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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Schmerzen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.«
    Er nickte. »O ja. Es war ein Alptraum.«
    »Wovon haben Sie denn geträumt?«
    »Von der Jagd, vom Tod. Die Einzelheiten wollen Sie ganz sicher nicht wissen.«
    Doch, wollte sie. Aber natürlich hatte er nicht vor, darüber zu sprechen. »Sind Sie jemals im Zusammenhang mit diesen Träumen geschlafwandelt?«
    »Nein. Glauben Sie etwa, ich hätte diese nächtlichen Attacken für normale Alpträume gehalten?« Er schüttelte den Kopf. »Nein, es ist ein Alptraum. Wie Sie wissen, kommen Alpträume gewöhnlich während der REM-Phase und nicht im Tiefschlaf. Sie treten also am Ende meines Schlafzyklus auf, nicht am Anfang. Mein Körper wirkt dann wie gelähmt, ich schlage also nicht um mich, sondern meine Glieder fangen an zu zucken, und ich schreie auch nicht. Mein Puls geht schneller, aber lange nicht so schnell wie bei den Angstanfällen. Beim Aufwachen erinnere ich mich an jedes Detail des Traums, was bei den Nachtattacken eher ungewöhnlich ist.«
    Sie schaute ihn überrascht an. »Sie sind ja richtig beschlagen. Sind Sie in Behandlung?«
    »Gott, nein. Aber als der Mist anfing, wusste ich, dass ich das irgendwie in den Griff kriegen muss, also hab ich mich schlaugemacht.«
    »Meiner Meinung nach haben Sie das Problem aber keineswegs in den Griff bekommen. Sie haben lediglich erfahren, um was es sich handelt. Sie sollten sich vielleicht in Behandlung begeben.«
    »Wirklich?« Er legte den Kopf schief. »Habe ich etwa Ihr professionelles Interesse geweckt?«
    Sie befeuchtete sich die Lippen. »Haben die Träume irgendwas mit Garwood zu tun?«
    Er antwortete nicht gleich. »Ja. Was dachten Sie denn?«
    »Genau das.« Sie wandte sich ab. »Setzen Sie sich und atmen Sie ein paarmal tief durch. Sie müssen sich entspannen. Ich hole Ihnen ein Glas Wasser.«
    »Warum?«
    »Tun Sie, was ich Ihnen sage.«
    Er runzelte die Stirn. »Ich will mich nicht von Ihnen bedienen lassen. Ich kann mir selbst ein verdammtes Glas Wasser holen.«
    »Setzen Sie sich und halten Sie die Klappe. Ich bin gleich wieder da.«
    Er hob die Brauen. »Darf ich mir was anziehen?«
    »Warum? Nacktheit irritiert mich nicht, und Sie werden sich sowieso wieder ins Bett legen, sobald Sie sich entspannt haben.«
    Er blickte an sich hinunter. »Nackt mit Ihnen in einem Zimmer zu sein wird ganz bestimmt nicht dazu beitragen, dass ich mich entspanne.«
    »Machen Sie, was Sie wollen.« Sie verschwand im Bad. Auch sie würde sich beim Anblick von Royds nacktem Körper nicht entspannen können, dachte sie. Eher bekäme sie weiche Knie, und das hatte ihr gerade noch gefehlt. Aber das ihm gegenüber zuzugeben kam nicht in Frage.
    Sie füllte ein Glas mit Wasser und ging zurück ins Zimmer. Royd saß in einem Sessel, die Beine vor sich ausgestreckt. Er hatte sie beim Wort genommen und sich nicht angezogen.
    Verdammt.
    Sie reichte ihm das Glas und setzte sich auf einen der Stühle an dem kleinen Tisch, an dem sie zu Abend gegessen hatten. »Sie schwitzen. Passiert das immer während des Traumzyklus?«
    Er nickte.
    »Wie oft haben Sie diesen Alptraum?«
    »Zwei-, dreimal pro Woche.« Er trank einen Schluck. »Manchmal häufiger. Kommt drauf an.«
    »Worauf?«
    »Wie müde ich bin. Überschüssige Energie scheint zu solchen Träumen zu führen.« Er zuckte die Achseln. »Erschöpfung scheint das Gegenteil zu bewirken.«
    »Durchaus möglich. Oder sie sorgt rechtzeitig für Spannungsabbau, ehe der Alptraum das im Schlaf übernehmen muss.«
    »Diese Alpträume sind kein Entspannungsmechanismus, sondern ein Hinterhalt.« Er legte den Kopf schief und musterte sie. »Warum stellen Sie mir all diese Fragen? Was haben Sie vor?«
    »Ich bin Ärztin, und ich habe mich auf Schlafstörungen spezialisiert. Ich möchte Ihnen helfen. Ist das so schwer zu verstehen?«
    »In Anbetracht der Tatsache, dass ich Sie vor fünf Minuten beinahe erwürgt hätte, ja.«
    »Sie waren nicht bei Sinnen. Sie wussten nicht, was Sie tun.«
    »Versuchen Sie jetzt, Entschuldigungen für mein Verhalten zu finden?«
    »Nein, Ursache und Wirkung festzustellen gehört nun mal zu meinem Beruf. Kurz nach Abschluss meines Medizinstudiums hatte ich einen Patienten, der mich so brutal geschlagen hat, dass er mir fast die Nase gebrochen hätte.« Sie verzog das Gesicht bei der Erinnerung. »Das hat er natürlich nicht gewollt, es war nur ein Reflex. Aber seither bin ich etwas vorsichtiger.«
    »Diesmal waren Sie aber nicht sehr vorsichtig.«
    »Ich wusste ja

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