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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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den Ausweis wieder aus und
     lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück, ohne seinen Gast aus den
     Augen zu lassen. Ulbricht hatte genügend Menschenkenntnis, um zu
     wissen, dass es sich bei Sticher um einen hochintelligenten Mann handelte.
     Ihm konnte er nichts vormachen.
    »Sicherlich haben Sie
     bereits davon gehört, dass es einen Mord auf Burg Polle gegeben hat.«
    »Der tote Fotograf?
     Christian Vorberg, nicht wahr?« Er nickte. »Ja, ich habe davon
     in der Dewezet gelesen. Aber wie kann ich Ihnen in dieser Angelegenheit
     helfen?«
    Ulbricht fummelte in der
     Tasche seines Mantels herum und zog ein wenig umständlich das
     zerknitterte Foto heraus, das er an Vorbergs Pinnwand gefunden hatte. Er
     strich die Ecken glatt und legte es vor Sticher auf die Tischplatte.        
    »Wir haben Dateien von
     Vorbergs Rechner gesichtet. Aufgrund seiner Tätigkeit hatte Vorberg
     unzählige Bilder auf seinem Rechner, wie Sie sich denken können.
     Auf einem Foto sind Sie zu sehen. Mit dieser Dame hier.« Ulbricht
     tippte auf die unbekannte Schönheit. »Kennen Sie diese Dame?«
    »Ich … ich habe
     sie ein paar Mal getroffen, ja, das ist richtig.« Sticher nickte und
     wirkte plötzlich ein wenig irritiert. Er zupfte an seiner Krawatte
     herum. »Warum müssen Sie das wissen?«
    »Die Dame taucht auf
     vielen von Vorbergs Bildern auf. Eventuell kann sie uns weiterhelfen.
     Leider wissen wir nicht, um wen es sich bei ihr handelt. Vielleicht können
     Sie uns helfen?«
    »Das ist Alexandra
     Voosen«, verkündete Sticher. Er legte die Hände auf den
     Schreibtisch und faltete sie wie zum stummen Gebet.
    Ulbricht deutete Stichers Zurückhaltung
     als schlechtes Gewissen. Vermutlich hatte er ein Verhältnis zu der
     Dame. Er schielte auf Stichers Hand und sah den Ehering. Wenn der
     Steuerberater verheiratet war, lag es auf der Hand, dass Ulbricht nicht
     viel Staub aufwirbeln sollte.
    Ulbricht zückte einen
     kleinen Spiralblock und notierte Alexandra Voosens Namen.
    »Haben Sie die
     Kontaktdaten von Frau Voosen für mich?«
    »Ich weiß, wo sie
     wohnt.« Sticher nickte. »Aber es unterliegt meiner Diskretion…«
    »Herr Sticher, ich
     ermittele in einem Mordfall, da muss die Diskretion manchmal…«
    »Hören Sie, ich
     habe einen Ruf zu verlieren.« Sticher beugte sich weit über den
     Schreibtisch und fixierte Ulbricht mit seinen Blicken. »Und allein
     deshalb ist mir sehr daran gelegen, dass mein Name nicht in Verbindung mit
     einem Mordfall gebracht wird. Sobald die Medien davon Wind bekommen, geht
     das in unserer Region herum wie ein Lauffeuer.«
    »Sie können sich
     auf meine Verschwiegenheit verlassen.«
    »Dann werde ich mich
     bei Oberkriminalrat Dauber rückversichern«, erwiderte Sticher
     und griff zum Hörer. »Ich kenne Sie nicht und weiß nicht,
     ob Sie überhaupt befugt sind, mich zu befragen.«
    Ulbricht wurde es siedend heiß.
     Den Namen Dauber hatte er gestern schon einmal aus Majas Mund gehört.
     Wahrscheinlich war er ihr Vorgesetzter. Auf gar keinen Fall wollte er sie
     in Schwierigkeiten bringen.
    Er hob die Hand, wollte etwas
     sagen, doch Sticher brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen. Im gleichen
     Augenblick schien sich am anderen Ende der Leitung etwas zu tun. Sticher
     stellte sich in geschäftigem Ton vor und verlangte nach dem
     Oberkriminalrat.
    Er lauschte sekundenlang in
     den Hörer, dann bildete sich eine steile Falte auf seiner Stirn.
    »In Ordnung, dann
     versuche ich es über Handy.« Er legte auf und seufzte.
    Dann warf er einen Blick auf
     seine Armbanduhr. »Okay«, sagte er, an Ulbricht gewandt.
     »Ich bin ein wenig in Eile und muss mich noch
     auf einen Termin vorbereiten.«
    Ulbricht lächelte
     dankbar und hoffte im gleichen Moment, dass Sticher ihm die Erleichterung
     nicht ansah. »Vielen Dank, ich mache es kurz«, sagte er
     schnell und legte die Hände auf die Lehnen des Besucherstuhls.
     »Also«, nahm er den Faden wieder auf. »Ich benötige
     die Anschrift, wenn möglich die Telefonnummer von Alexandra Voosen.
     Und ich würde gern wissen, in welchem Verhältnis Sie zu ihr
     stehen.« Er tippte mit dem Zeigefinger auf das Foto. »Hier
     machen Sie einen recht unbeschwerten Eindruck, wenn ich das mal so sagen
     darf.«
    Sticher ging nicht auf
     Ulbrichts Bemerkung ein. Er machte sich an seinem Laptop zu schaffen und
     rief die Daten von Alexandra Voosen im System auf.
    »Ich drucke es Ihnen
     aus«, sagte er, als er sah, wie Ulbricht den Stift

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