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Tödliche SMS (German Edition)

Tödliche SMS (German Edition)

Titel: Tödliche SMS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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draufgekommen?“ Er beugte sich nach vorn. „Was für ein Foto das ist, wollte ich wissen.“
    „Ich fand das Foto in einem von Silkes Alben. Die Polizei hat ihm keine Aufmerksamkeit geschenkt. Aber es ist wie mit den Bildern, Max. Es zeigt ein gänzlich anderes Motiv als all die anderen Fotos, die sie geschossen hat.“
    Max drehte seine Tasse in seiner Hand. Wahrscheinlich wog er ab, ob er Andreas Gedanken folgen sollte oder ob sie aufgrund von Silkes Tod gänzlich übergeschnappt war. Er entschied sich für Ersteres.
    „Jetzt bitte der Reihe nach. Was meinst du mit den Bildern und was ist auf dem Foto so anders, außer dass es unscharf ist, was dir als Fotografin wahrscheinlich einen Brechreiz verursacht.“
    Er lächelte und Andrea entspannte sich. Sie atmete einige Male ein und aus, bevor sie langsam ganz von vorne begann.
    „Du kennst doch Silkes Bilder, die sind alle einfärbig: rot, blau, gelb. Als ich am Samstag in die Wohnung kam, habe ich hinter der Couch ein Bild gefunden. Es ist eindeutig von Silke. Ich kenn ihre Unterschrift. Jedenfalls zeigt dieses Gemälde ein gänzlich anderes Motiv. Es ist das Porträt eines Mannes mit riesigen Augen.“
    Mit zusammengezogenen Brauen folgte Max ihren Ausführungen.
    „Zuerst dachte ich mir nichts dabei. Oder vielleicht doch … weil gleichzeitig fiel mir auf, dass plötzlich Vorhänge vor den Fenstern hingen. War ja eigentlich auch nicht Silkes Art. Ich kann mich erinnern, wie oft sie von Amsterdam geschwärmt hat, nach eurem gemeinsamen Wochenende. Sie erzählte mir, dass es dort so etwas wie Vorhänge oder Rollos nicht gibt, dass man im Vorbeigehen in jede Wohnung sehen kann.“
    Max räusperte sich, wischte sich mit der Serviette über den Mund, nickte bestätigend, schwieg aber.
    „Na ja, da waren also die Vorhänge und das Bild“, fuhr Andrea fort, „dann habe ich dieses Foto gefunden. Vielleichtbin ich verrückt. Aber ich behaupte, dass das alles zusammenhängt. Und dann kommt auch noch dieser Polizist daher und erzählt mir irgendwas von einem Drogen-Alkohol-Cocktail, der Silke tötete, bevor ihr ein Wahnsinniger die Kehle durchgeschnitten hat.“
    Max sah sie immer noch fragend an.
    „Hast du das alles auch der Polizei erzählt?“
    Andrea trank den letzten Schluck Tee aus ihre Tasse. „Gestern habe ich es dem leitenden Beamten erzählt und ihm das Gemälde gezeigt. Aber der hat da, glaube ich, keinen Zusammenhang gefunden.“
    „Nun ja, es ist wirklich etwas an den Haaren herbeigezogen“, meinte Max nachdenklich. „Wenn man bedenkt, wie sprunghaft, spontan und verrückt Silke sein konnte. Du weißt, es wäre nicht das erste Mal, dass sie alles Bisherige in ihrem Leben über Bord schmeißt und ganz was anderes macht.“
    „Mir kommt das alles aber trotzdem sonderbar vor“, sagte Andrea. „Wenn ich es genau betrachte, kommt es mir vor, als wäre die Tote eine ganz andere Frau als meine Silke.“
    „Ich kann mich nur wiederholen“, sagte Max. „Wenn ich mit ihr zusammen war, war sie wie immer. Und ich denke, dass die Polizei einen Zusammenhang findet, wenn es einen gibt. Mensch Andrea, das sind Profis. Silkes Mörder ist schließlich nicht der Erste, den sie suchen.“
    Andrea gab keine Antwort. Sie hatte gehofft, ihn überzeugen zu können.
    „Und was sollen wir jetzt tun? Herumsitzen und warten, bis Kommissar Zufall den Mörder findet, oder was?“
    „Immer noch besser, als selbst auf Mörderjagd zu gehen und sich dabei zu gefährden. Silke ist nicht geholfen, wenn auch du tot bist, oder ich. Da draußen läuft ein Verrückter rum. Wer weiß, was dem noch alles einfällt, wenn du ihm zu nahe kommst.“
    Da waren sie wieder, Max hatte sie zur rechten Zeit in ihren Kopf katapultiert, mit einem Satz: die SMS. Sie holte Luft, wollte ihm davon erzählen, ließ es aber doch bleiben. Warum, wusste sie auch nicht so genau. Jedenfalls hatte sie plötzlich wieder Angst. Angst davor, als Nächste auf dem Tisch im Atelier zu liegen.
    „Ich will aber die Wahrheit herausfinden“, murmelte sie.
    „Das wird die Polizei auch“, erwiderte Max.
    „Die Frage ist nur wann, Max.“
    Sie schwiegen. In Gedanken ging Andrea noch einmal alle Einzelheiten durch: das Gemälde, das Foto, die Drogen.
    Dann machte sich plötzlich ein schrecklicher Gedanke in ihrem Kopf breit.
    Mit zittrigen Fingern tippte sie Remo Bauers Nummer in ihr Handy. Sie wusste, dass er im Büro war.
    Nach dem Telefonat winkte sie dem Kellner. Sie bezahlten, dann machte sie sich

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