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Tödliche SMS (German Edition)

Tödliche SMS (German Edition)

Titel: Tödliche SMS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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darauf etwas mehr als Gardinen und einen Schatten erkennen kann.“
    Remo Bauer griff danach, erinnerte sich. „Glauben Sie noch immer an einen Zusammenhang?“ Der Anflug eines zynischen Lächelns huschte um seinen Mund.
    „Ja“, antwortete Andrea ernst.
    Er seufzte, steckte das Foto aber immerhin in seine Manteltasche. „Gut, aber erhoffen Sie sich nicht zu viel davon.“ Er drehte sich herum, legte den Schlüssel auf ein Fensterbrett. „Ich muss jetzt wirklich“, wiederholte er und verschwand.
    Feigling, dachte Andrea.
    Der Wunsch nach Handschellen und Remo Bauer in ihrem Bett machte sich wieder einmal in ihrem Kopf breit. Sie vertrieb ihn wütend.
    „Na, der scheint nicht wirklich an deine Theorie zu glauben“, riss Max sie aus ihren Gedanken.
    „Hast du etwa eine bessere Idee?“, blaffte sie ungehalten.
    Max schüttelte den Kopf. „Sag mal, habt ihr beide etwas miteinander?“
    Andrea spürte, wie sie errötete. „Schwachsinn! Wie kommst du überhaupt auf so etwas?“ Ihre Stimme klang schrill.
    „Dacht ich mir’s doch“, grinste Max. „Warum reagiert ihr Frauen nur immer so gereizt, wenn er nicht so funktioniert wie ihr wollt?“
    „Halt einfach die Klappe und such!“, zischte Andrea ihn wütend an.
    Max entschied, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, um mit Andrea ein vernünftiges Gespräch zu führen. Trotzdem konnte er sich ein zynisches Grinsen nicht verkneifen.
    Schweigend nahmen sie sich die Gemälde vor, die hintereinander an der dem Tisch abgewandten Wand standen. Aber die Bilder der ersten zwei Reihen zeigten nur Silkes übliche Motive, wenngleich auch in verschiedenen Variationen. Sie hatte hie und da Materialien eingearbeitet: Holz, Leinen, Steine und Muscheln.
    Am Ende der dritten Reihe fanden sie aber dann, wonach sie suchten.
    „Bingo“, rief Andrea und hielt Max zwei Ölgemälde auf Leinwand in einer Größe von dreißig mal vierzig vor die Nase. Ihre Wut schien verflogen zu sein.
    Er zeigte sich wenig beeindruckt.
    „Was willst du mit diesen Bildern eigentlich beweisen?“
    Andrea ließ die Hände sinken. „Ich weiß es nicht. Aber irgendwie denke ich die ganze Zeit darüber nach, ob Silke … na ja, ob sie … missbraucht … Verstehst du?“
    „Du meinst, ob sie vergewaltigt wurde?“
    Andrea nickte stumm.
    Max sagte ebenfalls kein Wort, setzte sich auf den kahlen Boden, dachte nach, dann schüttelte er den Kopf. „Deshalb deine wirren Fragen nach diesen Tropfen und das ganze Drumherum.“
    Andrea setzte sich zu ihm, antwortete aber nicht.
    „Hättest du bemerkt, wenn es so gewesen wäre?“, fragte sie behutsam.
    Sie spürte, wie Max versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Wie er Andreas Vermutung einzuordnen versuchte, den Mund für eine Antwort öffnete, diesen jedoch gleich wieder schloss.
    Schließlich sagte er: „Eine irre Behauptung, die du da aufstellst.“
    „Hast du etwas bemerkt? Hat sie sich verweigert, dir gegenüber zugemacht?“
    „Entschuldige, aber über mein Sexualleben mit Silke möchte ich wirklich nicht mit dir reden.“
    „Aber du musst mit mir reden!“, flehte Andrea ihn an.
    „Es ist alles richtig gelaufen.“
    Andrea sah Max von der Seite an. Er war so entschlossen, seine Beziehung mit Silke im richtigen Licht erscheinen zu lassen, und gleichzeitig so traurig und unsicher wegen ihrer Behauptung. In diesem Moment tat es ihr leid, dass sie überhaupt mit ihm darüber gesprochen hatte. Warum hatte sie nicht gewartet? Sie konnte nicht mit absoluter Sicherheit sagen, ob Silke schon einmal vor ihrem Tod mit diesen Tropfen betäubt und vergewaltigt worden war. Sie wusste ja nicht einmal, ob nicht ihre Freundin das Zeug selbst zu sich genommen hatte und die Sache einfach nur entgleist war. Sie hatte sich doch, nach Max’ Aussage, schon einmal von anderen Männern flachlegen lassen.
    Das Einzige, was sie mit absoluter Sicherheit behaupten konnte, war, dass ihre beste Freundin an einem tödlichen Cocktailgestorben war und sie seit ihrer Ankunft von einem oder mehreren Irren per SMS verfolgt wurde. Sie fühlte sich elend.
    Schwer atmend und zusammengekrümmt stöhnte Max: „Erzähl mir mehr über die Wirkung dieser K.-o.-Tropfen. Wie geht es Frauen, die mit Hilfe dieses Zeugs …“ Er brach ab.
    Andrea erinnerte sich an eine Seite im Internet. Ein Psychologe hatte die Nachwirkungen der Opfer beschrieben. Sie reichten von den typischen posttraumatischen Belastungssyndromen wie Depressionen, Angstzuständen, Konzentrationsschwächen,

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