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Tödlicher Ruhm

Tödlicher Ruhm

Titel: Tödlicher Ruhm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Elton
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ausgeholt. Unter dem Tuch war nicht zu erkennen, wie der Mörder ging, also ließ man die Bewohner kommentarlos wieder frei.
    Gazzers Frust hallte im ganzen Land wider. »Das Scheiß-FBI hat Spionagesatelliten und Milliarden-Dollar-Datenbanken, und was haben unsere Leute? Ein elendes Maßband!«

38. Tag 19:00 Uhr

    Hooper musste lange an Davids Tür klingeln, bis er ihn dazu bewegen konnte aufzumachen. Während er auf der Treppe vor dem Mietshaus wartete, löcherten ihn drei oder vier Reporter, die ihm gefolgt waren, mit ihren Fragen.
    »Sind Sie hier, um ihn zu verhaften?«
    »Steckt er mit Sally unter einer Decke?«
    »Haben sie es alle gemeinsam getan? Haben sie es im Schwitzkasten geplant?«
    »Finden Sie Ihre eigene Inkompetenz eigentlich akzeptabel, nachdem noch keine Verhaftung vorgenommen wurde?«
    Hooper schwieg, bis er endlich seinen Namen in Davids Gegensprechanlage sagen und eintreten konnte.
    David nahm ihn in einem entzückenden Seidenpyjama beim Fahrstuhl in Empfang. Er sah müde aus. Zwar war er erst seit drei Tagen zu Hause, hatte aber trotzdem schon die Schnauze gestrichen voll von dem, was ihn ursprünglich überhaupt erst in das Peeping-Tom-Haus gelockt hatte: Ruhm.
    »Sie wollen nicht mich«, stöhnte er, als sich Hooper schließlich in der entzückenden Wohnung wieder fand, die David mit seiner entzückenden Katze teilte. »Sie wollen den Mann, den dieses Biest Geraldine Hennessy erschaffen hat. Einen eitlen, gemeinen potenziellen Mörder. Eitel und gemein, damit kann ich leben. Viele Stars sind so, aber potenzieller Mörder< ist ein absoluter Karrierekiller. Hätte sich diese dämliche Pute bloß nicht umbringen lassen. Damit hat sie alles ruiniert.« Er war völlig ungeniert, was die Folgen von Kellys Tod für seine Person betraf.
    »Sie halten mich für einen echten Scheißkerl, stimmt’s?«, fuhr er fort, während er Hooper mit seiner entzückenden Cappuccino-Maschine einen Kaffee zubereitete. »Weil ich nicht so tue, als würde ich meine eigenen Interessen und die Gründe aus den Augen verlieren, weshalb ich in dieses Haus gegangen bin, nur weil das Mädchen jetzt tot ist? Entschuldigen Sie mal, aber ich habe nicht die Absicht, meinen zahlreichen Fehlern, die inzwischen anscheinend als nationales Gemeingut gelten, nun auch noch Scheinheiligkeit hinzuzufügen. Sie war eine Fremde für mich, und wäre sie nicht ermordet worden, wäre das vielleicht meine Chance gewesen, ganz groß rauszukommen. Ich hätte allen zeigen können, was ich zu bieten habe. Dass ich Hauptrollen spiele. Stattdessen sieht es so aus, als hätte man mich für die Rolle des Bösewichts besetzt.«
    »Und sind Sie ein Bösewicht?«
    »Gütiger Himmel, Sergeant! Sie sind ja schlimmer als diese alberne Gans Chloe. Glauben Sie, ich würde es Ihnen erzählen, wenn ich sie ermordet hätte? Aber rein zufällig habe ich es nicht getan. Welches Motiv könnte ich gehabt haben?«
    »Akkordficken Zwanzig.«
    David nahm es gelassen. Er hatte es offensichtlich nicht erwartet, trotzdem ließ er es sich kaum anmerken. »Oh, dann wissen Sie es also? Na gut. Ich gebe es zu. Ich bin ein Pornostar. Das ist kein Verbrechen, aber es ist auch nicht besonders edel, und durch einen schrecklichen Zufall hat sich herausgestellt, dass Kelly davon wusste. Ja, natürlich habe ich gehofft, sie würde den Mund halten. Aber ich kann Ihnen versichern: Es war mir nicht wichtig genug, sie dafür zu ermorden.«
    Sie unterhielten sich noch eine Weile, aber David hatte der Aussage, die er am Abend des Mordes gemacht hatte, kaum noch etwas hinzuzufügen. Außer dass er näher erklärte, wieso er Gazzer verdächtigte. »Wissen Sie, er hat sie für das, was sie über seinen Sohn gesagt hat, wirklich gehasst. Er wollte es verbergen, aber ich sehe so etwas. Ich bin Schauspieler, wissen Sie...?« Davids Stimme erstarb. Es schien, als hätte er langsam nicht mehr genügend Energie für seine gepflegte Arroganz, und er wirkte müde. Müde und bedrückt.
    Hooper stand auf und wandte sich zum Gehen, stellte ihm jedoch noch eine letzte Frage. »Wäre Kelly nicht ermordet worden und die Staffel so weitergelaufen wie geplant... glauben Sie wirklich, die Publicity, die Sie oder sonst jemand durch eine solche Sendung erlangt, hätte jemals ernsthafte Jobangebote eingebracht? Ich meine, als echter Schauspieler oder so?«
    »Nein, im Grunde nicht, Sergeant«, räumte David ein. »Aber Sie müssen verstehen, ich war verzweifelt. Sicher, ich wollte unbedingt ein berühmter

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