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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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dass er selbst nicht besser war und mit seiner
     besserwisserischen Art die Kollegen nervte. Doch hier im Meeting musste
     sie die Form wahren. Sie hatte den Blick gesenkt und blätterte in der
     Mappe, die vor ihr lag. Trotzdem fühlte sie, dass alle Augen auf ihr
     ruhten.
    Maja gab sich einen Ruck und
     erwiderte Grundmanns Blick, dann drehte sie den Kopf nach rechts, wo
     Kriminaloberrat Dauber vor Kopf saß. Sie warf ihm einen Hilfe
     suchenden Blick zu, rechnete aber damit, dass ihr Vorgesetzter ins gleiche
     Horn wie Grundmann blies.
    Stille war im
     Besprechungszimmer eingekehrt.
    Nach einer gefühlten
     Ewigkeit räusperte sich Klaus Dauber. Er wandte sich an Grundmann.
    »Natürlich haben
     Sie recht«, sagte er sehr diplomatisch. »Allerdings wüsste
     ich nicht, ob ich mich an Ulbrichts Stelle erholen könnte, wenn ich
     einen Toten gefunden hätte. Wahrscheinlich würde ich ähnlich
     wie er handeln.«
    Grundmann presste die
     fleischigen Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und deutete ein
     Nicken an. Er heuchelte dem Chef vor, Verständnis für dessen
     Argumente zu haben. Maja kannte Grundmann jedoch gut genug um zu wissen,
     dass er anders dachte als der Kriminaloberrat.
    »Außerdem sind
     wir für jede Hilfe dankbar, und ich muss kein Personal aus den
     anderen Fachdezernaten abziehen, die ebenfalls nicht über
     Arbeitsmangel klagen können«, fuhr Dauber fort.
    Dann wandte er sich an Maja.
    »Lassen wir ihn also
     ermitteln, wenn er nicht anders kann. Aber wir bestimmen die Spielregeln -
     sagen Sie ihm das.«
    Maja nickte und fragte sich
     unwillkürlich, ob Dauber ahnte, dass sie eine gewisse Sympathie für
     den starrköpfigen Ulbricht empfand. Da der Leiter des Zentralen
     Kriminaldienstes über eine hervorragende Menschenkenntnis verfügte,
     nahm sie an, dass er sie längst durchschaut hatte.
    »Ich werde noch mal mit
     ihm reden«, versprach sie. »Die Vorwürfe gegen den
     Kollegen sind haltlos, also lass ihn endlich in Ruhe, Grundmann.«
     Maja warf einen Blick auf ihre Notizen, dann wandte sie sich an Alders.
    »Was hat die Überprüfung
     der Videoüberwachung im Schillerhof von Bad Pyrmont ergeben?«
    »Die Kamera im Foyer
     des Hotels zeigt einwandfrei, wie Gerhard Plott das Haus betritt. Leider
     gibt es keine Überwachung der Korridore,
     aber wir haben fünf Minuten später eine Aufzeichnung aus einem
     der Aufzüge, die ihn zeigen, wie er in den zweiten Stock fährt,
     also dorthin, wo sich Norbert Ulbrichts Zimmer befindet.«   
    »Fünf Minuten später
     erst?« Maja runzelte die Stirn. »Was hat er in der
     Zwischenzeit getan? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich so lange
     im Eingangsbereich des Hotels aufhält - nicht, wenn er mit dem Ziel,
     in ein Zimmer einzudringen, kommt. Er muss fürchten, dass sich jemand
     vom Personal an ihn erinnert, wenn er dort zu lange präsent ist.«
    Alders lächelte und
     winkte ab. »Das haben wir schon überprüft. Er war zuvor in
     einem Hinterzimmer, um sich dort den Generalschlüssel von einer
     Mitarbeiterin aushändigen zu lassen. Lisa war so gut, die
     Personalliste durchzugehen. Noch in der Nacht haben wir die Mitarbeiter
     befragt. Dabei hat eine gewisse Sarah Meier gestanden, ein Verhältnis
     mit Gerhard Plott zu haben. Anfangs habe sie gezögert, ihm den
     Generalschlüssel für die Gästezimmer auszuhändigen,
     aber er konnte sie überreden.«
    Dauber stellte eine
     Zwischenfrage. »Hat er sie unter Druck gesetzt?«
    »Davon hat sie nichts
     gesagt.«
    »Bitte überprüfen
     Sie das. Unter Umständen handelt es sich bei dieser Sarah Meier um
     eine Komplizin des Täters.«        
    Lisa Stendal kehrte in den
     Raum zurück und setzte sich. Sie hatte tatsächlich einen der
     behandelnden Ärzte von Gerhard Plott erreicht.
    »Es steht schlecht um
     ihn, da er sich bei dem Unfall schwere innere Verletzungen zugezogen hat.
     Derzeit halten ihn die Mediziner in einem künstlichen Koma, um seine überlebenswichtigen
     Funktionen aufrechtzuerhalten. Sobald sich sein Zustand stabilisiert, wird
     man uns informieren. Das wird aber voraussichtlich noch ein paar Tage
     dauern.«
    »Wie steht es um die
     Untersuchung des Fahrzeugs von Christian Vorberg?«, fragte Dauber an
     Roland Alders gerichtet.
    »Der Porsche befindet
     sich noch in der KTU, wird aber wohl im Laufe des Tages freigegeben. Die
     Spurensicherung hat ergeben, dass Vorberg sich alleine in dem Wagen
     befunden hat, als er zur Burg Polle gefahren

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