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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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konnten.
    Catherine war leger mit einem ärmellosen braunen T-Shirt und einer braunen Nadelstreifenhose bekleidet, während Warrick, der am Steuer des Tahoe saß, in seinem leichten grünen T-Shirt und der Jeans im doppelten Sinne des Wortes cool aussah.
    Noch war es früh am Tag. Die Hitze des Tages war noch nicht auf ihrem Höchststand. Noch nicht …
    Sie fuhren zum Tor der Sunny Day Continuing Care Facility. Detective Sam Vega hatte sich ihnen angeschlossen, saß auf dem Rücksitz und beugte sich vor wie ein Kind, das wissen wollte, wie weit der Weg noch war. Der bereits bekannte grauhaarige Wachmann hatte Dienst und winkte sie durch.
    »Warten Sie, Warrick«, sagte Vega und legte dem Kriminalisten die Hand auf die Schulter. »Wir müssen noch mit ihm reden. Bisher hatte ich keine Gelegenheit dazu.«
    Der Wachmann trat aus seinem klimatisierten Häuschen, die Stirn in sorgenvolle Falten gelegt. Einen Aufruhr wie diesen hatte er anscheinend schon seit langer Zeit nicht mehr gesehen.
    »Hey!«, sagte er zu Warrick, der die Seitenscheibe herabgelassen hatte. »Haben Sie nicht gesehen, dass ich Sie durchgewunken habe?«
    Warrick nickte. »Doch. Wir kommen von der kriminalistischen Abteilung, wissen Sie noch?«
    Der Wachmann lugte in das Fahrzeug hinein, und seine Augen blieben an Vega hängen. »Ja, ich erinnere mich an euch, Leute. Wie geht es Ihnen, Detective? Brauchen Sie Unterstützung?«
    Catherine konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, aber Vega öffnete nur mit ernster Miene den Sicherheitsgurt, um sich noch etwas weiter vorbeugen zu können.
    »Wir müssen Ihnen ein paar Fragen stellen, Sir. Fangen wir mit Ihrem Namen an.«
    »Fred Mason. Ich war Deputy in Summerlin. Bin vor zehn Jahren in den Ruhestand gegangen.«
    »Ich wollte eigentlich gestern schon mit Ihnen sprechen, Fred, aber da war Ihre Schicht schon zu Ende. Ihr Kollege sagte, jeder von Ihnen würde seine eigenen Listen führen. Ist das richtig?«
    »Wir haben getrennte Verantwortungsbereiche, ja.«
    »Könnten Sie Ihre Eintragungen von gestern überprüfen und mir sagen, ob sich irgendjemand zu einem Besuch bei Mrs Elliot angemeldet hat?«
    »Mrs Elliot ist gestern Morgen verstorben. Sie sollten das doch wissen.«
    »Bevor sie gestorben ist, Fred. Könnten Sie bitte nachsehen?«
    »Klar.«
    Der Deputy im Ruhestand, der Catherine an den tollpatschigen Bullen Barney Fife aus der Andy Griffith Show erinnerte, ging zurück in sein Häuschen, schnappte sich sein Klemmbrett und kam blätternd wieder heraus. »Ja, ja, hier ist sie … Mabel Hinton.«
    Warrick und Catherine wechselten einen Blick, und Catherines Lippen formten die Worte »die Nachbarin«.
    »Fred«, sagte Vega, »ich brauche diese Liste.«
    »Naja, ich müsste eine Fotokopie machen, bevor ich Sie Ihnen geben kann.«
    »Kein Problem, Fred. Hinterlegen Sie das Original einfach bei dem Wachmann, der Sie ablöst, falls Sie nach Hause gehen. Ich werde ihm den Empfang quittieren.«
    Der Wachmann nickte.
    Hinter ihnen ertönte eine Autohupe.
    »Sonst noch was?«, fragte der Wachmann. »Allmählich staut es sich hier.«
    Ein Fahrzeug musste warten.
    »Danke, Fred«, sagte Vega. »Ich weiß Ihre professionelle Haltung zu schätzen.«
    Das hörte Fred sichtlich gern.
    Warrick fuhr weiter. »Mabel Hinton also? Das ist die beste Freundin, nicht wahr? Aber sie hat gesagt, sie hätte Vivian nicht besucht, richtig?«
    »Sie hat behauptet, Vivian schon einen ganzen Tag oder so nicht gesehen zu haben«, bestätigte Vega.
    »Könnte sie vielleicht nur verwirrt gewesen sein?«, fragte Warrick.
    »Möglich.« Vega zuckte mit den Schultern. »Sie hat sich ziemlich aufgeregt, als sie vom Tod ihrer Freundin erfahren hat. Das könnte sie schon ein bisschen durcheinander gebracht haben.«
    »Auf jeden Fall«, stellte Catherine fest, »müssen Sie wohl noch einmal mit der guten Nachbarin reden.«
    »Ja …« Gedankenverloren kniff Vega die Augen zusammen. »Aber jetzt sind wir hier. Kümmern wir uns also um das, was vor uns liegt.«
    »Einverstanden«, stimmte Warrick zu.
    Catherine nickte, und ihr Pferdeschwanz hüpfte auf und ab.
    Binnen fünf Minuten saßen der Detective und die beiden Kriminalisten wieder im Büro von Dr. Larry Whiting. Der Arzt sah nicht erfreut aus, sie wiederzusehen, gab sich aber weiterhin professionell und höflich. Auch heute trug er einen Laborkittel, und seine braun-weiß gestreifte Krawatte war ordentlich geknotet. Vega und Catherine saßen Whiting gegenüber auf den Stühlen vor

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