Tödlicher Ruhm
zog seine Hand zurück, wenn auch widerwillig. Sehr widerwillig. Dabei zog er den schmalen, feuchten Zwickel von Kellys G-String beiseite, und in diesem kurzen Schwindel erregenden Augenblick der Lust dachte er ernstlich daran, seine schmerzende Erektion aus seiner Unterhose zu befreien und in die bewusstlose Kelly einzudringen.
Doch der Gedanke hielt sich nur einen Augenblick. So betrunken er auch sein mochte, war ihm das enorme, schicksalsträchtige Risiko, das er schon jetzt eingegangen war, doch eindeutig bewusst. Allein der Gedanke daran, diesen Missbrauch noch weiter voranzutreiben, führte ihm die Schwere dessen, was er bereits getan hatte, vor Augen.
Digitale Penetration. Um Gottes willen, das war ernst genug. Lass es sein. Lass es sein. Mit der geübten, ruhigen Hand eines Arztes arrangierte Hamish hastig den Zwickel wieder so, wie er meinte, ihn vorgefunden zu haben. Er schob das warme, feuchte Band in die Falte ihrer Vagina und fädelte es zwischen ihren Hinterbacken hindurch.
Die ganze Zeit über gab er sich allergrößte Mühe, die schweren Decken, unter denen sie lagen, nicht zu bewegen. Es war von elementarer Bedeutung, dass die Leute, die zweifellos zusahen, glaubten, dass er — ebenso wie Kelly — schlief.
Nachdem er seine Hand zurückgezogen hatte, tat Hamish, als schnarchte er leise, nicht allzu sehr, sondern nur gelegentlich ein leises Geräusch, das Kellys tiefen, alkoholisierten Schlaf begleitete.
Als er die Hand nach unten ausstreckte, bemerkte Hamish, dass seine Hose feucht war. Er musste unbewusst einen Samenerguss gehabt oder zumindest vor Erregung erheblich getropft haben. Hatte er Flecken auf den Kissen hinterlassen? Oder, schlimmer noch, an ihrer Unterwäsche? Und wenn ja: Konnte er es als peinliches Versehen abtun? Starr vor Angst tastete er herum, um festzustellen, ob ihm ein Beweis seiner Schande entkommen war. Anscheinend nicht. Er hatte Glück gehabt.
Kelly war bewusstlos, und er hatte keine Spuren hinterlassen.
Die Decken waren dick und hatten sich kaum bewegt.
Er war gerettet. Er war überzeugt davon, dass ihm nichts passieren konnte. Aber das Risiko. Das Risiko, das er eingegangen war! Allein beim Gedanken daran lief es ihm kalt über den Rücken.
Hamish zuckte leicht, als hätte er geschlafen und sei gerade wieder aufgewacht. Kelly rührte sich nicht, als er die Decke beiseite schlug, sich am Kopf kratzte, sich die Augen rieb und sich umsah, als wollte er sagen: »Wo bin ich?«
Dann täuschte er ein Lächeln vor und zwinkerte in die Kamera. »Nah dran, was?«, flüsterte er dem kleinen roten Licht über sich zu. »Ich kann’s kaum glauben, und dann bin ich auch noch zuerst eingeschlafen. Zeigt es bloß nicht im Fernsehen. Das verzeihen mir meine Kumpels nie.«
Mit diesen Worten erhob er sich von den Kissen, zog seine Hose wieder an, arrangierte die Decke sanft über der reglosen Kelly und kehrte zur Party zurück.
Wo er mit anzüglichem Jubel begrüßt wurde.
»Tut mir Leid, aber ich muss euch enttäuschen, Leute«, sagte Hamish, »aber wir sind beide eingenickt. Und — ob ihr es glaubt oder nicht — ich zuerst.« Hamish hoffte inbrünstig, sie würden es glauben.
Dann zog er sich in sein Bett zurück und verbrachte eine ausgesprochen unruhige Nacht, da ihn ständig die Frage quälte, ob Peeping Tom wissen konnte, was er Schreckliches in dieser Nacht getan hatte.
Digitale Penetration.
Schweigend dankte er Gott dort in der Dunkelheit, dass er ihn aufgehalten hatte, bevor noch Schlimmeres geschehen war.
19. Tag 7:00 Uhr
Kelly stöhnte einmal kurz auf und war wach. »Was zum...?« Dann fiel es ihr wieder ein. Sie war in der Ballerbude. In Poppenhausen, in der Knallkabine, der Lotterlaube. Schon vor Beginn der ersten Sendung, als Peeping Tom diese Raffinesse in der häuslichen Struktur verkündete, hatte die Presse etwa fünfzig Namen dafür gefunden. Und jetzt lag sie hier drinnen unter den Augen der Nation. Wie musste das aussehen?
»Keine Sorge«, sagte sie. »Ist nichts passiert.«
Sie griff unter der Decke hervor nach ihrer Jeans und grinste verlegen. Wie Hamish fühlte auch sie sich bemüßigt, in die Kamera zu sprechen.
»Ich war wohl gestern ziemlich dicht, oder...?«
Kellys wohlgeformte Beine kamen zum Vorschein, und mit angesichts ihres Katers bemerkenswerter Anmut stieg sie in ihre Jeans. »Ich wette, Hamish fühlt sich genauso mies.«
Noch einmal lächelte sie in die Kamera, dennoch war ihr das Unbehagen deutlich anzusehen. Wieso fühlte sie
Weitere Kostenlose Bücher