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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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ihr eigen Fleisch und Blut für diesen miesen Hurensohn entschieden hatte, mit dem sie kurz darauf dann auch verheiratet war?
    Oder aber als er erfahren hatte, dass Angela schwanger war und dieser Stadt, die einem förmlich die Seele aus dem Leib saugte, vermutlich niemals entkommen würde?
    Als die nicht einmal sechzehn Jahre alte Kelly ihm zugeflüstert hatte, er solle sie später im Baumhaus treffen, als sie sich noch einmal zu ihm umgedreht und ihm mit ihrem Blick wissen lassen hatte, dass sie wieder von ihm geküsst werden wollte, dass sie ihn begehrte , und als ihm mit einem Gefühl wie Blei im Magen klar geworden war, dass er die Stadt so schnell wie möglich verlassen musste, weil es ihm sonst niemals gelingen würde?
    Darum war er damals wirklich abgehauen. Er hatte sich eingeredet, es ginge darum, dass sie zu jung war. Dabei hätte er warten können, bis sie alt genug gewesen wäre. So hätte er es machen können. Für Kelly hätte er Ewigkeiten gewartet. Er hätte die Sache langsam angehen und sie beide so lange davon abhalten können, zu weit zu gehen, bis sie wirklich dazu bereit gewesen wäre.
    Immerhin war sie in ihn verliebt gewesen. Das wusste er. Und wenn er geblieben wäre, hätten sie vielleicht das erlebt, was Mallory und David gerade teilten.
    Dann würden sie jetzt Kinder haben, denn er hätte Kelly ganz sicher geheiratet. Und er läge nun mit seiner Ehefrau in diesem Bett, statt mit seiner »Gelegenheitsgeliebten«.
    Klar, dann wäre er vermutlich jetzt auch kein SEAL , aber hey, in ein paar Wochen würde er das ohnehin nicht mehr sein.
    Wäre er gegangen, wenn er damals gewusst hätte, was er heute wusste?
    »Was-wäre-wenn-Szenarien können einen echt fertigmachen«, sagte er.
    Kelly hob leicht den Kopf, um ihn anzusehen. »Dann spiel das Spiel gar nicht erst«, meinte sie. »Dabei kann man nicht gewinnen.«
    Er konnte jedoch nicht anders. »Was, wenn ich in diesem einen Sommer nicht weggegangen wäre, Kelly? Was, wenn ich mich in jener Nacht mit dir im Baumhaus getroffen hätte?«
    Sie lachte leise und ließ den Kopf wieder auf seine Schulter sinken. Ihre Hand lag warm auf seiner Brust, genau über seinem Herzen. »Dann hätte ich meine Jungfräulichkeit wohl schon viel früher und nicht erst mit neunzehn verloren.«
    »Ich liebe dich.«
    Er spürte, wie sie erstarrte. Es war komisch zu beschreiben, denn eigentlich hatte sie sich ohnehin nicht bewegt. Doch er merkte, dass sie sich versteifte.
    Kein gutes Zeichen.
    »Ich habe das nicht gesagt, weil ich eine Reaktion von dir erwarte«, erklärte er ihr. »Ich musste es nur einfach aussprechen, weißt du.« Es war definitiv an der Zeit für einen Themenwechsel. »Ich bin heute Nacht zurück in Zimmer 104 gegangen und habe es nach Fingerabdrücken abgesucht. Und weißt du, was ich gefunden habe?«
    »Nein«, erwiderte sie schwach.
    »Ich konnte Fingerabdrücke von Maria Consuela, Ginny Tipten, Gloria Haynes und Erique Romano sicherstellen – das sind alles Mitarbeiter des Hotels. Außerdem habe ich einige ältere, verschmierte von George und Helena Waters sowie von Mr Ernest Roddiman gefunden, sie sind alle frühere Gäste. Es gab jedoch keinen einzigen Fingerabdruck mehr von Richard Rakowski. Weder außen am Koffer noch im Inneren, nicht an der Schnalle des Gürtels, der zusammen mit einer karierten Golfhose in dem Gepäckstück lag, nicht an der Schranktür, nicht am Fernseher oder am Telefon. Nirgendwo.«
    Es hatte Stunden gedauert, das Rußpulver überall aufzutragen und danach alles wieder sauber zu machen. Und die ganze Zeit über war ihm bewusst gewesen, dass der Mann, der sich Richard Rakowski nannte, jeden Augenblick zurückkommen konnte. Sein Team hatte zwar Wache gehalten, und Tom war mit einem Funkgerät ausgestattet worden, damit er mit ihnen Kontakt halten konnte, doch wenn sie ihn gewarnt hätten, wäre ihm nicht viel Zeit geblieben, aus dem Zimmer zu verschwinden oder aber sich zu verstecken.
    Er stopfte sich sein Kissen in den Rücken und setzte sich auf, was Kelly ihm nachtat. »Ja, das ist äußerst verdächtig – es gibt keine anderen Fingerabdrücke von ihm im Zimmer, abgesehen von denen, die vermutlich auf die Flasche aufgebracht wurden«, fuhr er fort. »Ich weiß genau, was du unbedingt fragen möchtest. Du möchtest wissen, warum zur Hölle dieser sogenannte Richard Rakowski um neun Uhr abends nicht in seinem zweihundertachtzig Euro pro Nacht kostenden Hotelzimmer ist. Richtig?«
    Kelly nickte. Da ihr Haar im Regen

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