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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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hergebeten.«
    Sie zuckte die Achseln. »Was passiert, passiert. Von jetzt an liegt die Verantwortung bei Joe und mir, und wir sind beide keine Angsthasen. Er ist einer der hartgesottensten Männer, die ich kenne, und ich bin auf der Straße groß geworden und nicht wie Sie in einem vornehmen Schloss.« Sie ging in Richtung Bibliothek. »Zeigen Sie mir, wo der Monitor steht.«
    MacDuff lachte. »Ich hatte ganz vergessen, wie köstlich direkt Sie sind.« Dann wurde er ernst. »Nein, das stimmt nicht. Ich habe es nie vergessen. Ich habe nichts von dem vergessen, was Sie zu Jane MacGuire macht.«
    »Ich weiß.« Sie öffnete die Tür zur Bibliothek. »Sonst wäre ich jetzt nicht hier, um Ihre Aufgabe zu übernehmen, während Sie sich Ihrem Vergnügen widmen und die Demokratie retten.«
    »Vergnügen?«
    »Die meisten Männer lieben das Jagen und Sammeln. Das ist der Neandertalerinstinkt. Und wenn die Jagd ein bisschen gefährlich ist, umso besser.« Sie ließ ihren Blick durch die Bibliothek schweifen und entdeckte den Monitor auf einem Tisch an der Wand. »Okay, ich werde das Ding wahrscheinlich woanders aufstellen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich hier drin meine Zeichnungen mache. Vielleicht in der Eingangshalle.«
    »Wen werden Sie denn zeichnen? Michael?«
    »Wahrscheinlich. Für so einen kleinen Jungen hat er ein sehr interessantes Gesicht, vielleicht, weil er schon so viel mitgemacht hat. Ziemlich außergewöhnlich.«
    »Und alles Außergewöhnliche fasziniert Sie. Ich weiß noch, was es für ein Theater war, Sie von Jock fernzuhalten.«
    »Es ist Ihnen nicht gelungen. Abgesehen davon, dass Jock der schönste Mensch ist, dem ich je begegnet bin, wirkte er so gequält wie der an den Felsen gekettete Prometheus. Ich konnte einfach nicht widerstehen.« Sie musterte MacDuff wohlwollend. »Sie habe ich noch nie gezeichnet. Sie wären auch kein schlechtes Modell.«
    »Ich fühle mich geehrt«, erwiderte er trocken. »Auch wenn ich natürlich neben Jock und Michael völlig verblassen würde.«
    Sie schüttelte den Kopf. »An Sie würde ich mich wahrscheinlich sowieso nicht rantrauen. Sie sind zu kompliziert. Dazu würde die Zeit nicht reichen.«
    »Ich bin nur ein einfacher Gutsbesitzer, der versucht, sein Erbe zu schützen.«
    Sie schnaubte verächtlich. »Einfach? Sie sind eine Mischung aus zivilisiertem Aristokraten und dem Nachkommen der Raubritter, von denen Sie abstammen.«
    »Sehen Sie? So kompliziert kann ich gar nicht sein, wenn Sie mich schon so gut durchschaut haben.«
    »Ich habe bisher nur an der Oberfläche gekratzt.« Sie drehte sich um und verließ die Bibliothek. »Halten Sie mich auf dem Laufenden. Ich möchte immer wissen, was vor sich geht.«
    »Mach ich.« Dann fragte er: »Haben Sie übrigens immer noch Kontakt zu Mark Trevor?«
    »Ja.«
    »Regelmäßig?«
    Sie schaute ihn über die Schulter hinweg an. »Das geht Sie nichts an, MacDuff.«
    »Stimmt, aber manchmal überkommt mich die Neugier. Muss an den Raubrittergenen liegen. Sehen Sie ihn häufig?«
    »Gute Nacht, MacDuff.«
    Er lachte in sich hinein. »Gute Nacht, Jane. Wie schade, dass das zwischen Ihnen und Trevor nicht läuft. Aber ich hatte Ihnen ja gleich gesagt –«
    Sie wirbelte herum. »Zwischen Trevor und mir ist alles in Ordnung, verdammt. Kümmern Sie sich gefälligst –« Sie unterbrach sich, als sie das Funkeln in seinen Augen bemerkte. »Ich bin hier, um mich um den Jungen zu kümmern, und nicht, um mich von Ihnen provozieren zu lassen. Holen Sie Jock und machen Sie, dass Sie mir aus den Augen kommen. Sie sollten lieber dieser armen Frau helfen, die sich zu Tode ängstigt, weil sie nicht weiß, wem sie ihr Kind anvertrauen soll.«
    Sein Lächeln verschwand. »Jetzt weiß sie, dass ihr Kind in guten Händen ist, Jane. Sie besitzt eine Menge Menschenkenntnis, und sie müsste blind sein, um nicht zu erkennen, was für ein Juwel Sie sind.« Er griff nach der Türklinke. »Jock und ich werden Sie nicht wecken, um uns zu verabschieden. Richten Sie Joe meinen Dank für seine Unterstützung aus.«
    »Moment.« Wahrscheinlich spielte er mit ihr, dachte sie frustriert. Er war ein Meister der Manipulation, sonst wäre sie jetzt nicht hier. Aber in dieser Missstimmung konnte sie ihn nicht seine gefährliche Mission antreten lassen. »Passen Sie auf sich auf, MacDuff.«
    Er strahlte sie an. »Was sind Sie doch für ein liebreizendes Mädchen, Jane.«
    »Blödsinn.«
    »Es stimmt, Sie wissen diese Seite von sich zu verbergen, aber das

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