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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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damit er sein Werk begutachten konnte, streckte die Arme nach ihr aus und zog sie an sich. Seine Hände fühlten sich wunderbar warm und sanft an.
    Sie spürte, wie er sie von der Seite anschaute, während sie einen Blick auf die groben Skizzen warf, die er gezeichnet hatte. Sie zeigten Nightshade in Superhelden-Form, wie sie mit finsterem Blick auf den Anführer einer räudigen Cyber-Gang heruntersah.
    »Wenn ich feststellen sollte, dass ich mich in dir geirrt habe«, standen da Nightshades Worte in Davids sauberer Blockschrift, »geb ich dir einen solchen Tritt, dass dir deine Eier zur Nase rauskommen. Verstanden?«
    Mallory lachte und schaute David an. »Das kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    Er grinste sie an. »Es war einfach zu gut, um es nicht zu verwenden.«
    In seinen Augen spiegelte sich Verlangen wider, doch er machte keine Anstalten, sich zu bewegen, und gab ihr auch keinen Kuss, sondern schaute sie einfach nur an.
    Mallory erwiderte seinen Blick und gab sich dem atemberaubenden Gefühl hin, sich in einem Fahrstuhl zu befinden, der in die Tiefe rauschte.
    Sie hatte schon wieder Lust auf ihn und wollte mit ihm schlafen. Aber … »Auf der Kondompackung steht, dass die Dinger keinen hundertprozentigen Schutz bieten. Aber es ist nicht angegeben, wie sicher sie sind. Ich meine, Gott, sind sie zu neunundneunzig Prozent sicher oder nur zu zehn oder –«
    »Ich glaube, das kommt ganz drauf an«, erklärte David ihr. »Ich meine mich daran zu erinnern, dass die Prozentsätze irgendwo in den hohen Achtzigern liegen –«
    » Achtzig Prozent? Heilige Scheiße! Das bedeutet ja, in zwanzig Prozent der Fälle …«
    »Nur, wenn man sie falsch benutzt«, fügte er schnell hinzu, »oder wenn sie reißen.«
    »Reißen.« Großer Gott, daran hatte sie noch gar nicht gedacht. Kondome konnten reißen. Das stimmte. Sie hatte das im Sexualkundeunterricht gelernt.
    »Aber wenn man sie richtig verwendet, sind sie zu fast achtundneunzig Prozent sicher.«
    Mallory sah ihn an. Das hieß, im besten Fall, kam es in zwei Prozent aller Fälle …
    »Weißt du, wenn du schwanger werden solltest, dann werde ich dich nicht verlassen, wie dein Vater es bei deiner Mutter getan hat.« David gab ihr einen Kuss. »Wenn du schwanger werden solltest, heirate ich dich.«
    »Ich will aber nicht, dass du mich heiraten musst . Auf die Weise möchte ich das nicht.« Auch sie küsste ihn. »Ich möchte die ganze Zeit über mit dir schlafen, nur machen mir die zwei Prozent Angst. Schließlich bedeutet das, dass wenn wir hundert Mal Sex miteinander haben, zumindest zwei Mal davon das Risiko besteht, schwanger zu werden, richtig? Und manchmal reicht ein einziges Mal – dafür bin ich der lebende Beweis. Wenn wir also dreihundert Mal miteinander schlafen, dann sind es schon sechs Mal –«
    David lachte.
    »Das ist nicht lustig. Ich mein’s ernst!« Doch es fiel ihr schwer, keine Miene zu verziehen, sein Lachen war einfach zu ansteckend.
    »Ich lache dich nicht aus«, stellte er klar und gab ihr einen Kuss. »Ich lache, weil du mir gerade gesagt hast, dass du dreihundert Mal mit mir schlafen möchtest – das sind echt tolle Neuigkeiten. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was das in mir auslöst. Aber direkt, nachdem du mir das verkündet hast, soll ich dir Prozentsätze und Wahrscheinlichkeiten erklären?«
    Wieder küsste er sie, diesmal länger und nachdrücklicher. »Ich kann auch nicht genug von dir bekommen, Nightshade. Ich bin bereit, das Risiko einzugehen – selbst wenn auf der Packung stünde, sie wären nur zu fünfzig Prozent sicher. Aber hier geht es nicht nur um mich, sondern auch um dich. Wenn du also nicht möchtest …«
    Nicht wollen , kam der Sache nicht mal ansatzweise nahe.
    Mallory ließ die Decke fallen.
    Tom lag rücklings auf seinem Bett. Den einen Arm hatte er um Kelly, den anderen mit angewinkeltem Ellbogen über seine Augen gelegt. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal so müde gewesen war.
    Und er konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal einen Heulkrampf bekommen hatte. Vielleicht war es mit vierzehn gewesen, als sein zukünftiger Stiefvater ihn wegen etwas so Lächerlichem wie einem beim Abendessen verschütteten Root Beer windelweich geprügelt hatte und von seiner eigenen Mutter kein Wort zu seiner Verteidigung gekommen war?
    Oder mit fünfzehn, als seine Mutter all seine Sachen zusammengepackt und ihm mitgeteilt hatte, dass er für immer zu Joe zöge, womit sie sich statt für

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