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Toedliche Wut

Toedliche Wut

Titel: Toedliche Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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mit einfließt, die gut ist, so wie sie ist.
    Tomasetti hat mein Leben auf eine Weise bereichert, die ich mir nicht einmal habe vorstellen können – die ich nie für möglich gehalten hätte. Seinetwegen bin ich ein besserer Mensch geworden, ich gebe mir mehr Mühe, weil es mir wichtig ist, vor ihm zu bestehen. In einer Welt, die mit Freundschaft und Vertrauen geizt, habe ich eine Quelle von beidem gefunden, verkörpert in einem Mann, bei dem ich das nie für möglich gehalten hätte.
    Ich habe noch nie einen Mann so geliebt, und zwar in jeder Beziehung. Auch die Seite von ihm, die versehrt ist, komplex und schwierig.
    Liebt er mich auch? Er hat es nie ausgesprochen. Er hat mir nie gesagt, wie es um seine Gefühle steht. Aber ist denn so eine Aussage die Vorbedingung fürs Zusammenziehen? Darauf weiß ich keine Antwort.
    Was ich jedoch weiß, ist, dass Tomasetti vor drei Jahren, als seine Frau und Kinder ermordet wurden, höllische Qualen durchlitten hat. Er ist einen langen, beschwerlichen Weg gegangen, um sich so gut es eben geht von diesem Schicksalsschlag zu erholen. Doch ist er auch schon wieder fähig, eine andere Frau zu lieben?
    »Du musst offensichtlich schwer nachdenken«, sagt er.
    »Ich möchte nichts vermasseln.«
    »Da gibt es nichts zu vermasseln«, erklärt er. »Ist doch ganz einfach. Entweder du willst mit mir zusammenleben oder nicht.«
    »Ganz so schwarz und weiß scheint es mir dann doch nicht«, erwidere ich. »So wie es momentan ist, ist es gut. Und das will ich nicht kaputtmachen.«
    Er beugt sich vor, streicht mir mit den Lippen über die Wange und gleitet vom Bett. »Du brauchst dich nicht in den nächsten zehn Sekunden zu entscheiden. Ich muss los.«
    Ich sehe ihm zu, wie er in Hemd und Hose schlüpft. »Tomasetti –«
    »Ich hab den Mietwagen draußen in der Einfahrt geparkt.« Er knöpft Hemd und Manschetten zu, sieht mich dabei nicht an. »Ich brauche den Tahoe –«
    »Der Schlüssel ist auf der Ablage neben dem Kühlschrank.« Ich setze mich auf, nehme meinen Morgenmantel vom Fußende des Bettes und ziehe ihn über.
    »Schlaf weiter.« Er geht zur Tür hinaus.
    »Tomasetti.« Ich folge ihm barfuß, verknote den Gürtel im Gehen. »Wir müssen darüber reden.«
    Ich hole ihn in der Küche ein, als er gerade den Schlüssel von der Ablage nimmt. »Ich hab’s kapiert, Kate. Ist okay.«
    »Ich bin furchtbar in solchen Dingen«, erkläre ich unbeholfen. »Ich bin ein Feigling.«
    »Nein, das bist du nicht.« Er macht die Tür auf, bleibt mit dem Rücken zu mir stehen. »Beides nicht. Ich muss gehen.«
    »Ich muss wissen, ob zwischen uns alles okay ist«, sage ich.
    »Ist es«, antwortet er und zieht die Tür hinter sich zu.

17.
    Kapitel
    Kurz vor sieben Uhr treffe ich auf dem Revier ein. Mona sitzt in der Telefonzentrale, das Headset um den Hals und einen Lutscher im Mund. Sie trägt ein rosa-und-rot-gestreiftes Shirt und einen schwarzen Rock, der auch als Gürtel durchgehen könnte. Ihre Finger mit den schwarzlackierten Nägelspitzen huschen flink über die PC-Tastatur. Irgendetwas hat sie mit ihren Haaren gemacht, aber ich kann nicht genau sagen, was.
    Als ich eintrete, blickt sie auf und lächelt. »Guten Morgen, Chief.« Sie übergibt mir einen Stapel rosa Telefonnachrichten. »Tut mir leid, seit sechs Uhr klingelt hier pausenlos das Telefon.«
    »Sie sehen heute anders aus als gestern«, sage ich und überfliege die Zettel.
    »Die Haare.« Sie zeigt auf ihren Kopf. »Hab ein bisschen Burgunderrot beigemischt.«
    »Gefällt mir.«
    Sie strahlt. »Gibt’s was Neues von dem Mädchen der Millers?«
    »Ich setze stark auf heute.« Auf dem Weg in mein Büro gehe ich in Gedanken die Liste der Dinge durch, die erledigt werden müssen, doch plötzlich habe ich eine Idee, bleibe stehen und drehe mich zu Mona um. »Haben Sie gerade zu tun?«
    »Wenn Sie Lutscherlutschen als Arbeit betrachten, schon.«
    Ich kehre zu ihrem Schreibtisch zurück. »Wollen Sie eine Recherche für mich machen?«
    Ihre Augen leuchten auf, und ich vergebe ihr den Minirock. »Unheimlich gern.«
    Ich blättere in meinem Notizblock, finde schließlich die Seite mit den Namen aller, die im weitesten Sinne mit den Verschwundenen in Zusammenhang stehen, und reiße sie raus. »Lassen Sie alle diese Namen durch ein paar Suchmaschinen laufen, mal sehen, was dabei rauskommt.«
    »Suchen Sie was Bestimmtes?«
    »Ein schriftliches Geständnis in irgendeinem Blog wär nicht schlecht«, murmele ich.
    Sie lacht. »Das scheint

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