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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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kannst du
     sie doch nicht verhaften, Maja.«
    »Das nicht, aber ich
     habe mit dem Hannover Airport telefoniert: Alexandra Voosen ist in der
     angegebenen Zeit definitiv nicht mit der Maschine aus München
     gelandet. Richtig ist, dass jemand zwei Tickets gebucht hatte - eines auf
     seinen Namen, das andere auf den der Escort-Dame. Aber die Reise ist er
     allein angetreten, warum auch immer. Somit hat sie kein Alibi für die
     Tatzeit.«
    »Und das macht sie zur
     Verdächtigen Nummer eins?«
    »Zwischen den beiden
     lief etwas, ich weiß nur nicht was.«
    »Wer ist der Mann, mit
     dem sie angeblich unterwegs war?«
    »Ein Kunde. Seinen
     Namen haben wir in der Kontaktliste ihres Handys gefunden, in Verbindung
     mit dem Termin, den sie aber offensichtlich nicht wahrgenommen hat. Mehr
     wirst du nicht von mir erfahren, Norbert, das ist mir zu heiß.«
    »Du spinnst«,
     lachte er.
    »Nein, ich bin aus
     gegebenem Anlass sehr vorsichtig geworden.«
    Ulbricht ging nicht weiter
     darauf ein und nahm die indirekten Vorwürfe hin. Dann berichtete er
     ihr von seinen Überlegungen. »Die beiden haben gemeinsame Sache
     gemacht, das liegt auf der Hand. Ich weiß nur noch nicht, wie wir es
     ihnen beweisen sollen.«
    »Geht mir genauso«,
     bestätigte Maja. »Aber das werde ich herausfinden. Sie hat ein
     Geschäft mit Vorberg laufen gehabt, so viel steht fest. Vielleicht
     packt sie nach der ersten Nacht in der Zelle aus.«
    »Sie ist eine abgebrühte
     Geschäftsfrau, Maja, also -träum weiter.«
    »Manchmal bist du ein
     ziemlich mieser Hund.«
    »Damit muss ich leben.«
     Er lachte. »Halt mich auf dem Laufenden, und wenn du Hilfe brauchst,
     dann…«
    »Dann rufe ich dich an,
     klar. Sag mal, was ist denn mit deinem Auto - läuft es wieder?«
    »Ich kann dich kaum
     verstehen, die Verbindung ist sehr schwach. Ich ruf dich wieder an - bis
     später dann!« Eilig drückte er den roten Knopf und steckte
     das Handy zurück in die Tasche. Das war knapp, dachte er, als er spürte,
     wie das geschmolzene Eis zwischen Zeigefinger und Daumen herunterrann.
    Schnell leckte er die Finger
     ab und machte, dass er das Eis vernichtete. Die aufgeweichte Waffel beförderte
     er mit einem eleganten Schwung in einen Papierkorb am Wegesrand.
    Er setzte seinen Weg in
     Richtung Hotel fort und grübelte über Majas Worte, als sich das
     Handy erneut meldete.
    »Das nennt man dann Kur«,
     murmelte er. »Ich krieg hier einfach keine Ruhe.« Diesmal nahm
     er die klebrige rechte Hand, um nach dem Telefon zu greifen. Jemand rief
     ihn mit unterdrückter Rufnummer an.
    »Ja bitte?«,
     meldete er sich bewusst distanziert.
    »Sie sind der
     Kommissar, der in Sachen Christian Vorberg ermittelt?«
    »Wer will das wissen?«
    »Ich habe keine Lust
     auf ein Ratespiel.«
    Ulbricht schloss kurz die
     Augen und konzentrierte sich auf die unbekannte Stimme. Männlich, um
     die fünfzig, gewohnt, Anweisungen zu geben. Vor ihm tauchte das Bild
     eines erfolgsverwöhnten Managers auf, teurer Maßanzug,
     braungebrannt und mit grauen Schläfen.
    »Dann sagen Sie, was
     Sie von mir wollen«, forderte er den geheimnisvollen Anrufer auf.
    »Ich bin erpresst
     worden. Und ich werde den Verdacht nicht los, dass der Fotograf Christian
     Vorberg hinter der Sache steckt. Auch wenn Sie nicht aus dieser Gegend
     stammen, der Name Vorberg ist Ihnen inzwischen sicherlich bekannt, oder
     irre ich mich?«
    »Nein, Sie irren nicht.
     Warum melden Sie sich nicht einfach bei den Kollegen vom Fachdezernat? Ich
     bin sicher, dass man Ihnen dort mit der größtmöglichen
     Diskretion helfen wird.«
    »Das ist nicht genug.«
    »Darf ich fragen, woher
     Sie meine Nummer haben?« Ulbricht sank nun auf eine der Parkbänke
     mit Blick auf den prächtigen Kurgarten.
    »Sie sind der Polizist,
     und Sie müssten wissen, wie leicht es ist, an eine vermeintlich
     geheime Handynummer zu kommen. Also, ich will es kurz machen: In Hameln
     kennt jeder jeden. Und genau das ist es, was ich nicht gebrauchen kann.«
    »Da ist es von Vorteil,
     einen auswärtigen Schnüffler an Bord zu wissen, was«,
     konterte Ulbricht süffisant.
    »Ich muss doch sehr
     bitten - stellen Sie nicht Ihr Licht unter den Scheffel. Sie sind ein
     erfahrener Polizist und in Ihrer Heimatstadt seit Jahrzehnten erfolgreich.«
    »Sie scheinen eine
     Menge über mich zu wissen, glauben Sie nicht, dass es hilfreich wäre,
     wenn ich nun wenigstens Ihren Namen erfahren würde?«
    »Wir sollten uns
     treffen, dann erzähle

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