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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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wissen.« Simpson warf einen Blick auf seine Notizen. »Hat Ihr Sohn außer diesem Jock Gavin sonst noch jemanden erwähnt, den Ihre Frau aufsuchen könnte?«
    »Nein.«
    »Und er hat nur gesagt, dass es sich um einen Vetter Ihrer Exfrau handelt. Weiter hat er nichts erzählt?«
    »Das habe ich Ihnen doch bereits erklärt.« Er sah Simpson durchdringend an. »Und Sie kommen mir allmählich nicht ganz koscher vor, Simpson. Ich habe Sie in mein Haus gelassen und Ihre Fragen beantwortet, weil ich womöglich die Unterstützung der Öffentlichkeit brauchen werde. Aber Sie sind mir ein bisschen zu aufdringlich. Vielleicht haben die Gaswerke Sie ja zu mir geschickt, um mir ein bisschen auf den Zahn zu fühlen.«
    »Sie haben doch meinen Ausweis gesehen.«
    »Und ich werde Ihre Angaben gleich morgen früh überprüfen.«
    »Tut mir leid, dass Sie mich verdächtigen«, entgegnete Simpson ernst. »Auch wenn es absolut verständlich ist. Vielleicht können wir uns noch einmal ausführlicher unterhalten, nachdem Sie morgen Ihre Erkundigungen eingezogen haben.«
    »Vielleicht.« Edmunds durchquerte das Zimmer und öffnete die Haustür. »Aber jetzt möchte ich mit meiner Trauer allein sein. Gute Nacht.«
    Simpson nickte mitfühlend. »Selbstverständlich. Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    Edmunds folgte ihm auf die Veranda und schaute ihm nach, als er zu seinem Wagen ging, der am Straßenrand geparkt stand.
    Beim Losfahren warf Simpson einen Blick in den Rückspiegel.
    Verdammter Mist.
    Nachdem er um die Ecke gebogen war, klappte er sein Handy auf.
    »Er hat mein Autokennzeichen, Sanborne«, sagte er, als Sanborne abnahm. »Und er will meine Angaben morgen überprüfen.«
    »Dann haben Sie ihn offenbar nicht gut genug von Ihren hehren Absichten überzeugt.«
    »Ich habe mein Bestes getan. Was erwarten Sie eigentlich? Der verdächtigt jeden. Der Mann ist Anwalt, Herrgott noch mal.«
    »Okay, regen Sie sich ab. Womit können wir ihn beruhigen?«
    Simpson überlegte. »Er will die Gaswerke auf Schadensersatz verklagen. Er dachte, die hätten mich womöglich geschickt. Aber ich bin mir nicht sicher, ob er auf Rache oder auf die dicke Kohle aus ist.«
    »Dann werden wir das herausfinden. Anwälte sind immer bereit, sich auf einen Deal zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft einzulassen. Das dürfte – Moment.« Sanborne ging kurz aus der Leitung. »Verdammt, die Feuerwehr hat soeben bekanntgegeben, dass in dem ausgebrannten Haus keine Leichen gefunden wurden.«
    »Dann brauchen wir uns ja um Edmunds keine Sorgen mehr zu machen.«
    »Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.« Sanborne holte tief Luft. »Sehen Sie zu, dass Sie ihn morgen beschwichtigen können, und vereinbaren Sie ein Treffen, um im Auftrag der Gaswerke über seine Forderungen zu diskutieren. Da er keinen Beweis dafür hat, dass sein Sohn ums Leben gekommen ist, wird er sich auf Verhandlungen einlassen. Haben Sie sonst noch was in Erfahrung gebracht?«
    »Dunston hat sich nicht gemeldet, als er sie auf ihrem Handy angerufen hat. Und der Junge hat seinem Vater neulich erzählt, dass seine Mutter seit Monaten ziemlich viel mit einem Vetter namens Jock Gavin zu tun hatte.«
    Schweigen. »Jock Gavin?«
    »Das ist der Name, den er mir genannt hat.«
    »Ich werd verrückt.«
    »Sie kennen ihn?«
    »Ja, ich kannte ihn mal. Und seitdem ich ihn aus den Augen verloren habe, sind mir einige sehr eindrucksvolle Geschichten über ihn zu Ohren gekommen.«
    »Was denn für –«
    »Kommen Sie auf schnellstem Weg hierher zurück. Ich muss mit Ihnen darüber reden, wie wir Edmunds morgen austricksen.«
    »Sollen wir ihn nicht lieber ein bisschen schmoren lassen?«
    »Nein, ich will nicht warten. Hören Sie auf, mit mir zu diskutieren.« Er legte auf.

8
    3:00 UHR.
    Sophie drehte sich zum wiederholten Male im Bett um, auf der Suche nach einer kühlen Stelle auf dem Kopfkissen. Sie musste sich entspannen, verdammt. Sie hatte recht behalten, diese stundenlange Nachmittagsruhe war schuld daran, dass sie jetzt einfach keinen Schlaf fand. Seit vier Stunden wälzte sie sich nun schon im Bett herum. Wenn die Zwischentür nicht einen Spaltbreit offen stünde, hätte sie längst den Fernseher eingeschaltet und sich irgendeinen langweiligen alten Film angesehen. Seit Royd vor Stunden das Licht gelöscht hatte, war kein Laut mehr aus seinem Zimmer gekommen. Sie musste ihn ja nicht auch um den Schlaf bringen, bloß weil sie kein Auge –
    Jetzt hörte sie ein Geräusch aus seinem

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