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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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ist.« Der junge Kollege
     blätterte in seinen Notizen. »Allerdings wurden auch Spuren
     gefunden, die auf Beifahrerinnen hindeuten. Offenbar hatte er erst vor
     kurzer Zeit eine Dame bei sich. Man hat auf der Kopfstütze des
     Beifahrersitzes Haare gefunden, die nun zum DNA-Vergleich geschickt
     werden. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werde ich mich melden.«
    »Also«, sagte
     Dauber und trommelte auf der Tischplatte herum. »Wie gehen wir
     weiter vor?«
    »Ich werde noch einmal
     die Bilddateien sichten und dann sehen, wer in Kontakt mit Vorberg stand.
     Wenn die Kollegen von der IT-Abteilung das Adressbuch von Vorbergs
     Rechnern ausgewertet haben, können wir eine Liste erstellen und die
     Personen, mit denen der Tote in näherem Kontakt stand, systematisch
     durchleuchten«, schlug Maja vor.
    »Sobald das Gutachten
     der Ballistiker vorliegt, können wir damit beginnen, die Aufnahmen
     der Sphäron-Kamera auszuwerten«, murmelte Grundmann. »Ich
     werd denen mal Dampf machen.«
    Ja, dachte Maja. Das kann er.
     Heiße Luft verbreiten.
    Kriminaloberrat Dauber löste
     die Sitzung auf und wünschte allen viel Erfolg bei der Arbeit. Er
     machte klar, dass er im Meeting am späten
     Nachmittag mit ersten Ergebnissen rechnete.
     
    Hefe Hof Hameln, 12.05 Uhr
    Den vollständigen Namen
     und die Adresse des Steuerberaters Sticher hatte er sich aus Majas
     Telefonbuch notiert. Ulbricht hatte den Namen gestern kurz aufgeschnappt.
     Fritz-Eckhard Sticher war auf einem der Fotos von Christian Vorberg
     aufgetaucht - gemeinsam mit dieser gut aussehenden Frau, die Ulbricht auch
     auf einigen anderen Bilddateien gesehen hatte.
    Nachdem er sich an der
     Westfalen-Tankstelle an der Pyrmonter Straße einen Stadtplan besorgt
     hatte, musste er sich zunächst um den Vectra kümmern, der immer
     noch ein seltsames Geräusch von sich gab. Doch der Ölstand
     stimmte, und auch der Mechaniker der kleinen Werkstatt konnte auf den
     ersten Blick keinen Fehler am Motor des alten Opel feststellen. Und so
     hatte sich Ulbricht einigermaßen beruhigt auf den Weg zum Hefe Hof
     gemacht, der auf der gegenüberliegenden Seite der Weser am
     Hastenbecker Weg lag. Der Tankwart, den er nach dem Hefe Hof gefragt
     hatte, wusste zu berichten, dass es sich dabei um eine alte Zuckerfabrik
     handelte, die man Ende des 19. Jahrhunderts aus dem Boden gestampft hatte,
     um die Wirtschaft anzukurbeln. Heute waren in dem ehemaligen Industriegebäude
     Geschäfte, Gastronomie und eben die Büroräume des
     Steuerberaters Sticher untergebracht.
    Von der Münsterbrücke
     war er beeindruckt gewesen, und als er am Hefe Hof auf Anhieb einen
     Parkplatz gefunden hatte, konnte der Tag für ihn kaum besser werden. Nachdem er sich ein paarmal
     durchgefragt hatte, stand er vor dem Backsteingebäude, in dem
     Stichers Büroräume untergebracht waren. Dem Namen nach handelte
     es sich um ein historisches Industriegebäude, das man für den
     modernen Zweck umgerüstet hatte, ohne den Charme längst
     vergangener Zeiten zu zerstören.
    Industriedenkmal nennt man so
     etwas in Wuppertal, durchzuckte es Ulbricht, als er den Eingangsbereich
     der Steuerkanzlei betrat. Hohe Decken, helle Wände mit riesigen Gemälden
     und massive Säulen bestimmten das Bild. Es gab eine Art
     Empfangstresen mit roten Elementen. Hinter einem modernen Flachbildmonitor
     saß eine Mittzwanzigerin, die ihn freundlich anlächelte und ihn
     nach seinen Wünschen fragte.
    Ulbricht hielt seinen
     Dienstausweis in der Hand. »Kriminalhauptkommissar Ulbricht, ich
     muss Herrn Sticher in einer dringenden Angelegenheit sprechen.«
    »Haben Sie einen
     Termin?«
    »Ich sagte doch, es ist
     dringend.«
    »Vielleicht kann Ihnen
     einer seiner Mitarbeiter helfen …« Die junge Frau strich sich
     nervös eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie errötete
     unter dem Make-up.
    »Leider nein.«
     Ulbricht presste bedauernd die Lippen zu einem Strich zusammen und schüttelte
     den Kopf. »Es wird auch nicht lange dauern.«
    »Ich werde sehen, was
     ich für Sie tun kann«, versprach die junge Dame und griff zum Hörer.
     Sie sprach leise, so dass Ulbricht nichts von dem, was sie sagte,
     mitbekam. Nach einer halben Minute legte sie auf und lächelte ihn
     freundlich an.
    »Herr Sticher ist
     gerade auf dem Weg zu einem Termin, aber wenn er Ihnen schnell helfen
     kann, nimmt er sich ein paar Minuten Zeit.«
     Sie erhob sich. »Ich bringe Sie zu ihm.«
    »Vielen Dank.«
     Ulbricht folgte ihr

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