sekunde an so gefallen hatte wie sie. Natürlich konnte er verstehen, daß Cynthia Moore sehr vorsichtig war; immerhin mußte sie sich vor Mitgiftjägern schützen. Aber wie konnte sie ihn für einen Mitgiftjäger halten? Immerhin gehörte er zum Clan der McArthurs, einem der bedeutendsten schottischen Geschlechter.
    Konnte es nicht sein, daß Cynthia tatsächlich nur befürchtete, ihre Freiheit zu verlieren? Sie war es gewohnt, alleine zu leben und sich höchstens um ihren Bruder zu kümmern. So wie sie von Cedric gesprochen hatte, konnte sich Brian gut vorstellen, daß der junge Mann seine Schwester irgendwie einengte.
    Aber irgendwann würde sie feststellen, daß ihr etwas fehlte. Sollte er darauf vertrauen? Vielleicht würde er dann noch Jahre warten können. Nein, er durfte nur nicht aufgeben. Brian nahm sich vor, Cynthia aus Spanien zu schreiben.
    Der junge Kunsthistoriker lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er war müde. Er hätte gerne für einige Minuten die Augen geschlossen, aber wußte, daß man gerade auf Flughäfen aufpassen mußte, wenn man sein Gepäck nicht verlieren wollte.
    In Gedanken seufzte er auf. War man überhaupt noch irgendwo sicher? Er mußte schmunzeln. Sein älterer Bruder Matthew behauptete stets, das Chaos in der Welt würde von Tag zu Tag schlimmer. Wo man sich auch hinwenden würde, überall würde man Räubern und Halsabschneidern begegnen.  Und so etwas sagte ausgerechnet ein McArthur. Aus seiner Familiengeschichte wußte Brian, daß sich seine Vorfahren meist genommen hatten, was sie wollten. Das Eigentum anderer war

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